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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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ignorieren", meinte er.
    „Ich dachte, Sie wollten Jerry und mir uneigennützig helfen, um später zu uns ziehen zu können", fuhr Helen schweratmend fort.
    Franklin schaute sie jetzt voll an. „Dann sind Sie einem Irrtum verfallen, Madame", erklärte er. „Die Loyalität eines Dieners geht nicht bis zur Unterstützung eines Mordes."
    „Aber Sie haben mich doch unterstützt! Erst vor ein paar Stunden haben Sie auf der Terrasse eine Pistole abgefeuert, um den Leutnant zu verwirren und die Polizei auf eine falsche Fährte zu lenkenl"
    „Ganz recht, Madame. Zum Glück trug ich die Pistole bei mir. Denn ich mußte mich beeilen, um von der Tür bis zur Terrasse zu kommen und dann noch Zeit zu haben, mich zu verbergen."
    „Das alles haben Sie also getan, weil Sie . . . weil Sie mich lieben?“ fragte Helen.
    „Ja, Madame."
    „Was . . . was versprechen Sie sich davon?“ fragte sie kaum hörbar.
    Franklin blickte noch immer in Helens Augen. „Ich bin ein Mann, gnädige Frau“, erklärte er. „Was verspricht sich ein Mann von der Liebe? Erfüllung!"
    Helen überlief es eiskalt. Das ist die Strafe, schoß es ihr durch den Sinn. Jetzt bist du deinem eigenen Butler ausgeliefert, einem Menschen, der für dich bislang nicht viel mehr war als ein zuverlässiger Roboter.
    „Bitte lassen Sie mich allein, Franklin. Ich muß damit erst fertig werden."
    „Sehr wohl, Madame."
    Franklin verließ den Salon.
    Helen schleppte sich auf die Terrasse. Es war, als hätte sie Blei in den Füßen.
     
     
     
    „Das genügt“, sagte Rick und lehnte sich zurück.
    Miller stellte das Tonbandgerät ab. „Jetzt brauchen wir nur noch diesen Burschen, der sich meinen Namen zugelegt hat."
    „Das ist kein Problem“, meinte Rick und schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Miller beugte sich über den Schreibtisch und gab seinem Chef Feuer. „Es war ein guter Gedanke von Ihnen, Mrs. Philmores Telefon abhören zu lassen", meinte er.
    „Ich wußte, daß sie mich belogen hatte", erwiderte Rick.
     
    „Ja, natürlich.“
    „Helen Philmore“, murmelte Rick gedankenverloren. „Es will noch immer nicht in meinen Kopf hinein.“
    „Geld verdirbt den Charakter", erklärte Miller. „Das trifft besonders auf die Leute zu, die aus kleinen Verhältnissen stammen und dann plötzlich reich werden. Mrs. Philmore war vor ihrer Heirat doch Mannequin, nicht wahr?"
    „Mannequin und Fotomodell, stimmt."
    „Schade, daß der Kerl am Telefon nicht ausführlicher geworden ist“, meinte Miller. „Ich hätte zu gern erfahren, mit welchem Syndikatsboß Philmore zusammenarbeitete."
    „Das ist jetzt sekundär. Immerhin kennen wir das Motiv für den Mord an Philmore. Wir wissen auch, weshalb Dr. Patrick sterben mußte."
    „Uns ist sogar bekannt, wie der Mörder aussieht'', meinte der Sergeant.
    „Lassen Sie sofort feststellen, wie viele weiße Cadillacs des neuesten Baujahres hier in Chicago verkauft wurden", sagte Rick.
     
    „Das habe ich bereits in die Wege geleitet", erwiderte Miller bescheiden. „Wir versuchen die Namen der Besitzer zu ermitteln."
    „Gut. Und jetzt werde ich mir nochmals Helen Philmore vorknöpfen."
    Miller blickte auf die Uhr. „Es ist kurz nach neun Uhr. Vor Zehn werden Sie kaum bei ihr sein können."
    „Ich weiß. Aber ich kann es mir nicht leisten, bis morgen früh zu warten. Nach allem, was sie mit dem Mörder erlebt hat, dürften ihre Nerven ziemlich angegriffen sein. Diesen Umstand muß ich auszunutzen versuchen. Morgen früh hat sie sich vielleicht schon wieder gefangen."
    „Wenn Sie ihr die Bandaufnahme des Telefongesprächs Vorspielen, wird sie zusammenklappen wie ein Kartenhaus", meinte der Sergeant.
    Rick erhob sich. „Rufen Sie bitte meine Frau an und teilen Sie ihr mit, daß ich nicht vor halb zwölf zu Hause sein kann."
    Miller zog ein erstauntes Gesicht. Es war das erste Mal, daß der Leutnant diese Arbeit nichts selbst erledigte. Rick spürte, was in Miller vorging. Er zuckte wie entschuldigend die Schultern und meinte: „Ich habe wirklich keine Zeit zu verlieren."
    „Selbstverständlich, Sir", erwiderte der Sergeant. „Ich mache das schon."
     
     
     
    Zwei Minuten später kam er zurück. „Die gnädige Frau wird sofort erscheinen", verkündete er. „Sie hat mich gebeten, Ihnen in der Zwischenzeit einen Drink anzubieten. Was darf es sein, Sir? Cognac oder Whisky?"
    „Am liebsten wäre mir ein Kaffee."
    „Selbstverständlich, Sir. Das wird sofort besorgt."
    Während Franklin in die Küche ging,

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