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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einmal solltest du um mich kämpfen,
statt gegen mich. Ich wollte es so sehr, Jake, deshalb kann ich mich so gut daran erinnern. Und ich weiß auch, was du nicht ein einziges Mal zu mir gesagt hast.«
    »Was denn? Was habe ich nie zu dir gesagt?«
    »Dass du mich liebst.«
    Als sie den Schock auf seinem Gesicht sah, wusste sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. So erstaunt und verwirrt hatte sie ihn nur selten gesehen.
    »Das ist doch Blödsinn, Callie. Natürlich habe ich dir gesagt, dass ich dich liebe.«
    »Nicht ein einziges Mal. Und ›Mmm, Babe, ich liebe deinen Körper‹ zählt nicht, Graystone. Manchmal bekam ich ein ›Ja, ich dich auch‹ zu hören, wenn ich es zu dir gesagt habe. Aber du hast es nie ausgesprochen. Offensichtlich konntest du es nicht, denn eins bist du ganz sicher nicht: ein Lügner.«
    »Warum hätte ich dich denn bitten sollen, mich zu heiraten, wenn ich dich nicht liebte?«
    »Du hast mich nie gebeten, dich zu heiraten. Du hast gesagt: ›Hey, Dunbrook, lass uns nach Vegas abhauen und heiraten‹.«
    »Das ist doch dasselbe.«
    »So begriffsstutzig kannst doch noch nicht einmal du sein.« Erschöpft fuhr sich Callie mit den Händen durch die Haare. »Aber es ist ja egal.«
    Er ergriff sie am Handgelenk und zog ihren Arm herunter. »Warum hast du das denn nicht alles schon früher gesagt? Warum hast du mich nicht einfach gefragt, ob ich dich liebe?«
    »Weil ich eine Frau bin, du blöder Idiot!« Sie boxte ihn auf den Arm und stand auf. »Dass ich im Dreck grabe, mit Knochen spiele und in einem Schlafsack schlafe, bedeutet noch lange nicht, dass ich keine Frau bin.«
    Die Tatsache, dass Callie Dinge sagte, die Jake in den letzten Monaten selbst durch den Kopf gegangen waren, machte für ihn alles nur noch schlimmer. »Du meine Güte, ich weiß, dass du eine Frau bist«, sagte er leise.
    »Dann überleg mal. Für jemanden, der sein ganzes Leben
damit verbringt, das menschliche Verhalten und gesellschaftliche Sitten in den verschiedenen Kulturen zu studieren, bist du ganz schön blöd.«
    »Hör auf, mich zu beschimpfen, und lass mir eine Minute Zeit, um nachzudenken.«
    »Nimm dir so viel Zeit, wie du willst.« Callie ging zur Tür.
    »Nicht!« Jake stand nicht auf und hob auch nicht die Stimme. Überrascht blieb sie stehen. So hatte sie ihn noch nie erlebt. »Geh nicht. Lass uns zumindest dieses Mal versuchen, nicht voreinander zu fliehen. Du hast nicht gefragt, ob ich dich liebe, weil in unserer Kultur die Verbalisierung von Emotionen genauso viel Bedeutung hat wie das Zeigen von Emotionen. Wenn du mich hättest fragen müssen, wäre die Antwort bedeutungslos gewesen.«
    »Bingo, Professor.«
    »Und weil ich es dir nicht gesagt habe, hast du gedacht, ich würde mit anderen Frauen schlafen.«
    »Du hast nun einmal diesen Ruf weg. Jake, der Frauenheld.«
    »Ach verdammt, Callie!« Er hasste es, wenn sie ihn so nannte. »Wir sind doch beide ganz schön herumgekommen.«
    »Und was hätte dich davon abhalten sollen, weiter herumzukommen?« , konterte sie. »Du magst doch Frauen.«
    »Ja, ich mag Frauen«, erwiderte er. »Und ich liebe dich.« Ihre Lippen zitterten. »Es ist gemein, es mir jetzt erst zu sagen.«
    »Ich mache alles verkehrt, was? Aber ich will dir noch etwas anderes sagen, was ich dir schon vor langer Zeit hätte sagen sollen. Ich war dir nie untreu. Und dass du mir Untreue vorgeworfen hast … das hat wehgetan, Callie. Und deshalb bin ich wütend geworden, weil ich lieber wütend als verletzt bin.«
    »Du hast nicht mit Veronica geschlafen?«
    »Weder mit ihr noch mit sonst irgendeiner. Für mich gab es von der ersten Minute an immer nur dich.«
    Callie musste sich abwenden. Sie hatte sich die ganze Zeit
über eingeredet, er habe sie betrogen, weil es für sie die einzige Möglichkeit gewesen war, ohne ihn leben zu können. Nur das hatte sie davon abgehalten, ihm nachzulaufen.
    »Ich glaubte, du hättest mit ihr geschlafen. Ich war mir sogar sicher.« Callie ließ sich langsam mit dem Rücken an der Tür entlang zu Boden sinken. »Veronica hat dafür gesorgt, dass ich es glaubte.«
    »Sie mochte dich nicht. Sie war eifersüchtig auf dich. Wenn sie etwas vorgetäuscht hat, dann nur, weil sie mich nicht bekommen konnte.«
    »Sie hat ihren Büstenhalter in unserem Zimmer liegen lassen.«
    »Was? Ach, du liebe Güte!«
    »Halb unter dem Bett«, fuhr Callie fort. »Als ob sie ihn dort vergessen hätte, als sie sich wieder anzog. Als ich das Zimmer betrat, hing ihr Parfüm

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