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Die Fahrt nach Feuerland

Die Fahrt nach Feuerland

Titel: Die Fahrt nach Feuerland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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herrlichen Brüste. Mr. Plump seufzte tief. Er wollte noch schlafen. »Glaubst du nicht, daß wir es auch zu dritt schaffen?«
    »Nein! In diesen Breiten wär' es kein Problem. Aber wir kommen in andere Meere! Um Feuerland herum, in den Pazifik hinein. Das übersteigt eure Kräfte!«
    »Weil wir Frauen sind?« fragte sie tadelnd.
    »Ja. Aber das soll keine Abwertung sein.«
    »Sie ist es aber! Euer verdammter Männerstolz! Eure idiotische Kraftmeierei! Zu großen Leistungen sind nur Männer fähig; Frauen haben sich gefälligst hinzulegen und zu warten, bis sie benutzt werden!«
    »Helena!«
    »Ich werde dir zeigen, wie man Kap Horn umsegelt! Ich werde unter den Segeln stehen! Wir brauchen Trosky nicht!«
    »Madame, ich applaudiere! Das ist die Feuerrede einer Emanze!« Trosky stand im Treppenaufgang. Sie hatten ihn nicht gehört, er mußte herangeschlichen sein. Wie lange er schon an der Treppe stand, war nicht nachprüfbar. Auch nicht, was er von der Unterhaltung mitbekommen hatte. Mr. Plump reagierte erst jetzt. Er knurrte leise. Ihre gegenseitige Abneigung war unüberbrückbar. »Ich bin fest davon überzeugt, daß ihr mich braucht!« sagte Trosky.
    Er kam in die Kajüte und lehnte sich gegen die Tür des Einbauschrankes. Nach einem langen Blick auf Helena schob er die Unterlippe vor. Sie trug zwar ein T-Shirt, aber ab Mitte des Bauches war sie noch frei.
    »Ich wußte gar nicht, wie lautlos du dich anschleichen kannst«, sagte Helena.
    »Zieh dir 'ne Hose an!« Troskys Knurren signalisierte Gefahr. »Mir liegt noch das andere Frauenzimmer im Zentralhirn. Das wollte ich übrigens als meine Meinung beisteuern: Es ist nie etwas Gutes dabei herausgekommen, wenn ein Mann mit zwei Weibern losgezogen ist! Das geht eine Zeitlang gut. Man fühlt sich wie ein Platzhirsch ohne Konkurrenz. Aber dann drehen die werten Damen durch! Peer, du verhinderter Heiliger, unsere zwei schaffst du nie über Monate hinweg! Nie! Die knabbern dich von oben und von unten an!«
    »Du bist ein Schwein!« sagte Helena kalt. Sie zog einen Schlüpfer an und legte dann ihre Hand beruhigend auf Mr. Plumps dicken Kopf. »Andere Gedanken hast du wohl nicht mehr?«
    »Ich spreche sie aus, ich rede darüber! Ihr Heuchler tragt sie heimlich mit euch herum und verschluckt euch daran. Verdammt, seien wir doch mal ehrlich! Hier sind zwei Männer, da sind zwei schöne Frauen, und alle vier sind allein auf einem kleinen Boot mitten auf dem Ozean! Und dort wollen sie auch bleiben, monatelang! Jetzt frage ich: Was ist die normale Entwicklung in einer solchen Situation? Etwa kalte Ganzkörperwaschungen, Soda ins Essen und Vorlesen aus der Bibel? Oder ist es nicht doch besser, man betrachtet sich als ein Gebilde aus biologischen Funktionen und handelt dementsprechend? Ihr seht, ich kann mich auch vornehm ausdrücken!«
    »Ich bin nicht bloß Körper«, sagte Helena ruhig, »ich habe auch ein logisch denkendes Hirn!«
    »Da haben wir's!« Trosky zeigte mit ausgestrecktem Arm auf Helena. »Darum solltest du dich kümmern, Peer! Wenn hier jemand fehl am Platze ist, scheint es mir unsere Blondie zu sein! Man sollte sie auswechseln! Zwei Männer und eine Frau an Bord – das geht auf jeden Fall schief, noch sicherer als ein Mann mit zwei Frauen! Das will ich dir gestehen, Peer: Ich würde dir keine Pore von Lucrezia abgeben, wenn wir drei allein wären! Nicht ein Härchen! Ich würde dir bei der nächsten Gelegenheit den Schädel einschlagen oder dich zwischen die Haie kippen!«
    »Ehrlich ist er wirklich!« sagte Helena anerkennend. »Und Angst hat er auch nicht.«
    »Vor wem auch!« lachte Trosky.
    »Vor dir selbst!«
    »Da sprichst du ein Problem an.« Er stieß sich von der Schranktür ab, setzte sich neben Losskow an den Tisch und blickte auf das Schott, das zu Lucrezias Koje führte. »Was passiert, wenn ich jetzt da hineingehe und die Katze bändige?«
    »Du wirst es erleben!« sagte Losskow ruhig.
    »Aha! Wenn sie abgeschlossen hat, werde ich die Tür eintreten müssen. Das ist einfach, es ist eine dünne Tür.«
    »Irrtum. Polyester mit Glasfasern. Druckfest! Das weißt du genau.«
    »Ich kriege sie auf!«
    Jan erhob sich schwerfällig.
    »Bleib sitzen!« sagte Losskow, ohne die Stimme zu heben.
    »Was passiert denn wohl?« schrie Trosky. »Wenn ich laut huste, klebt ihr an der Wand! Blondie hat festgestellt: Der hat keine Angst! Ich hab sie wirklich nicht! Vor niemand, vor nichts! Auch nicht vor diesem verfluchten Feuerland mit seinem Kap Horn! Das ist

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