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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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kenne dich ja, ich wußte genau, wie deine Antwort ausgefallen wäre. Philmore rief mich mindestens dreimal an. Da gab ich seinem Drängen schließlich nach. Ich brachte die Briefe zu einer Fotokopieranstalt und traf mich mit Philmore in einem Cafe. Er bezahlte mir die tausend Dollar sofort in bar."
    „Das ist unglaublich!"
    „Es war ein gutes Geschäft, Rick."
    „Wo hast du das Geld?“
    Jennifer stand auf und ging hinaus. Eine halbe Minute später kam sie wieder zurück. Sie legte ein Sparbuch auf den Tisch. „Hier, ich habe es eingezahlt, auf deinen Namen!"
    „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Wenn Philmore noch lebte, würde ich darauf bestehen, daß du ihm das Geld zurückbringst.“
    „Das sähe dir ähnlich! Es war doch ein ganz legales Geschäft. Er hat mir tausend Dollar für die Kopien alter Liebesbriefe geboten. Ich habe sie ihm für diesen Preis verkauft. Was ist daran auszusetzen?"
    „Es war einfach unfair von dir!" begehrte Rick auf. „Unfair Helen und auch mir gegenüber!"
    „Helen kümmert mich nicht.“
    „Du vergißt, daß ich Polizeileutnant bin. Als meine Frau hast du gewisse Verpflichtungen, von denen du dich nicht lösen kannst.“
    „Ich habe doch nur an uns gedacht, an deine und meine Zukunft, Rick!"
    Rick fuhr sich mit der flachen Hand über die Stirn. „Damit muß ich erst fertig werden."
    „Es hat mich die ganze Zeit bedrückt", gestand Jennifer. „Ich bin froh, daß es heraus ist."
    »Ja ja, schon gut."
    „Bitte sei mir nicht böse, Rick! Das könnte ich nicht ertragen!"
    Er stieß sich von dem Kühlschrank ab und ging auf sie zu. Als er lächelte, fiel ihm das nicht einmal schwer. „Ich bin dir nicht böse, du hast es ja gut gemeint. Und im Grunde genommen muß ich glücklich sein, daß es nichts Schlimmeres ist!"
     
     
     
    Corporal Eigin blieb stehen und betrachtete sich einige Sekunden lang den klaren Sternenhimmel. Dann marschierte er weiter, mit den genau abgezirkelten Schritten, die zu seiner vorgeschriebenen Runde gehörten.
    Noch zwanig Minuten, dachte er, dann geht's nach Hause. Himmel, bin ich müde. Mit meinen Beinen ist nicht mehr viel los. Ich muß mal mit dem Alten sprechen. Vielleicht habe ich Glück und werde im Innendienst verwendet.
    Ach was, Innendienst ist auch nichts, überlegte er weiter. Langweilig. Mein Revier ist gar nicht übel. Keine Verbrechen, keine schwierigen Sachen. Höchstens mal ein Verkehrsunfall, vielleicht auch mal ein Betrunkener.
    Da haben wirs, dachte er. Der Kerl muß so voll sein wie eine Haubitze. Mitten auf dem Bürgersteig zu pennen!
    Eigin überquerte die Straße und stieß die Spitze seines Fußes gegen die reglose Gestalt.
    „He, Sie! Aufstehen!"
    Der Mann am Boden rührte sich nicht.
    Eigin legte den Kopf zur Seite. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er stieß ein zweites Mal gegen den Körper des Unbekannten. „Hallo, wollen Sie sich nicht erheben?"
    Dann ließ er sich neben dem Mann auf den Boden nieder. Erst jetzt sah er, daß der Mann tot war.
    Mit einiger Mühe kam Eigin wieder auf die Beine. Er schaute an den nachtdunklen Häuserfassaden in die Höhe. Nirgendwo brannte Licht. Der Unbekannte war also nicht hier überfallen worden. Der Knall einer Pistole hätte bestimmt einige Menschen alarmiert. Vermutlich war er aus einem fahrenden Wagen geworfen worden.
    Eigin hastete davon; an der nächsten Straßenkreuzung befand sich eine Telefonzelle. Er betrat sie und nahm den Hörer ab. Dann wählte er die Nummer der Mordkommission.
    Der Offizier vom Dienst, Detektivleutnant Carr, meldete sich.
    „Corporal Eigin vom 27. Revier. Ich bin in der Liza Street. In Höhe des Hauses Nummer
     49 habe ich soeben einen Toten entdeckt. Kopfschuß.“
    „Selbstmord?" fragte Carr.
    „Nein. Meine Vermutung ist, daß er aus einem fahrenden Wagen geworfen wurde.“
    „Bleiben Sie am Tatort. Wir kommen sofort."
    „Darf ich erst noch mein Revier benachrichtigen?"
    „Das müssen Sie sogar!"
    Eigin hing auf und wählte die Nummer des Reviers.
    „Polizei, 27. Revier, Sergeant Drawn."
    „Hier spricht Eigin. Ein tolles Ding, Jack. Ich bin in der Liza Street, genau gegenüber von Websters Wäscherei, und da seh ich einen Toten auf dem Bürgersteig liegen! Ich hab' schon die Mordkommission angerufen."
    „Ich schick' dir Robbins und Zeller und die beiden Streifenwagen hin. Zum Absperren. Sind viele Neugierige dort?"
    „Kein Mensch. Das kann sich natürlich rasch ändern. Lange liegt der Ärmste noch nicht dort."
    „Kennst du

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