Die Fahrt Zu Den Sternen
einer Unzahl Flüche begleitet und war gerade abgeschlossen worden, als die Rundrufanlage der Acadecki, deren Bordkom für die Dauer des Hangaraufenthalts mit ihrem Gegenstück auf der Haven zusammengeschaltet worden war, ein Warnsignal von sich gab, das eine wichtige Durchsage ankündigte.
»Kapitän Andreziana hier. Ikwaskwan meldet, daß Rushima jetzt als vollständig geräumt gelten kann. Die Siedler sind alle evakuiert – eine Planetenfähre der Roten Krieger fehlt zwar noch, aber er geht davon aus, daß auch die sich in Kürze zurückmelden wird.
Wir werden uns mit der Haven jetzt zu der uns zugewiesenen Position in Marsch setzen. Alle noch an Bord befindlichen Begleitschiffe sollten sich daher bitte zum Ausschleusen klarmachen. Viel Glück, Acadecki und Balakiire.«
»Viel Glück auch euch, Haven«, bedankte sich Rafik, nachdem er eine Verbindung zu Andreziana hergestellt hatte.
Danach ließ er sich wie selbstverständlich im Pilotensessel nieder, wandte den Kopf und befahl: »Fertigmachen zum Verlassen des Hangars.«
»He, ich bin der Pilot der Acadecki!« fuhr Calum auf und stieß Rafik an, um ihn zum Verlassen des Pilotensessels aufzufordern.
»Ich bin der Taktiker hier, vergiß das nicht«, gab Rafik zurück, während seine schlanken braunen Finger über die Steuerkonsole flogen. »Dafür bist du der Mathematiker. Und was auch immer du bist, schnall dich jetzt an!«
Calum grollte immer noch leise vor sich hin, während er dieser Anweisung Folge leistete. Acorna erstickte ein Kichern, und Gill wandte den Kopf ab. Insgeheim dachte sie sich, wie sehr sich Calum und Rafik doch nach Thariinye und Khaari anhörten.
(Ich habe nicht die geringste Ähnlichkeit mit diesem zu kurz geratenen Bastardabkömmling einer Twilit und eines Barsipan!) begehrte Thariinyes Gedankenstimme in ihrem Kopf beleidigt auf.
(Gib endlich Ruhe!) befahl Melireenya mit fester Stimme.
Trotz des Hochdrucks, mit der Rafik die Acadecki für den Start vorbereitete, hatte das Schiff der Linyaari den Hangar längst verlassen und schon Fahrt aufgenommen, um seine vorgesehene Position in der Schlachtlinie einzunehmen, als endlich auch Rafik es der Balakiire gleichtun konnte.
Fünfzehn
Rushima, Föderationsdatum 334.05.26
Die zur Evakuierung der Rushimaner eingesetzten kilumbembanischen Söldnerschiffe kehrten gerade noch rechtzeitig zurück. Als die Raumschiffe der aus den Schiffen der Kilumbembanern, dem prunkvollen Kurierschiff der Linyaari, den drei bewaffneten Pinassen der Haven, der von Nadhari befehligten Uhuru sowie der Acadecki – mit Rafik im Pilotensessel – gebildeten Streitmacht der Verteidiger schließlich alle die ihnen zugewiesenen Positionen eingenommen hatten, senkte sich eine seltsame stählerne Ruhe über die Brücke der Acadecki. Die Pinassen waren zwar erst als nachträgliche Ergänzung hinzugekommen, halfen aber, das Ungleichgewicht gegenüber der Khleevi-Armada noch in letzter Minute ein wenig auszugleichen.
Ikwaskwan hatte sich für eine Frontalstrategie entschieden.
Wenn die Dinge so liefen wie geplant, würden Rushimas Verteidiger ihre Streitmacht in zwei gleichstarke Hälften aufteilen, sobald die Schiffe der Khleevi sich bis auf Schußweite genähert hatten, und die Invasoren von zwei Seiten in die Zange nehmen. Das bedeutete, daß jedes der größeren Schiffe in der Lage sein würde, seine Backbord- oder Steuerbordgeschütze zum Einsatz zu bringen und dann ein Wendemanöver auszuführen, um den attackierenden Schiffen eine zweite Breitseite zu verpassen. Die kleineren Schiffe der Verteidigungsflotte sollten inzwischen darauf achten, ob irgendwelche Khleevi-Schiffe den Versuch unternahmen, auszuscheren und den hilflosen Planeten direkt anzugreifen. In diesem Fall sollten sie versuchen, den Vormarsch und/oder die Landung dieser Stoßtrupps möglichst lange zu behindern.
»Kampfflottenmanöver sollten nicht unnötig kompliziert sein, besonders nicht in unserem Fall, da Sie ja noch nie in einem Verband der Roten Krieger gekämpft haben«, hatte Ikwaskwan seine Taktik begründet. Rafik hätte zwar einen etwas ausgeklügelteren oder subtileren Schlachtplan vorgezogen, aber einen konkreten Vorschlag hatte er nicht anzubieten. Das hier waren schließlich keine Asteroiden, denen er ihre Schätze abzuringen versuchte, sondern vernunftbegabte – obgleich das nicht mit Gewißheit feststand –
Aggressoren, denen es bereits erfolgreich gelungen war, die höherentwickelten Linyaari in Furcht und Schrecken zu
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