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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wachstation nichts mehr zeigt, sind sie in Sekundenschnelle hier unten, um die Störung zu beseitigen.«
    »Wir werden nichts von dem tun«, versicherte Williams ihm. Er sah Hwang an, und sie schienen sich über etwas zu amüsieren, das nur ihnen bekannt war. »Wer immer die Monitore überwachen mag, wird während der ganzen Nacht nichts Ungewöhnliches bemerken. Währenddessen werden wir auf dem Weg nach draußen sein.«
    Ethan schüttelte den Kopf. »Dann habe ich nicht die geringste Ahnung, was ihr vorhabt.«
    »Gut.« Wissenschaftlerin und Lehrer standen gemeinsam auf. »Dann werden die auch keine haben.«
    »Und was ist unser erster Schritt? Was tun wir jetzt?«
    Williams streckte sich übertrieben, Hwang gähnte. »Wir gehen schlafen.«

11
    ES GEHÖRT ZU DEN schwierigsten Übungen überhaupt, Schlaf vorzutäuschen, während man tatsächlich so aufgekratzt ist, daß man kaum stilliegen kann. Das war es, was Ethan und alle anderen im Raum für den Rest des Tages bis in die Nacht tun mußten. Und zur verabredeten Zeit konnte er auch nur ruhig bleiben und die Augen fest geschlossen halten.
    Leise Geräusche kamen von den Pritschen, die die Wissenschaftler zu einer Gruppe zusammengeschoben hatten. Das mußte Blanchard sein. Er und seine Kollegen hatten den ganzen Nachmittag geprobt, aber selbst wenn es klappte, dann nur sehr knapp. Das Spionauge strich den Raum alle dreißig Sekunden ab. Es würde keine zweite Chance geben. Es mußte beim ersten Mal klappen.
    Eine Hand berührte sanft seine Schulter, und Ethan glitt lautlos unter der dünnen Bettdecke hervor. Er spürte die anderen sich in der Dunkelheit bewegenden Gestalten mehr als daß er sie sah. Als die Sekunden verstrichen, ohne daß bewaffnete Wachen auftauchten, um die plötzlichen nächtlichen Aktivitäten zu überprüfen, wuchs ihre Zuversicht.
    Es war ihnen erlaubt worden, ihre Überlebensanzüge sowie die harmlosen in die Anzüge eingebauten Geräte zu behalten. Ihre Bemühungen mit ihren Körpern vor dem unermüdlichen Spionauge abschirmend, hatten Blanchard und seine Freunde Teile dieser Geräte ausgeschlachtet. Herausgekommen war ein winziger Sender mit minimaler Reichweite.
    Sie konnten das Spionauge nicht unbrauchbar machen, da dies sofort die Sicherheitskräfte der Anlage auf den Plan rufen würde. Aber Blanchard hatte einen Weg ersonnen, dasselbe Ergebnis zu erreichen. Der Sender, den er und seine Kollegen konstruiert und auf die Kamera gerichtet hatten, störte deren Übertragungsschaltung. Anstatt alle dreißig Sekunden ein neues Bild weiterzugeben, wiederholte das Spionauge nun den Inhalt seines elektronischen Zwischenspeichers aus dem Beobachtungszeitraum zwischen null Uhr fünfzehn und null Uhr fünfzehneinhalb. Alles, was die Kamera in diesen dreißig Sekunden gesehen hatte, war ein Raum mit schlafenden Menschen. Das Spionauge würde diese Sequenz permanent wiederholen, bis die Täuschung entweder doch als solche erkannt wurde oder das Bild sich durch die mit der Zeit sich häufenden Fehler immer mehr verschlechterte.
    Bis dahin hofften sie woanders zu sein.
    Irgendwann mußte es auffallen, daß niemand gegähnt, sich bewegt oder auch nur im Schlaf gezuckt hatte. Sie setzten auf die Langeweile, die mit einer solchen Aufgabe verbunden war. Es war sehr wahrscheinlich, daß der Monitorbeobachter nur gelegentlich auf seine Schirme sah, und daher unwahrscheinlich, daß ihm so bald etwas vom Normalen Abweichendes auffallen würde. Mit etwas Glück würde ihr Verschwinden erst bemerkt werden, wenn ihnen ihr Frühstück gebracht werden sollte.
    Verglichen mit dem Überlisten des Spionauges war das Ausschalten der Türverriegelung eine leichte Sache. In der Tür war ein kleines Fenster eingelassen. Ein Blick hindurch zeigte nicht nur, daß sich niemand in unmittelbarer Nähe befand, sondern auch, daß die Anlage während der Nachtstunden den Betrieb tatsächlich praktisch einstellte. Im Gang glommen nur ein paar schwache Lichter.
    Nachdem alle leise hinausgeschlüpft waren, setzte Blanchard den magnetischen Riegelmechanismus wieder in Gang und lauschte auf das sanfte Klacken, mit dem die Tür sich wieder verriegelte. Jeder, der zufällig vorbeikam, würde sie fest verriegelt vorfinden. Und falls dieser Jemand durchs Fenster sah, würde er auf den schwach beleuchteten Pritschen reglose Gestalten erkennen. Williams hatte sich darum gekümmert, daß Kissen und Decken so drapiert wurden, daß sie menschlichen Umrissen glichen.
    Blanchard übergab die

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