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Die Fahrt Zu Den Sternen

Titel: Die Fahrt Zu Den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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bewußtlosen Palomellaner, dessen gesamte linke Körperseite mit schweren Prellungen übersät war, als Markel in der Krankenstation eintraf. Als er näherkam, hörte er sie seufzen und erkannte, daß er recht gehabt hatte, etwas zu essen für sie aufzutreiben. Sie schien sich systematisch immer tiefer in die Krankenstation hinein vorzuarbeiten, denn in der vorderen Hälfte des Liegesaals waren schon zahlreiche leere Betten zu sehen. In kleinen Gruppen schwärmte das Krankenpersonal tuschelnd um das Einhornmädchen herum und schaute Acorna ehrfürchtig bei ihrer Arbeit zu.
    Auch Markel wartete geduldig ab, bis sie mit ihrem Patienten fertig war.
    »Ich habe dir etwas mitgebracht«, sprach er sie anschließend an und hielt ihr seinen Blattgemüsestrauß entgegen, während einer der älteren Ärzte sich über seine unwillkommene Einmischung lautstark empörte.
    Acorna hob beschwichtigend die Hand und schenkte Markel dann ein erschöpftes, dankbares Lächeln für seine Fürsorglichkeit.
    Sie konnte es nicht wissen, und auch Markel selbst erkannte die Bedeutung seiner mitfühlenden Geste nicht. Aber dafür zu sorgen, daß Acorna etwas zu essen bekam, war wahrscheinlich eines der ersten selbstlosen Dinge, die er je in seinem Leben getan hatte. Denn selbst bei Acornas Befreiung aus den Klauen der Palomellaner hatte er aus Eigennutz gehandelt.
    »Und ich glaube, du solltest dich besser eine Weile hinlegen, wenn du aufgegessen hast… Du siehst total fertig aus«, meinte Markel und warf dem Mediziner, der ihn angefahren hatte, einen vorwurfsvollen Seitenblick zu. »Ich sehe hier niemanden im Sterben liegen«, setzte er hinzu, nachdem er sich umgeschaut und einen raschen Überblick über den Zustand der verbleibenden Patienten verschafft hatte. »Calum und ‘Ziana würden es mir nie verzeihen, wenn du uns hier zusammenklappst.«
    Die Art und Weise, wie Acorna schwankte, als sie sich erhob, war schließlich auch dem Personal der Krankenstation Beweis genug, daß dieser plötzlich aufgetauchte Störenfried mit seiner Einschätzung von Acornas Verfassung unbestreitbar recht hatte. Der leitende Arzt machte sogar beinahe einen Satz nach vorn, um sie zu stützen, aber Markel war näher dran und ergriff ihren Arm so selbstverständlich, als ob nur er das Recht dazu hätte.
    »Ihr habt nicht alle Einbettabteile belegt, oder doch?«
    erkundigte Markel sich.
    »Hier entlang.« Der nun ebenfalls sehr besorgte Mediziner führte sie eilends in eines der freien Abteile. »Wir sind Ihnen sehr dankbar, Dame Acorna, und es war uns nicht bewußt, daß Sie – « Markel schob kurzerhand die Tür zu und sperrte den Arzt mitsamt seiner Entschuldigungstirade aus.
    »Leider bietet die Hydroponik gegenwärtig keine allzu große Auswahl«, bedauerte er und legte Acorna seine bescheidene Ausbeute in den Schoß.
    »Das macht gar nichts«, versicherte sie ihm und stopfte sich mit matter Zielsicherheit sogleich ein paar Artischockenblätter in den Mund. »Mir ist im Augenblick alles recht, was grün und eßbar ist. Da draußen sind noch so viele andere, die – «
    »Die wahrscheinlich auch auf normale Weise wieder gesunden werden«, fiel ihr Markel entschieden ins Wort. »So wie die Hydroponikanlage aussieht, brauchen wir dich im Augenblick viel dringender, um die Luft an Bord frisch zu halten.«
    Acorna seufzte erschöpft auf und schlang stumm kauend die Gemüseblätter mitsamt Stengel in sich hinein.

    »Du kannst nicht alles allein machen, weißt du«, fuhr Markel fort. »Gibt es nicht irgend etwas anderes, das du essen kannst?
    Du kannst doch nicht bloß von diesen…« Mit einer unmißverständlichen Geste machte er deutlich, daß die schlaffen Artischockenblätter allein sie nicht lange bei Kräften halten würden.
    »Habt ihr irgendwelche vegetarischen Notrations-Riegel?
    Sehr lange kann ich mich davon nicht ernähren, aber sie würden mir helfen, zumindest die nächste Zeit zu überstehen, ohne hungern zu müssen.«
    »Jede Menge!« freute sich Markel ungeheuer erleichtert.
    »Damit wollten wir die Palomellaner mit durchfüttern. Warte, ich bin gleich wieder zurück.«
    Er war noch keine zwei Schritt aus Acornas Ruheraum herausgekommen, als ihn der leitende Arzt abfing.
    »Ist sie in Ordnung? Wir wollten sie wirklich nicht…«
    »Na ja, man braucht eben eine ungeheure Menge Energie, um das zu tun, was sie macht, wissen Sie«, belehrte Markel ihn und versuchte den Eindruck zu erwecken, daß es Acorna weitaus schlechter ging, als es in Wahrheit

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