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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass wir heute Abend verabredet waren.«
    »Siehst du?« Doug drehte Ty um, sodass der Junge ihm sein lachendes Gesicht zuwandte. »So sieht ein Mann aus, dessen Ego zusammenbricht.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Bitte, kommen Sie doch herein«, sagte Lana. »Ich stecke nur gerade mitten im Chaos.«
    »Sie sehen hübsch aus.«
    »Ha! Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Sie trug hellrosa Shorts mit Aufschlägen am Saum, ein rosaweiß gestreiftes T-Shirt und weiße Segelschuhe. In ihren Ohrläppchen steckten kleine Goldknöpfe, und die Haare hatte sie im Nacken zusammengebunden. Alles in allem erinnerte sie Doug an eine besonders leckere Zuckerstange.
    »Sagen Sie mal, sind Sie an Ihren Haushaltstagen immer so sorgfältig gekleidet?«
    »Natürlich. Ty, würdest du mir einen Gefallen tun? Würdest du Elmer für ein paar Minuten mit hoch in dein Zimmer nehmen?«
    »Kann ich ihm mein Zimmer zeigen?«
    »Er heißt Mr Cullen. Vielleicht später. Geh jetzt erst einmal mit Elmer hinauf.«
    Doug ließ Ty zu Boden gleiten. »Hübsch haben Sie’s hier«, sagte er, als Ty mit dem Hund die Treppe hinaufstürmte.
    »Danke.« Lana blickte sich flüchtig in dem jetzt makellos sauberen Wohnzimmer mit den blassgrünen Wänden und den schlichten Möbeln um. »Doug, es tut mir wirklich Leid. Es ist mir schlichtweg entfallen. Die Sache mit Dolan hat mich völlig durcheinander gebracht. Ich fasse es einfach nicht.«
    »Ich glaube, die ganze Stadt befindet sich im Schockzustand.«
    »Ich habe mich ihm gegenüber schrecklich benommen.« Ihre Stimme brach, und sie setzte den Wäschekorb auf dem Couchtisch ab. »Einfach schrecklich. Dabei weiß ich, dass er
eigentlich kein schlechter Mensch war. Aber er war nun einmal mein Gegner, und deshalb musste ich in ihm den Bösen sehen. Anders funktioniert es nicht …«
    »Hey.« Doug legte ihr die Hände auf die Schultern und drehte sie zu sich herum. »Es ist nicht Ihre Schuld – es sei denn, Sie wollten mir als Nächstes gestehen, Sie seien am Simon’s Hole gewesen und hätten Dolan eins über den Schädel gezogen. Es bringt gar nichts, wenn Sie sich Vorwürfe machen, nur weil Sie Ihren Job gemacht haben.«
    »Aber ist es nicht grauenhaft, dass ich jetzt, wo er tot ist, besser über ihn denke als vorher? Was sagt das über mich aus?«
    »Erstens, dass Sie keine Heilige sind, und zweitens, dass Sie ein bisschen Ablenkung brauchen. Also, lassen Sie uns gehen.«
    »Ich kann nicht.« In einer hilflosen Geste hob sie die Hände. »Ich bin keine gute Gesellschaft heute Abend, und außerdem habe ich keinen Babysitter. Ich …«
    »Wir nehmen den Jungen mit. Was ich vorhatte, wird ihm schon gefallen.«
    »Sie wollen Tyler mitnehmen?«
    »Ja. Es sei denn, Sie legen Wert darauf, dass er allein zu Hause bleibt und heimlich fernsieht.«
    »Er besitzt bereits seine eigene Videosammlung«, erwiderte sie grinsend. »Na gut, Sie haben Recht, ich würde wirklich gerne mal rauskommen. Danke. Ich laufe nur rasch nach oben und ziehe mich um.«
    »Sie sehen gut aus.« Doug ergriff ihre Hand und hinderte sie daran, die Treppe hinaufzugehen. Er würde es nicht zulassen, dass sie diese hübschen rosa Shorts auszog. »Hey, Ty-Rex! Komm, wir gehen aus!«
     
    Lana hätte nicht erwartet, jemals einen Samstagabend mit einem Baseballschläger in der Hand zu verbringen. In dem Vergnügungspark gab es drei Trainingskäfige für Erwachsene und drei weitere für Kinder unter zwölf Jahren. Außerdem gab es einen Miniatur-Golfplatz, eine Eisdiele und eine Gokart-Bahn.
Es war laut und voll und wimmelte von aufgeregten Kindern.
    »Nein, nein, Sie sollen niemanden damit erschlagen. Sie sollen nur den Ball treffen.« Doug beugte sich von hinten über Lana und umfasste ihren Schläger mit beiden Händen.
    »Ich habe noch nie Baseball gespielt, nur ein paar Mal mit Ty im Vorgarten.«
    »Sie brauchen gar nicht zu versuchen, mit Ihrer armseligen Kindheit bei mir Mitleid zu erheischen. Sie werden jetzt die richtige Technik lernen. Schultern zuerst. Oberkörper. Dann die Hüften.«
    »Darf ich mal? Darf ich?«, bettelte Ty hinter der Absperrung.
    »Einer nach dem anderen, Puncher.« Doug zwinkerte ihm zu. »Deine Mom macht den Anfang, und dann zeigen wir ihr, wie richtige Männer den Ball schlagen.«
    »Ihre sexistischen Bemerkungen können Sie sich sparen«, sagte Lana.
    »Achten Sie auf den Ball«, erwiderte Doug. »Nur der Ball ist von Interesse. Sie haben kein anderes Ziel, als den Ball mit dem Schläger zu treffen. Sie sind der

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