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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gesellschaftlich zu ruinieren?"
    „Du selbst hast mich ersucht, den Mörder zu finden!“
    „Ich habe damit nichts zu schaffen", erklärte Helen und warf den Kopf zurück. „Dieser Mann lügt! Das Band kann nichts anderes aus- sagen. Ich habe dem Kerl klipp und klar deutlich gemacht, was ich von ihm halte. Ich nannte ihn einen Lügner, daran wirst du dich doch wohl erinnern?"
    „Ja, ich erinnere mich."
    „Willst du ihm, dem schmutzigen Erpresser glauben . . . oder mir, deiner alten Freundin?"
    „Ich möchte natürlich, daß deine Angaben stimmen, aber leider spricht vieles dagegen."
    „Zum Beispiel?"
    „Du hast mich bewußt belogen. Du hast mich im unklaren gelassen."
    „Das mußt du doch begreifen, Rick! Für mich geht es um meinen Ruf, um meinen guten Namen, um meinen gesellschaftlichen Rang. Ich kann mir einfach keinen Skandal leisten!"
    „Ich glaube dir nicht mehr, Helen", sagte er traurig. „Du steckst bis zum Hals in dieser Sache drin. Für dich gibt es nur noch einen Ausweg: du mußt ein volles Geständnis ab- legen!"
    „Ein Geständnis? Was soll ich denn gestehen?"
    „Die Wahrheit! Du hast deinen Mann gehaßt. Der Gedanke, weiter an seiner Seite leben zu müssen, war dir unerträglich. Jeremy Patrick hat das gespürt. Er sah einen Weg, dich und damit zugleich Philmores Geld zu erobern, und du warst bereit, mit ihm diesen Weg zu gehen!“
    „Lüge!"
    „Es genügt nicht, etwas zu bestreiten. Man muß das schon überzeugend darlegen können. Das Telefongespräch, das du mit .Miller' führtest, machte dir endgültig klar, daß .Miller' nicht nur deinen Liebhaber, sondern auch deinen Mann getötet hat. Trotzdem deckst du diesen Verbrecher!"
    „Ich sage dir doch, daß ich nichts so sehr fürchte wie einen Skandal! Wem wäre denn damit geholfen, wenn alles ans Tageslicht käme?“
    „Der Gerechtigkeit."
    „Gerechtigkeit! Das ist eine abstrakte Größenordnung, damit kann ich nichts beginnen. Ich halte mich lieber an das Konkrete, an die Realitäten. Und die sehen so aus: wenn Millers Geschwätz an die Öffentlichkeit dringt, bin ich erledigt. Warum? Weil sich gewiß ein paar Narren finden werden, die ihm glauben. Du bist ja schon einer von ihnen1"
    „Ich wollte nicht .Miller' eine Falle stellen, sondern dir", erklärte Ridc mit traurigem Lächeln. „Du bist prompt hineingetappt!"
    „Ich verstehe genug von formaljuristischen Fragen, um zu wissen, daß Tonbandaussagen nur einen sehr begrenzten Beweiswert haben", sagte Helen.
    „Damit werden wir uns auch nicht zufrieden geben", meinte Rick. „Ich will dich jetzt nicht länger stören. Morgen früh komme ich wieder. Ich erwarte, daß du dann bereit sein wirst, mir die ungeschminkte Wahrheit zu sagen!"
    „Bestehen Sie auch dann darauf, wenn Sie damit Ihr eigenes Leben zerstören?" fragte plötzlich eine männliche Stimme hinter Rick. Es war Franklin. Er stand im Schatten der Tür.
    Rick wußte nicht, wie lange der Butler der Unterhaltung schon gefolgt war.
    „Was soll das heißen?“ fragte Rick.
    „Denken Sie doch einmal darüber nach, Sir", empfahl der Butler. „Erinnern Sie sich vor allem an die Telefonnummer, die in Mr. Philmores Notizbüchlein steht!"
    Rick ging auf den Butler zu. Er packte ihn am Revers. „Los, sprechen Sie, was wollen Sie damit sagen?"
    Franklin verzog keine Miene. „Sie sind offensichtlich bereit, der gnädigen Frau große Schwierigkeiten zu bereiten. Ich halte es daher für angezeigt, die Notbremse zu ziehen —, falls Sie mir diesen profanen Vergleich gestatten wollen!"
    Rick stieß den Butler gegen die Wand. „Drücken Sie sich endlich klarer aus, Menschenskind!"
    „Ich kann nicht einsehen, wie Sie mich dazu zwingen wollen!"
    „Mein lieber Freund, da werden Sie Ihr blaues Wunder erleben!" stieß Rick hervor.
    „Ich weiß nicht, für wen von uns beiden es ein .blaues Wunder' werden wird!" bemerkte Franklin ungerührt. „Es handelt sich nämlich um Ihre eigene Frau ..."
    Rick blickte zu Helen. Sie starrte ihm mit ausdruckslosen Augen ins Gesicht.
    „Morgen früh sprechen wir uns wieder!" sagte Rick und stürmte hinaus.
    „Ich danke Ihnen, Franklin“, murmelte Helen, nachdem Rick gegangen war.
    Franklin ging langsam auf sie zu. Helen wich vor ihm zurück. „Ich muß jetzt allein sein, Franklin."
    „Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Sie gerade jetzt Rat und Hilfe brauchen, menschliche Nähe, Verständnis!"
    Helen merkte, daß sie eine Gänsehaut bekam. Sie sah den Hunger in den Augen des Mannes, der ihr

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