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Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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werden wir nichts erreichen. Sachsenheim ist ein sehr einflussreicher Mann, der unbedingt an des Truchsessen Titel und Vermögen kommen will.«
    Jan schaute Margarethe verständnislos an, da er nichts von der ganzen Sache wusste. Margarethe biss sich auf die Lippen. Mehr durfte sie nicht verraten. Hatte sie nicht geschworen, Stillschweigen zu bewahren?
    Besorgt runzelte der Ritter die Stirn, aber sein Entschluss stand fest. »Ich verspreche, mich um Margots Freilassung zu kümmern, sobald es möglich ist.«
    Die Rothaarige schüttelte den Kopf. »Ich werde Margot nicht im Stich lassen.«
    »Du kannst hier nicht bleiben.« Jan schüttelte entschieden den Kopf. »Und ich möchte, dass du solche gefährlichen Sachen in Zukunft Leuten überlässt, die dafür ausgebildet sind.« Er unterbrach sich.
    Ein Pferd hatte gewiehert.
    »Verdammt, sie sind schon hier«, sagte der Hussit.
    Jan sprang auf und legte seinen Harnisch an. »Jetzt gilt es, Thomek. Bist du an meiner Seite?«
    Der Riese schüttelte den Kopf. »Ich gab mein Wort, mich aus den Angelegenheiten des Plackerers rauszuhalten.«
    »Dann soll dieser Mistkerl sehen, was er davon hat, sich mit mir angelegt zu haben.«
    Trine stöhnte leise und verzog das Gesicht.
    »Was ist?«, erkundigte sich Margarethe. »Schmerzt dein Kopf?«
    Die Zofe senkte den Blick. »Nein.« Sie schluckte, als suche sie nach den richtigen Worten. »Ich bete und hoffe einfach, dass Gott jedem die Kraft gibt, das zu vollenden, was er ihm auferlegt. Das ist doch richtig, nicht wahr, Thomek?«
    Verwirrt starrte der Ritter die Zofe an. Was wollte sie ihnen damit sagen?
    »Auf jeden Fall«, murmelte der Hussit.
    Jan blickte in die Runde. »Aber jetzt dürfen wir keine Zeit mehr verlieren. Sobald ich draußen bin, verbarrikadiert ihr die Tür. Wir werden uns den Weg freikämpfen müssen.«
    Margarethe sah, wie er nach dem Schwert griff, und plötzlich wurde ihr bang um den Freund. Sie hatte den Plackerer kennengelernt und wusste, dass er keine Gnade kennen würde. Wie gerne hätte sie Jan in diesem Moment umarmt! Stattdessen ging sie zu ihm hinüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Jan, ich …«, sie schluckte. »Pass auf dich auf. Ich will dich nicht verlieren.«
    Er ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. »Ich bin immer für dich da, wenn du es möchtest«, entgegnete er.
    Dann gab er ihre Hand frei, während seine Augen noch einen Moment auf ihr ruhten.
    Es war so viel Zärtlichkeit in seinem Blick, dass Margarethe der Atem stockte. Konnte das sein? Es schien tatsächlich, als ob seine Gefühle für sie tiefer gingen. Warum war ihr das früher nie aufgefallen? Vielleicht weil sie immer nur Augen für Albrecht gehabt hatte?
    Er setzte den Helm auf. Dann nahm er sein Pferd am Zügel und führte es hinaus, um sein Leben für die beiden jungen Frauen zu wagen.
    Die mit hohem Gras bewachsene Fläche vor der Köhlerhütte war menschenleer. Misstrauisch horchte Jan in den Wald hinein. Er glaubte fast, den Schweiß der Angreifer riechen zu können. Warum tat sich nichts? Die anderen waren doch in der Überzahl. Mangelte es ihnen etwa an Mut? »Heraus mit Euch, wenn Ihr Manns genug seid!«, rief der Böhme und zog sein Schwert.
    In diesem Moment sauste der Bolzen einer Armbrust haarscharf an seinem Kopf vorbei und traf sein hochgehaltenes Schwert so hart, dass er es beinahe verlor. Er hatte Glück gehabt. Das Geschoss hätte seinen Schädel trotz des Helms glatt durchschlagen können. Jan ließ sich vornüberfallen und tat so, als wäre er getroffen.
    Zwei Männer kamen aus der Deckung heraus. Der eine wirbelte einen Streitkolben, der andere hatte eine Hellebarde im Anschlag. Offensichtlich fielen sie auf seine Finte herein. In diesem Moment zwang der Ritter sein Pferd unvermittelt zum Steigen. Die weißen Hufe wirbelten durch die Luft und trafen einen der Angreifer am Kopf. Der andere sprang zur Seite und hob schützend die Waffe vor sich.
    Ein weiterer Bolzen surrte durch die Luft und riss Jans Braunem ein Stück vom Ohr ab. In Panik bäumte sich das Ross auf, sodass Jan einen Moment lang dachte, es würde sich überschlagen und ihn unter sich begraben. Er warf sich nach vorn und fasste mit der freien Hand in die Mähne. Endlich fing sich das Pferd und ging wieder runter. Einer der Angreifer versuchte, es am Zügel zu packen. Jan kam ihm mit seinem Schwert zuvor, holte aus und trennte ihm mit einem Schlag die Hand ab. Blut schoss aus der Wunde und besudelte das Fell des Pferds.

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