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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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den Brief gebracht hatte, ihren Sonnenschirm wieder ab. "Danke, dass Sie mir den Brief Ihrer Ladyschaft überbracht haben, Mr. Catchpole. Wir möchten Sie nicht noch länger aufhalten."
    "Stets zu Diensten, Miss." Catchpole sah seine Arbeitgeberin mit einem Blick an, der an Anbetung grenzte. "Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich Ihnen gerne einen angenehmen Urlaub im Norden wünschen. Sie haben so viel gearbeitet in den letzten drei Jahren. Es ist wirklich Zeit, dass Sie einmal richtig ausspannen."
    Ewans Sekretär hatte an dem Tag, an dem er so übereilt nach London aufgebrochen war, ungefähr dasselbe zu ihm gesagt.
    Claire Talbot nahm die guten Wünsche mit einem warmen Lächeln zur Kenntnis. "Ich glaube, dass ich einen Tapetenwechsel wirklich ganz gut gebrauchen kann. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann, dass Sie Mr. Adams und Mr. Monteith für mich auf Trab halten."
    Sie sackte ein klein wenig in sich zusammen. Ewan glaubte, unter ihrer schön hergerichteten Fassade Anzeichen von Müdigkeit erkennen zu können.
    Als Mr. Catchpole gegangen war, wandte sie sich wieder Ewan zu. "In dem Brief steht nicht, dass Tessa todkrank ist, sondern nur, dass sie unpässlich ist." Sie senkte ihre Stimme. "Möglicherweise handelt es sich um eine weibliche Unpässlichkeit. Ich fürchte, Sie würden sie nur in Verlegenheit bringen, wenn Sie deswegen ein großes Theater machen."
    Brennende Röte überzog Ewans Gesicht bis zum Haaransatz. "Selbstverständlich … Ich hätte gedacht …"
    "Männer müssen sich selten mit so etwas befassen, Mr. Geddes." Ihr lebhafter Tonfall linderte seinen Verdruss. "Ich wünschte mir oft, wir Frauen hätten dasselbe Glück."
    Sie deutete mit einem Nicken auf den Brief, den Ewan noch immer in seiner Faust hielt. "Lady Lydiard sagt, dass sie und Tessa in ein paar Tagen mit dem Zug nachkommen. Ich kann Captain MacLeod anweisen, unseren Aufbruch so lange aufzuschieben, aber ich bezweifle, dass sie mir dafür dankbar sein würden, vor allem wenn das Meer ein wenig rau sein sollte."
    "Sind die beiden nicht seefest?" Ewan liebte nichts so sehr wie das Wiegen des Schiffes unter seinen Füßen. Es war ihm nie recht gelungen, Sympathie für die bedauernswerten Menschen aufzubringen, die an Seekrankheit litten.
    "Überhaupt nicht." Claire verzog das Gesicht. "Es war vermutlich selbstsüchtig von mir, nicht von Anfang an zu arrangieren, dass wir alle mit dem Zug fahren. Aber es wäre einfach nicht das Gleiche für mich, Ferien auf Strathandrew zu machen, ohne mit einer schönen Seefahrt auf der Marlet dort hinzukommen."
    Ewan spürte, wie er nickte. Er hatte sich auf die Reise über die Irische See und durch die südlichen Inseln gefreut. Aber Tessa …
    "Ich kann gut verstehen", sagte Claire, "wenn Sie lieber warten wollen, um Tessa und ihre Mutter zu begleiten."
    Die Vorstellung einer langen Reise mit Lady Lydiard in einem winzigen Zugabteil ließ Ewan schaudern.
    Claire schlenderte wieder zur Landungsbrücke. "So wie die Dinge zwischen Tessa und Ihnen stehen, kann ich es gut nachvollziehen, wenn Sie so nah wie möglich bei ihr bleiben möchten, bis Sie sicher verheiratet sind."
    Sein Stolz erlaubte nicht, dass er diese Herausforderung überging. Er beeilte sich, Claire Talbot einzuholen, und trat ihr in den Weg. "Einen Augenblick. Glauben Sie, ich habe Angst, Ihre Schwester für ein paar Tage aus den Augen zu lassen, für den Fall, dass sie ihre Meinung über mich ändert?"
    "Das weiß ich nicht, Mr. Geddes." Sie musterte ihn mit scharfem Blick. "Haben Sie denn Angst?"
    "Nicht im Geringsten." Ein ungutes Gefühl in seinem Magen widersprach Ewans eindringlichen Worten.
    "Manchmal kann ein wenig Angst durchaus vernünftig sein, wissen Sie. Sehen Sie nur, was passiert ist, als Tessas letzter Verehrer von ihr getrennt war."
    "Das war etwas anderes", beharrte Ewan. "Ich bin gekommen und habe nach ihr gesucht, um … um unsere Bekanntschaft wieder aufzufrischen. Es hätte auch nichts geändert, wenn dieser Stanton an ihr geklebt hätte wie Tapetenkleister."
    Claire Talbot hob eine dünne Augenbraue. "Ach nein?"
    "Nein!" Er fühlte sich wieder wie ein junger Bursche, der sich über ihre Sticheleien ärgerte. Nur dass er sich jetzt nicht mehr dazu bringen konnte, so zu tun, als wäre ihm das alles gleichgültig. "Sie hat vor langer Zeit etwas für mich empfunden und ich für sie. Das hat sich all die Jahre hindurch nicht geändert. Ein paar Tage, in denen wir voneinander getrennt sind, machen da keinen

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