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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Was, wenn wir ihn fest auf maximale Leistung schalten und jemand das Wesen dazu bringt, ihn zu verschlucken?«
    Ethan suchte nach dem Fehler in ihrem Gedankengang. »Der Herd könnte immer noch nicht genug Hitze abgeben, um dieses Ding zu verletzten oder gar zu töten.«
    »Das muß auch nicht sein«, wandte sie ein. »Alles, was wir von ihm wollen, ist, daß es uns in Ruhe läßt. Wir müssen es entmutigen, wie du es ausgedrückt hast.« Das Schiff sackte nach Backbord, und alle kämpften um ihr Gleichgewicht.
    Ethan sah Hunnar an. »Was meinst du?«
    »Es hängt davon ab, wie viel Hitze diese Maschine hervorbringt. Bedenke, daß der Shan-Kossief selbst eine Menge Hitze erzeugt. Es könnte sein, daß er den Unterschied gar nicht bemerkt.«
    »Diesen müßte er bemerken«, behauptete Hwang. »Wir sprechen von einem robusten Ausrüstungsgegenstand, der konstruiert wurde, um unter den unterschiedlichsten Bedingungen zu arbeiten. Er müßte lange genug funktionieren, um auf sich aufmerksam zu machen, selbst im Bauch von irgendeinem Vieh.«
    »Ich habe keine bessere Idee. Wir sollten es probieren, Freundin Hwang.« Der Ritter blickte zur Gangway. »Bringt euer Gerät also her, wir wollen sehen, was es tun kann.«
    Moware und Jacalan eilten unter Deck, und Ta-hoding wies den Schiffskoch an, den größten Kadaver aus den Vorräten des Eisklippers nach oben zu bringen.
    Der Herd war nicht viel größer als der Speicherblock eines Computers und an der Oberseite mit einer glatt abschließenden Heizplatte versehen. Nach kurzer Diskussion stellte Jacalan die Kontrollen ein, und die Zweifel der Tran wurden durch die intensive Hitze zerstreut, die das Gerät abstrahlte. Bei Maximaleinstellung konnte man die Hände nicht näher als zehn Zentimeter an die Kochplatte heranbringen, ohne sie zu verbrennen.
    Der Herd wurde in den Kadaver platziert und dieser zugenäht. September, Ethan und Hunnar schleppten ihn zur Reling.
    »Vorsichtig hierher, Jungchen«, flüsterte September, als sich unten etwas im Mondlicht bewegte. »Jetzt!«
    Sie hievten das Fleisch über die Kante. Es fiel auf einen hochragenden Tentakel und sprang weg. Einen Moment fürchteten sie, der Kadaver würde übers Eis rollen und ignoriert werden.
    Doch so unempfindlich war der Shan-Kossief nicht. Die Anwesenheit von etwas Eßbarem bemerkend, begann er, das Eis unter dem Kadaver zu schmelzen, das sich unter den Blicken Ethans und seiner Begleiter in eine Pfütze verwandelte. Sie zogen sich von der Reling zurück, um nicht denselben Weg zu gehen wie der Köder.
    Niemand sprach. Auf einigen Gesichtern zeigte sich Verzweiflung, als die Zeit verstrich und das Schiff aufs Neue erbebte.
    »Es hat nicht funktioniert«, murmelte Ethan bedrückt. »Wir müssen uns etwas anderes ausdenken.«
    »Ich verstehe das nicht.« Blanchard schüttelte verblüfft den Kopf. »In einer Welt wie dieser müßten sich einige hundert Grad wie tausende anfühlen.«
    »Nicht so hastig.« Ta-hoding sah sie nicht an. Er lauschte, lauschte und setzte möglicherweise seine Sinne ein, über die nur jemand verfügen konnte, der ein Leben damit verbracht hatte, über das Eis zu segeln. Wieder bebte die Slanderscree.
    »Ethan hat recht«, sagte Hunnar. »Es funktioniert nicht.«
    »Dann funktioniert etwas anderes. Seid ruhig, entspannt euch und spürt das Schiff.«
    Hunnar runzelte die Stirn und ließ sich leicht zusammensacken. Wieder ruckte der Eisklipper. Ethan starrte den einen und dann den anderen an, bis er das Schweigen nicht länger ertragen konnte.
    »Würde mir einer von euch bitte mal sagen, was los ist?«
    »Die letzten Male, als das Schiff sich bewegt hat, war das kein Sacken«, erklärte Ta-hoding, ohne den Blick vom Eis zu wenden. »Ich bin mir völlig sicher. Ich kenne die Balance dieses Schiffes wie meine eigene, vielleicht sogar noch besser.« In diesem Augenblick ruckte die Slanderscree heftig – aber zur Seite, nicht nach unten.
    Ethan und die anderen eilten vorsichtig zur Reling. Keine Tentakel erhoben sich zum Angriff. Ein Blick zeigte, daß das Wasser, das an der Backbordkufe geleckt hatte, in der subarktischen Luft bereits wieder gefror, das Eis sich um das Duralum herum neu aufbaute. Hal Semkin, Hwangs Assistent, brachte eine kleine Taschenlampe zum Vorschein und ließ den kräftigen Lichtstrahl über die Fläche direkt unter ihnen spielen. Sie gefror gleichfalls. Es gab keine erkennbaren schwachen Stellen, an denen Tentakel durchbrechen konnten.
    »Himmelzerbott«, murmelte

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