Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
Vom Netzwerk:
Albrecht nach München gehen würde – mit oder ohne königlichen Segen. Aber dann sank ihr erneut der Mut.
    »Ich habe noch Bedenken«, begann das Mädchen vorsichtig.
    Die Königin winkte ab. »Das brauchst du nicht. Es geht alles seinen Gang. Ich habe bereits veranlasst, eine ordentliche Mitgift für dich zusammenzustellen. Noch bevor das Frühjahr zu Ende ist, wirst du als Herrin auf der Osterburg sein.«
    Verzweifelt schüttelte Margarethe den Kopf. Nein, sie musste sprechen, und zwar jetzt sofort. Je mehr Zeit verstrich, desto weniger würde sich die Königin von ihrem Vorhaben abbringen lassen. Margarethe schluckt und würgte, aber die Worte wollten einfach nicht herauskommen.
    Die Königin legte ihr sanft die Hand auf die Schulter, fast als wäre sie eine lieb gewonnene Tochter. »Du hast ein solches Glück, Mädchen. Der Vogt ist entzückend um dich bemüht. Er weiß von deiner Jagdleidenschaft. Deshalb bat er mich um Erlaubnis, mit dir nächstes Wochenende zu unserem Jagdschlösschen zu reisen, um dort auf die Beizjagd zu gehen. Der König und ich haben ihm das mit Freuden gestattet.«
    Margarethe räusperte sich. Ein ganzes Wochenende allein mit diesem Kerl, weit weg von Albrecht? Das wollte sie auf gar keinen Fall.
    Die Königin bemerkte Margarethes Zögern, legte es jedoch völlig falsch aus. »Ich weiß, was du einwenden willst, liebes Kind. Du brauchst selbstverständlich ein passendes Kleid, und deine Garderobe ist zu einfach. Mach dir keine Gedanken darüber. Als deine Königin werde ich dich natürlich ausstatten.«
    »Aber ist das schicklich? Mein Vater hat noch immer keine Antwort gegeben.« Margarethe hätte eigentlich etwas anderes sagen wollen. Warum bloß tat sie es nicht? Kalter Schweiß rann ihr den Rücken herunter.
    »Derzeit ist der König dein Vormund, und er hat zugestimmt. Ach Kind, ich verstehe deine Bedenken. Du hast ja nur deine Schönheit, deinen Ruf und deine Tugend, aber vertraue deiner Königin.«
    Margarethe schluckte. »Aber was, wenn der Weida die Situation im Schlösschen ausnutzt und dann doch einen Rückzieher macht?«
    »Das wird nicht geschehen, denn er ist Lehnsmann des Königs, Margarethe«, meinte die Königin gereizt. Dann jedoch lächelte sie wieder mild. »Unsinn. Der Weida ist ein Ehrenmann.«
    Margarethe blähte die Nasenflügel. War die Königin tatsächlich so blind, oder tat sie nur unwissend? »Verzeiht, hohe Herrin. Er kann ja schon bei Tisch kaum seine Hände von mir lassen. Es gibt bereits jede Menge Gerede um uns.«
    Die Königin betrachtete ihre Hofdame nun ziemlich unwirsch. »Ich an deiner Stelle würde mich um das Geplapper neidischer Geister nicht scheren.« Sie griff nach dem Fächer aus Pfauenfedern und wedelte sich damit Luft zu. »Sei froh, dass du ihm gefällst. Er wird Wachs in deinen Händen sein, wenn du ihn nur ein klein wenig bei Laune hältst.«
    »Aber ich fürchte mich vor ihm«, gab Margarethe kleinlaut zu. »Er ist so … Nun, ich habe das Gefühl, als wollte er mich mit Haut und Haaren auffressen.«
    »Ach Kindchen.« Die Königin seufzte mit wissendem Lächeln. »Das geht jeder Braut so. Es ist ganz normal, weil du noch keine Erfahrung mit Männern hast. Es gibt keinen Grund zur Sorge: Ich habe mich erkundigt. Weida ist ein guter Gatte. Er ist keiner von denen, die im trunkenen Zustand ihre Frau schlagen und demütigen. Seine letzte Gemahlin hat er behalten, obwohl sie unfruchtbar war. Das spricht für ihn.«
    Die Königin wandte sich um, ein Zeichen, dass sie keinen weiteren Einwand mehr gelten lassen würde. Dann ließ sie sich jedoch zu einer letzten Ermunterung herab. »Du ahnst noch gar nicht, welches Glück dir zuteil wird. Und was deinen Ruf angeht: Selbstverständlich wird der Anstand gewahrt bleiben. Eine Hofdame wird euch begleiten: Katerina von Wettin.«
    Margarethe zuckte zusammen. Katerina? Was sollte das nun wieder bedeuten? »Aber ich hätte lieber Margot dabei«, flehte sie beinahe verzweifelt.
    Die Königin klopfte unwirsch mit dem hölzernen Teil des Fächers auf ihre Armstütze und schüttelte den Kopf. Ihre Geduld war am Ende. »Die kleine Bischishausen? Nein, das geht keinesfalls. Die ist viel zu jung als Begleitung und überhaupt. Katerina ist angemessen, da ihr Vater des Weidas Lehnsherr ist.« Nach einer kurzen Pause warf sie noch einen Blick auf Margarethe und fuhr unbekümmert fort: »Du bekommst für diesen Ausflug ein wunderschönes Kleid von mir, etwas Fröhliches, Frühlingshaftes. Es wird dir gut

Weitere Kostenlose Bücher