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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Backenknochen.
    „Hab' ich.“
    „Du möchtest noch nicht darüber sprechen?"
    Rick betrachtete das glimmende Ende seiner Zigarette. „Nein", erwiderte er nach kurzem Nachdenken. „Im Augenblick ist alles noch sehr vage. Es ist zu früh, sich konkret dazu zu äußern. Was habt ihr bei ihm gefunden?"
    „Nichts. Keine Papiere, keinen Hinweis auf seine Identität. Man hat ihm nur die Armbanduhr belassen. Wahrscheinlich hätten wir seinen Namen nicht so rasch ermitteln können, wenn sich nicht zufällig einer der Revierpolizisten daran erinnert hätte, den Burschen schon einmal im Gefängnis bewacht zu haben."
    „Wir müssen schnellstens herausfinden, ob er hier in Chicago wohnte."
    „Ich habe schon alles in die Wege geleitet. Wir müssen uns bei den Nachforschungen in der Hauptsache auf unsere zweifelhaften Freunde und Mittelsmänner der Unterwelt verlassen. Vielleicht, wenn wir Glück haben, fördern auch die zu erwartenden Presseveröffentlichungen einiges zutage."
    „War Craven ein Einzelgänger?"
    .Geraume Zeit hat er für einen inzwischen verstorbenen Bandenchef gearbeitet, aber das liegt lange zurück. Er muß auch mal mit Meggario liiert gewesen sein. Aber zuletzt stand Craven wohl auf eigenen Füßen."
    „Ronald Craven", murmelte Rick. „Ich möchte wissen, wie dieser Anwalt an ihn herangekommen ist."
    „Welcher Anwalt?"
    „Jeremy Patrick."
    Carr sah verblüfft aus. Dann sagte er: „Jetzt sehe ich allmählich die Zusammenhänge."
    „Ich glaube auch, sie zu sehen", meinte Rick. „Aber es sollte mich nicht überraschen, wenn ich mich irre.“
     
     
     
     
    „Du siehst aus wie eine Schlampe!" sagte Ilbury wütend, als Lucy mit dem verschossenen Morgenmantel ins Zimmer geschlurft kam. „Hast du den Kaffee schon fertig?"
    „Wer trinkt denn schon Kaffee?" fragte das Mädchen und trat an die Kommode. Sie öffnete die Schublade und nahm die Whiskyflasche heraus. Prüfend hielt sie sie gegen das Licht. „Es wird Zeit, daß frische Ware ins Haus kommt."
    „Laß die Flasche stehen!“
    „Du bist genau wie Ronny!"
    „Ich will nicht, daß du Krach mit ihm bekommst."
    „Rührend, wie du um mich besorgt bist."
    „Ich denke dabei bloß an mich. Diese ewigen Zänkereien hängen mir zum Halse heraus. Ich will das nicht!"
    „Ist es meine Schuld, daß wir uns immer streiten müssen? Das liegt bloß an Ronny. Möchte wissen, was er gegen den Whisky hat."
    „Er ist mal böse reingefallen, als er betrunken war. Die Geschichte hat ihm einige Jahre hinter Gittern eingebracht. Seitdem ist er ein geschworener Feind des Alkohols."
    „Das merke ich. Warum mußte ich mir nur so einen Freund aussuchen?“
    „Du hast keine Ursache, dich zu beschweren. Dir geht’s nicht schlecht, oder?"
    „Na, vielen Dank!" höhnte Lucy. „Geht mir's etwa gut? Ich sitze hier wie die Maus in der Falle. Ronny mit seiner Geheimniskrämerei! Als ob die zu etwas gut wäre. Meg hat uns aufgespürt, also wissen auch die anderen Bescheid."
    „Nicht die Polizei."
    „Die Polizei!" sagte das Mädchen verächtlich. „Wer denkt schon an die?”
    „Ronny", sagte Ilbury.
    „Ach was! Der leidet nur an einem Antialkoholkomplex, das ist alles. Damit fällt er mir allmählich auf den Wecker."
    „Warum sagst du ihm das nicht selber? Laß mich endlich damit zufrieden!"
    „Ja, wenn du nur deine Ruhe hast", meinte Lucy bitter. „Die ist dir heilig."
    „Wenn ich etwas hasse, sind es keifende Frauenzimmer. Laß die Flasche stehen!"
    „Du hast mir gar nichts zu sagen“, erklärte Lucy und setzte die Flasche an den Mund. Sie nahm einen tüchtigen Schluck und wischte sich dann aufatmend über die Lippen.
    Mit dem Rücken lehnte sie sich gegen die Kommode und stellte ein Bein nach vom. Gleichzeitig warf sie den Kopf mit dem blonden Haar in den Nacken. „Bist kein übler Kerl, Chum. Eigentlich hast du nur einen einzigen Fehler."
    „Nämlich?“
    „Du kriechst vor Ronny zu Kreuze!"
    „Du spinnst. Er ist der Boß. Das ist alles."
    „Bist du denn sein Leibeigener?"
    „Was soll dieser ganze Unsinn?"
    Das Mädchen stieß sich von der Kommode ab und ging auf Ilbury zu, der am Tisch saß und eine Patience legte. Sie stellte sich so dicht neben ihn, daß sie mit den Hüften seine Arme berührte. Chum verzog das Gesicht und wich zur Seite.
    „Hast du Angst, daß ich beiße?" fragte sie kichernd.
    „Kümmere dich lieber um den Kaffee!"
    Lucy fuhr durch sein drahtiges Haar. „Du bist wirklich ein großer Junge“, sagte sie leise.
    Er stand auf, um

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