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Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Die falsche Braut für Ewan? (German Edition)

Titel: Die falsche Braut für Ewan? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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ihren Willen durchzusetzen.
    Sie hatte ihre Fassung mittlerweile weit genug wiedererlangt, um Ewan Geddes ins Gesicht zu blicken. "Segeln Sie mit uns, oder wollen Sie von Bord gehen? Ich muss mich für meinen Ausbruch entschuldigen. Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie mir auf der Reise Gesellschaft leisten würden. Das wäre eine willkommene Gelegenheit, Sie näher kennen zu lernen. Dann kann ich besser beurteilen, ob Sie nicht vielleicht doch einen passenden Ehemann für meine Schwester abgeben würden."
    Da, sie hatte ihren Stolz heruntergeschluckt und Ewan Geddes noch einen weiteren Grund gegeben, sie zu begleiten. Claire hoffte, dass das reichen würde. Sie hoffte auch, dass es ihr gelänge zu verbergen, wie sehr sie sich wünschte, dass er mitkam … Tessa und Brancasters zuliebe.
    Ewan verbeugte sich steif. "Ich begrüße die Herausforderung, Sie von meinem Wert zu überzeugen, Miss Talbot. Ich habe schon früher immer die Würze Ihrer Gesellschaft zu schätzen gewusst."
    "Lügner!" Claire kämpfte gegen das berauschende Gefühl an, das seine beifälligen Worte in ihr auslösten. "Ich war garstig zu Ihnen, und Sie waren garstig zu mir."
    Der Kapitän musste ihrer Unterhaltung gefolgt sein, denn er bellte, "Zieht die Landungsbrücke ein! Den Anker lichten!"
    "Kommen Sie." Claire lotste Ewan zu dem Korridor unter Deck, von dem die Kabinen abgingen. "Ich zeige Ihnen Ihre Kabine. Wenn Sie wollen, können Sie sich noch ein wenig ausruhen, bevor Sie sich zum Dinner umkleiden."
    Er folgte ihr die enge, steile Treppe hinunter, die unter Deck führte.
    "Es tut mir Leid, dass ich so langsam bin", sagte sie. "Diese Treppe ist mit dem weiten Rock und den vielen Unterröcken recht schwierig zu bewältigen. Ich beneide die Männer oft um ihre Kleidung. Sie ist so praktisch und für große Bewegungsfreiheit entworfen. Manchmal denke ich, dass die Damenmode nur geschneidert wird, um uns zu behindern."
    Ewan lachte. "Ich hätte Ihnen da nicht zugestimmt, als ich anfangs nach Amerika kam und zum ersten Mal Hosen tragen musste. Die meiste Zeit fühlte ich mich, als wäre ich …", er stolperte über die Worte, "… unten herum gefesselt."
    Sein ungehöriges Geständnis jagte eine Hitzewelle durch Claire, während sie sich gleichzeitig beinahe vor Lachen krümmte. Aber Korsetts waren dafür nicht gemacht.
    Um alles nur noch schlimmer zu machen, ging plötzlich ein Ruck durch die Marlet, als sie sich vom Kai löste. Claire, die bereits die Balance verloren hatte, wäre vermutlich die letzten Stufen hinuntergefallen, wenn Ewan sie nicht mit einer raschen, gekonnten Bewegung in seinem Arm aufgefangen hätte … direkt unter der Brust.
    Als er sie an sich zog, umfing sie der belebende, maskuline Duft seiner Rasierseife und machte sie leicht benommen.
    Sobald sie nicht mehr in Gefahr war, nach vorne zu fallen, zog Ewan seinen Arm zurück. "Es tut mir Leid! Ich wollte mir keine Freiheiten herausnehmen, Miss Talbot!"
    Claire gelang es, sich wieder zu fangen, auch wenn ihre Glieder sich selten so zittrig angefühlt hatten.
    "Sie haben sich nichts vorzuwerfen." Sie hoffte, er würde ihre Atemlosigkeit dem Schreck über den knapp verhinderten Sturz und dem Druck seines Arms auf ihrer Brust zuschreiben. "In so einer Situation muss man entschieden handeln und sich nicht um die Schicklichkeit scheren. Sie haben mich vor einem bösen Sturz gerettet, und ich bin Ihnen dafür dankbar."
    "Dann haben Sie sich in den letzten zehn Jahren sehr verändert, Miss Talbot."
    Claire konzentrierte sich ganz darauf, den Rest der Treppe ohne Missgeschick hinter sich zu bringen. Sobald sie das Ende erreicht hatte, riskierte sie einen Blick zurück zu Ewan. "Wie bitte?"
    Er zog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen hoch, und im Sonnenlicht, das durch den Korridor strömte, funkelten seine Augen. "Ich erinnere mich noch, dass ich einmal Ihren Arm genommen habe, als wir über holperigen Boden gingen. Sie stießen mich weg, als hätten Sie einen glühend heißen Ofen berührt. Dann sagten Sie: 'Lass mich los, Flegel! Ich bin durchaus in der Lage, alleine zu gehen'."
    Claire wusste nicht, ob sie bei ihren stolzen, törichten Worten, die er wie ein Papagei in übertriebenem Falsett rezitierte, lachen oder zusammenzucken sollte. Wie er sie gehasst haben musste, dass er sich nach all den Jahren noch an den Zwischenfall und ihren genauen Wortlaut erinnerte!
    Sie sehnte sich danach, ihm eine verspätete Entschuldigung und irgendeine Ausrede für ihr Verhalten zu

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