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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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physischen Widerwillen einflößte.
    „Nein, nein, Franklin, ich bin am Ende meiner Kräfte! Ich brauche Ruhe. Das ist alles."
    „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um sich auszuruhen“, meinte Franklin. „Es wäre klüger, darüber nachzudenken, wie wir uns dieses Menschen entledigen."
    „Sind Sie verrückt geworden?" fragte Helen mit weit aufgerissenen Augen. „Wollen Sie Rick aus dem Wege räumen? Das brächte uns keinen Schritt weiter! Er ist bestimmt nicht der einzige, der das Band kennt. Im übrigen haben wir schon so mehr als genug Schwierigkeiten."
    „Ich spreche nicht von Mr. Leroy. Ich beziehe mich auf den Erpresser.“
    „Wie wollen Sie an ihn herankommen?" „Das ist die Frage, die ich mit Ihnen besprechen wollte. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn Sie gestatten, möchte ich dazu einige Vorschläge machen."
     
     
     
    Es war zwanzig Minuten vor Zwölf, als Rick nach Hause kam. Jennifer war bereits im Bett. In der Küche stand das Abendessen auf dem Tisch. Daneben lag ein Zettel: .Falls Du großen Hunger haben solltest: im Kühlschrank liegt ein Steak!'
    Rick öffnete die Bierflasche und füllte das Glas. Er nahm einen Schluck und ging dann in das Schlafzimmer. Jennifer wurde wach, als er das Licht anknipste.
    Sie schirmte die Augen mit der Hand ab und blinzelte auf die Uhr. „Hast du schon gegessen?"
    „Nein, ich bin gerade gekommen."
    Jennifer setzte sich auf und legte die Arme um die angezogenen Knie. „Ist alles gut gegangen?"
    „Hm", brummte er.
    „Was ist los mit dir? Du bist so komisch!" „Würde es dir etwas ausmachen, aufzustehen?"
    „Soll ich dir das Steak braten?"
    „Nein. Wir müssen miteinander sprechen." „Jetzt — mitten in der Nacht?"
    „Ja, jetzt mitten in der Nacht", bestätigte er.
    Jennifer schwang sich aus dem Bett und schlüpfte in ihre Hausschuhe. Dann zog sie sich den Morgenmantel über und verknotete den Gürtel. Rick ging in die Küche. Seine Frau folgte ihm.
    „Ich habe Kopfschmerzen“, klagte sie.
    Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank. „Was war zwischen Philmore und dir?“
    „Fängst du schon wieder an? Was soll diese alberne Quälerei?"
    „Laß die Ausflüchte."
    Jennifer setzte sich an den Küchentisch. Sie nahm einen Schluck aus Ricks Bierglas und schüttelte sich dann. „Brr! Schmeckt scheußlich!"
    „Ich warte!" sagte Rick.
    Jennifer starrte ihn an. „Was willst du hören? Daß ich ihn erst geliebt und dann umgebracht habe? Okay, ich war s!"
    Rick schluckte. Ihm war zumute, als habe er einen Schlag mit dem Dampfhammer bekommen.
    „Phantastisch!" murmelte er.
    „Es war eine wundervolle Zeit“, erklärte Jennifer. „Er war ein so generöser Liebhaber — und dabei so zärtlich, so verständnisvoll! Ich
    glaube, das schaffen nur Männer im reiferen Alter.“
    „Schweig!“ schrie Rick, dessen Stimme sich überschlug.
    Jennifer öffnete ungläubig den Mund. „Lieber Himmel, du nimmst das für bare Münze?" fragte sie. „Ich habe doch nur Spaß gemacht.“
    Rick ließ die Schultern hängen. „Spaß nennst du das?" fragte er, wie ausgepumpt.
    „Du hast mich ja förmlich dazu herausgefordert!“
    „Sag jetzt die Wahrheit, los!"
    „Ich hab' ihm die Fotokopien der Briefe verkauft.“
    „Philmore?"
    „Ja, wem denn sonst?"
    „Von welchen Briefen sprichst du?"
    „Na, von den Briefen, die Helen dir geschrieben hat!"
    „Die sind doch schon viele Jahre alt."
    „Stimmt. Ihm schien das nichts auszumachen. Ich glaube, er gehörte zu den Narren, die sich an den Qualen der Eifersucht weiden. Er wußte, daß du mit seiner Frau befreundet gewesen warst und rief mich an, um zu hören, ob noch irgendwelche Briefe existieren, die Helen dir gesandt hat. Ich bejahte die Frage und er bot mir tausend Dollar dafür."
    „Tausend Dollar?"
    „Genau. Ich wußte, daß es dein Stolz niemals zulassen würde, die Briefe zu verkaufen. Für mich waren es aber nur ein paar sentimentale Erinnerungen, die du unverständlicherweise noch immer in deinem Wäscheschrank aufbewahrtest. Ich dachte, das sei eine gute Gelegenheit, unsere Finanzlage aufzubessern.“
    „Das ist nicht wahr!"
    „Versteh doch, Rick. Ich dachte, es wäre vernünftig und vertretbar, einen Notgroschen zu schaffen! Von deinem Gehalt können wir ja kaum etwas zurücklegen."
    „Du hast die Briefe tatsächlich fotokopieren lassen und an Philmore verkauft? Das geht nicht in meinen Kopf hinein!"
    „Erst wollte ich nicht. Dann wollte ich mit dir darüber sprechen, aber ich

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