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Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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keinen Fall wollte sie sie anziehen. Sie hätte den BH und die Bluse in die Jacke wickeln und die Sachen mitnehmen können, doch das schien ihr zu umständlich. Ich hole sie einfach beim nächsten Mal ab, wenn ich hier unten bin, überlegte sie und hängte die Jacke über den Schubkarrengriff.
    Als Kyle die Stufen hinabgestiegen war, ging er noch ein paar Schritte weiter, damit Darcy glaubte, er würde sich entfernen. Die Touristen waren nach wie vor am Steg versammelt. Ihre Körper hielten den Großteil des Lichts der anderen Taschenlampe ab. Er beobachtete sie, bis er sicher war, dass niemand in seine Richtung kam, dann drehte er sich um und ging langsam auf leisen Sohlen zurück.
    Er blieb am Fuß der sechs Steinstufen stehen und sah zu Darcy hinauf.
    Sie hatte die Jacke an und stand mit dem Rücken zu ihm. Ihr Kopf war gesenkt, und sie schien zu versuchen, den Reißverschluss zu schließen. Die Jacke war nicht lang genug, um ihre Hüften zu bedecken. Über dem knappen, tief sitzenden Höschen blieb ein Streifen nackter Haut frei.
    Obwohl ihr Rücken im Schatten lag, konnte er die dunkle geschwungene Linie erahnen, die sich zwischen ihre Hinterbacken zog.
    Sie zog den Reißverschluss hoch und begann, ihre Hose auszuwringen.
    Kyle starrte die langen schlanken Beine unterhalb der weichen Rundungen ihres Hinterns an.
    Er wünschte, sie würde die Jacke ausziehen und ihm einen neuerlichen Blick auf ihre Vorderseite gewähren. Mehr als alles wollte er noch einmal ihre Brüste sehen. Als sie sich vorhin umgedreht hatte, hatte er sie einen Augenblick lang im Hellen erblickt. Sie waren blass gewesen, mit aufgerichteten Nippeln. Dann hatte Darcy sie bedeckt, und ihre Vorderseite hatte im Schatten gelegen.
    Es könnte sein, dass sie die Jacke noch einmal auszieht, sagte er sich. Vielleicht will sie den BH und die Bluse wieder anziehen. Aber dazu muss sie sich nicht umdrehen.
    Trotzdem könnte es sich lohnen zu bleiben. Wenn sie sich nur ein wenig zur Seite drehte, würde er zumindest einen Blick erhaschen.
    Amy Lawson konnte Darcy nicht das Wasser reichen.
    Sie gehört dir, hatte Dad gesagt.
    Was, wenn er mit Darcy das Gleiche tun könnte wie mit Amy?
    Kyle hatte schon oft daran gedacht, doch jetzt war es fast zu viel für ihn.
    Er rieb sich mit dem Handrücken über die trockenen Lippen. Sein Herz hämmerte. Die Erektion, die hart gegen seine Jeans drückte, fühlte sich an, als stünde sie kurz vor der Explosion.
    Mit Darcy das Gleiche tun, was er mit Amy getan hatte.
    Sie in Zimmer 115 bringen.
    Danach würde man sie entsorgen müssen. Aber das war okay.

3
    Vor einer Woche, am Freitag, hatte Amy Lawson im Mordock-Hotel eingecheckt. Kyle sah sie zum ersten Mal, als sie zum Abendessen ins Restaurant kam. Es war seine Aufgabe, den Gästen Plätze zuzuweisen.
    Amy kam allein. Sie schien ungefähr in Darcys Alter zu sein, war jedoch nicht annähernd so hübsch. Ihr Haar war lang und braun, nicht kurz und goldblond. Sie war ein Stückchen kleiner als Darcy, hatte größere Brüste und war auch um die Hüften herum fülliger. Unter dem Saum ihres Kleids ragten stämmige Waden hervor. Sie war eher kräftig als dick, doch Kyle gefiel Darcys schlanke Gestalt besser. Ihr Gesicht war jedoch sympathisch und wirkte ziemlich hübsch, als sie ihn anlächelte.
    »Darf ich Sie an einen Tisch führen?«, fragte er.
    »Bitte. Danke.« Ihre Augen verrieten die übliche Belustigung darüber, dass ein Junge in Kyles Alter als Platzanweiser fungierte. Er gab sich nicht die Mühe, es ihr zu erklären. Diese Frau würde wie alle einfach annehmen, dass er mit dem Inhaber verwandt war.
    »Essen Sie allein?«
    Sie nickte.
    Kyle führte sie durch den Speisesaal zu einem Tisch für zwei Personen, von dem aus man einen schönen Blick auf die Gärten hatte. Er zog ihr einen Stuhl heraus. Sie verströmte einen intensiven süßlichen Geruch.
    »Ich mag Ihr Parfüm«, log er.
    Sie lächelte ihn über die Schulter an. »Danke. Es sind Rosenblüten.«
    »Sehr schön.« Er war froh, dass Darcy nicht so ein widerliches Parfüm verwendete. Er hatte dicht neben ihr im Aufzug gestanden. Sie verströmte einen schwachen, frischen Duft, der ihn an eine Morgenbrise erinnerte.
    »Es kommt gleich eine Kellnerin, um Ihre Bestellung aufzunehmen«, sagte er. »Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit.«
    »Vielen Dank.«
    Kyle kehrte auf seinen Posten am Eingang zurück und hoffte, Darcy würde auftauchen. Montagabend war sie mit der anderen Führerin, ihrer Zimmergenossin

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