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Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Falknerin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karolina Halbach
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nicht einfach vom Leib zu reißen. Endlich glitt der luftige Stoff zu Boden und gab die milchweißen Schultern frei. Margarethes Rundungen zeichneten sich verlockend unter dem Unterkleid aus feinem Leinen ab. Weida fuhr sie mit den Fingerkuppen nach, küsste die junge Frau durch den dünnen Stoff hindurch und versuchte, sie mit kleinen Bissen zu reizen. Margarethe erzitterte, und der Vogt unterdrückte ein Stöhnen. Seine Hände gruben sich in ihr Unterkleid und zerrten ungeduldig an dem Stoff, bis er es endlich über ihren Kopf gestreift hatte. Nun verhüllte nur noch das Hemd ihren unschuldigen Körper.
    Sein Puls raste inzwischen, und sein Atem ging heftig. »Steh auf«, befahl er keuchend und zwang sich, seine Hände von ihr zu nehmen.
    Zögerlich folgte sie seiner Aufforderung. Er konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Ihr Haar umspielte in sanften Wellen ihre Schultern. Es reichte ihr weit über die Hüfte hinab. Er musste es einfach berühren. Mit einem Satz war er bei ihr, haschte wie ein kleiner Junge nach den rotgoldenen Strähnen, küsste sie und ließ sie durch seine Finger gleiten. Dann trat er einen Schritt zurück und musterte Margarethe mit einem Blick, als habe er sie noch nie gesehen.
    »Wie schön du bist«, staunte der Weida. »Von allen Frauen, die ich jemals in diesem Leben genossen habe, bist du die Beste. Nun lächle mich an, wie es sich für ein gutes Weib ziemt. Lächle, denn das macht deinen Gatten glücklich.«
    Langsam hob Margarethe den Kopf. Gequält verzog sie ihre Lippen wie geheißen, doch ihre Augen blieben starr. Weida zuckte unmerklich zusammen. In ihrem Blick sah er nichts als Abscheu, Ekel und seinen eigenen Verfall.
    »Du sollst lächeln, hab ich gesagt!« Er spürte Wut in sich aufsteigen. »Und zieh endlich das Hemd aus!«, herrschte er sie an.
    Das Mädchen erschrak und gehorchte. Nun stand sie vor ihm, wie Gott sie erschaffen hatte, und mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass sie kaum mehr war als ein unerfahrenes Mädchen, ein verschrecktes Kind. Er schämte sich für seinen Ausbruch kurz zuvor und auch für seine lüsternen Gedanken. Er war alt, verbraucht. Plötzlich war ihm sein faltiger, mit Narben übersäter Körper peinlich. Er wollte Margarethe nicht verschrecken. Ihre Liebe ersehnte er, nicht ihren Hass. Sie brauchte einfach Zeit, sich auf die Ehe und ihre neue Rolle einzustellen, und er selbst offensichtlich auch. Die Jahre hatten ihn rau werden und glauben lassen, er bräuchte nur mit seinem Rang oder seiner Börse zu locken und jede Frau müsse ihn erhören. Aber dieses Mädchen war anders. War es nicht genau das, was er an ihr so reizvoll fand und was sie als zukünftige Herrin der Osterburg so besonders machen würde?
    Natürlich konnte er sich sein Recht nehmen und der Natur ihren Lauf lassen. Ganz ohne Zweifel würde sie über kurz oder lang schwanger werden und ihm den ersehnten Erben schenken. Aber dann würde sie sich nie wirklich als seine Gattin fühlen. Erneut betrachtete er das bebende Mädchen. Sie war doch noch so jung und unerfahren. Und wenn er ihr einfach nur ein wenig Zeit ließ? Aber konnte er das? Er begehrte sie so sehr! Einen Atemzug lang kämpfte er gegen seine Leidenschaft an, bis er sich wieder gefasst hatte, dann führte er sie behutsam zu ihrem Bett, ließ sie sich auf den Bauch legen und deckte sie mit einem Laken zu.
    Vorsichtig begann er, ihren verkrampften Körper zu streicheln. Seine Finger glitten in eine Schüssel mit Öl, die er hatte vorbereiten lassen. Er goss etwas von der Flüssigkeit über ihren Rücken und massierte sie damit. Allmählich schien sie ruhiger zu werden. Seine Hände wanderten tiefer, berührten ihr Gesäß. Er wartete auf ein noch so winziges Zeichen, dass ihr die Berührung gefiel, dass sie seine Hände auf ihrem Körper mochte.
    »Das ist doch angenehm, oder?«, brummte er, doch Margarethe tat, als habe sie es nicht gehört. »Ich finde es wunderbar.«
    Erneut begann sie zu zittern, und obwohl es ihm widerstrebte, ließ er seine Hände wieder nach oben zu ihren Schultern und ihrem Nacken wandern. »Ich will dir wirklich nichts Böses, Mädchen«, flüsterte er »Ich liebe dich doch, und es wäre so schön, wenn du mich auch ein klein wenig gernhaben könntest.«
    Da ihm unerträglich heiß geworden war, löste er den Gürtel und streifte das Hemd ab. »Schau, ich leg mich einfach ein bisschen zu dir und halte dich im Arm. Dann erzähl ich dir von meiner Burg. Sie liegt erhaben auf einem Bergsporn

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