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Die Familie: Roman (German Edition)

Die Familie: Roman (German Edition)

Titel: Die Familie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Schacht geworfen wurde.
    Amy Lawson. Sie haben sie gefressen .
    Und jetzt mussten diese Wahnsinnigen, in welchem Teil des abgesperrten Abschnitts sie sich auch immer befanden, hören, wie die Spitzhacke gegen die Mauer hämmerte.
    Er malte sich aus, wie sie sich blindlings auf den Lärm zubewegten.
    Vielleicht gehen sie gar nicht darauf zu, dachte er. Es könnte sein, dass sie nicht begreifen, was dort geschieht. Vielleicht haben sie Angst und verstecken sich. Vielleicht bleiben sie die ganze Zeit in ihrem Versteck, und Darcy und ihre Gruppe ahnen nicht einmal, dass sie in der Nähe sind.
    Es könnte so kommen.
    Nach einer Weile endete das ferne Hämmern.
    Als Paula den Kopf wandte und zu Kyle aufsah, blitzten ihre Brillengläser im Feuerschein. »Sie müssen durchgebrochen sein«, sagte sie.
    Kyle hörte die anderen.
    »Sie haben es geschafft.«
    »Das hat nicht lange gedauert.«
    »Das Ding war alt und wahrscheinlich sowieso schon brüchig.«
    Kyle, der das Gefühl hatte, eine Faust presse seine Eingeweide zusammen, ließ Paula los und sank in die Hocke.
    Dann begann das Hämmern von Neuem.
    »Verdammt.«
    »Sie haben wahrscheinlich nur eine Pause eingelegt.«
    »Vielleicht sind sie durchgebrochen und haben nur beschlossen, das Loch zu vergrößern.«
    »Was auch immer, es wird nicht mehr lange dauern.«
    »Pssst. Ich kann nichts hören.«
    »Interessiert mich einen Dreck, ob du was hörst.«
    »Reg dich ab, Schnösel.«
    »Leck mich, Calvin.«
    Das Hämmern hörte wieder auf. Auch die Stimmen der Leute, die mit Kyle um die Aufzüge versammelt waren, verstummten.
    Kyles Magen verkrampfte sich. Paula, die neben ihm stand, strich ihm mit der Hand über den Kopf. Und verkrallte sich plötzlich in seinem Haar, als aus der Ferne ein schriller Schrei durch die Höhle hallte.
    Mit pochendem Herzen sprang er auf. Paula ließ sein Haar los. Er starrte sie mit offenem Mund an. Sie wirkte bestürzt.
    Der Schrei hielt an.
    Ein Mädchen in der Nähe stieß ein ängstliches Wimmern aus.
    »Schon gut, Süße.«
    »Mein Gott«, murmelte jemand.
    »Was zum Teufel ist da los?«
    Kyle wusste , was los war. Die Wahnsinnigen hinter der Mauer hatten sich nicht versteckt – sie hatten angegriffen. Er hatte das Gefühl, ihm kröchen Schlangen über den Rücken.
    Der Schrei endete.
    Niemand hatte sich von den Feuern wegbewegt, doch fast alle hatten die Köpfe gedreht und blickten in die Dunkelheit. Das weinende Kind, ein ungefähr siebenjähriges Mädchen, klammerte sich an seine Mutter.
    »Ich bin sicher, dass alles in Ordnung ist«, sagte Tom.
    »Wohl kaum.«
    Ein Mann, der die Hände auf die Schultern des verängstigten Mädchens gelegt hatte, sagte: »Vielleicht sollten wir … sollten einige von uns losgehen und nachsehen, was passiert ist. Sie könnten Hilfe brauchen.«
    »Ich bin dabei, Kumpel«, sagte der alte Cowboy Calvin.
    »Das klingt auf jeden Fall, als wären sie in Schwierigkeiten geraten.« Das war der dicke alte Mann, der sich freiwillig gemeldet hatte, sich Darcy anzuschließen.
    »Ich komme auch mit«, sagte der Mann mit der schwangeren Frau.
    »O nein«, protestierte sie. »Du gehst nirgendwo hin.«
    »Aber …«
    »Ich finde, wir sollten alle hierbleiben«, erklärte Tom. Er betastete die bandagierte Seite seines Kopfs. »Ein paar von Ihnen, die in die Dunkelheit abhauen … Ich weiß nicht. Ich glaube, wir sollten zusammenbleiben. Da wir nicht wissen, was passiert ist …«
    »Wahrscheinlich hat sich nur eine der Frauen erschreckt.« Das war der Mann, den Calvin immer Schnösel nannte. »Hat eine Fledermaus gesehen oder so.«
    »Es gibt hier keine Fledermäuse«, entgegnete Tom.
    »Es könnte alles Mögliche gewesen sein. Diese Schlampen schreien sich wegen jeder Kleinigkeit die Lunge aus dem Hals.«
    Einer der dünnen Männer mit den Kinnbärten sagte: »Ich finde, wir sollten trotzdem nachsehen.«
    »Tja, dann geh doch«, sagte der Schnösel. »Setz deinen süßen Hintern schon mal in Bewegung.«
    »Hinterwäldlersprüche.«
    »Ich geb dir gleich Hinterwäldler, du verdammter Arschficker.«
    »Dad, du solltest nicht …«
    Der Schnösel schlug seinem Sohn mit dem Handrücken ins Gesicht. Der Junge stolperte zurück. Der Vater des kleinen Mädchens fing ihn auf, ehe er stürzte.
    »Hey, Kumpel, das ist kein Benehmen.«
    »Willst du dich mit mir anlegen?« Er hob die Fäuste.
    Der andere Mann wischte sich die Hände an der Jeans ab und stolzierte auf ihn zu.
    »Wayne, nicht!«
    »Komm her, komm.« Der Schnösel

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