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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Verantwortung an Skua September, der, wie sich herausstellte, von ihnen das beste Ortsgedächtnis hatte. Vorsichtig und wachsam schlichen sie sich Gänge und Treppen hinunter, aber es tauchte niemand auf, um sich ihnen in den Weg zu stellen. Um sie herum summten geschäftig Maschinen und überdeckten das Geräusch ihrer Schritte auf den Metallstegen. Die Anlage wurde offensichtlich nur von einer Minimalbelegschaft bedient.
    »Hier hinunter, glaube ich«, flüsterte Williams.
    September schüttelte den Kopf. In dem schwachen Licht diente sein weißes Haar als Leuchtboje, nach der sich alle richten konnten. »Hierher. Nachdem wir die Tran verlassen hatten, haben sie uns noch ein Stockwerk höher gebracht.« Lautlos wie ein Geist setzte er sich zu einer Treppenöffnung in Bewegung.
    Einige Minuten später standen sie der übergroßen Tür des Kühlraums gegenüber, in dem ihre Tran-Freunde gefangen waren. Williams mußte zugeben, daß er sich geirrt hatte. September akzeptierte die Entschuldigung als Selbstverständlichkeit.
    Jetzt kam der kniffligste Teil ihres Fluchtversuchs, da natürlich kein Gedanke daran war, ohne Hunnar, Elfa und ihre anderen Freunde zu fliehen.
    »Siehst du irgendwas?« Ethan und die anderen blickten gespannt auf Blanchard, der sein Gesicht ans Fenster preßte und in den dahinterliegenden Raum sah.
    »Zwei Einbuchtungen in der Decke. Könnten Spionaugen sein oder irgend etwas anderes. Kann keine Details erkennen.«
    »Sprinklerköpfe«, schlug Semkin hoffnungsvoll vor. »Warum sollte jemand in einem Kühlraum eine Kamera anbringen?«
    »Ich weiß nicht.« Blanchard trat zurück und rieb sich die Augen. »Wir müssen eben einfach hineinschlüpfen, und, wenn es Kameras sind, hoffen, daß ich die Gelegenheit habe, sie zu stören, bevor jemand aufwacht.«
    Die abrupte Unruhe unter den etwa fünfzig Tran mußte unweigerlich die sofortige Aufmerksamkeit auch des schläfrigsten Beobachters erregen.
    Sie warteten, während der Geophysiker sein zusammengebasteltes Gerät benutzte, um den Magnetstrom zu unterbrechen, der die Tür verriegelte. In der Dunkelheit klang das leise Klicken unnatürlich laut. September legte eine mächtige Faust um den übergroßen Griff, nickte Blanchard zu und zog die Tür dann langsam zur Seite.
    Mehrere Tran rührten sich. Einer setzte sich auf und starrte in die Dunkelheit, sagte aber nichts. Blanchard hastete unter einen der dunklen Punkte in der Decke, um sein Störgerät darauf zu richten und entspannte sich mit einem Seufzer. Sprinklerköpfe. Kein Grund, wie Semkin gesagt hatte, Überwachungskameras in einem übergroßen Eisschrank zu installieren. Ethan zweifelte nicht, daß solche Geräte schließlich angebracht worden wären, um die Tran genauso im Auge zu behalten wie die Menschen. Im Augenblick aber war das kein unmittelbares Interesse von Bamaputra oder Antal. Außerdem konnten primitive Eingeborene keine Magnetverriegelung knacken. Der Kühlraum war völlig sicher.
    Genauso sicher wie die Unterkunft.
    Sie verteilten sich, weckten die Tran auf und gaben ihnen zu verstehen, sich weiter ruhig zu verhalten. Dunkle, pelzige Gestalten standen auf und sammelten sich. Schwaches Licht schimmerte gespenstisch durch ausgebreitete Dan und gab ihren Trägern das Aussehen riesiger Fledermäuse. Innerhalb weniger Minuten war die gesamte Gruppe geweckt. Umarmungen und Begrüßungen wurden verschoben, bis sie unter angemesseneren Umständen ausgetauscht werden konnten. Sie mußten zunächst aus der Anlage heraus.
    Der Gang war leer wie ein frisch ausgehobenes Grab, und sie begannen aus dem Raum zu strömen. Die Bewegung so vieler Körper produzierte ein gewisses Maß an Geräusch, das genügte, um das leise Murmeln der Maschinen zu übertönen. Allerdings reichte es noch nicht, einen Alarm auszulösen. Zuerst mußte ihn jemand hören. Blanchard verriegelte die Kühlkammer wieder, während Ethan und die anderen mit den befreiten Tran ihr weiteres Vorgehen besprachen.
    »Wir müssen versuchen, das Schiff zurückzubekommen.«
    Hunnar nickte, jene seltsame nach unten und zur Seite gehende Bewegung des Kopfes, die Ethan genauso gut kannte wie jede menschliche Geste. »Es wird ein guter Kampf werden.«
    »Selbst wenn wir unterliegen sollten«, flüsterte Monslawic, Ta-hodings Erster Maat. »Es ist besser im Kampf zu sterben, als in einem Käfig zu verrotten.«
    September schlug dem Tran auf die pelzige Schulter. »Wir werden nicht unterliegen. Nicht, wenn wir schon so weit gekommen

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