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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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Brüllen von mir, dass mir fast die Stimmbänder rissen. Dann setzte ich noch mal an und breitete dabei die Arme aus, um zu zeigen, dass ich es nicht schätzte, wenn man mich so überholte. Die Herrenorks, die mir am nächsten waren, verstanden meinen Befehl klar und deutlich und gaben ihn an die anderen weiter. So breitete sich meine Nachricht allmählich aus, und der Form halber wiederholte ich sie noch einmal: »RRRHAAAA! RHA-AAA!!!«
    Verwirrt stoppten meine apokalyptischen Reiter ihren Galopp. Sie wandten ihre enttäuschten Gesichter zu mir, und viele von ihnen riefen mir auf Arth-Neuhm etwas zu.
Sogar die Equineds zeigten ihr Unverständnis. Überall um mich herum schnaubten sie wütend mit ihren geblähten Nüstern und stampften und kratzten mit ihren krallenbewehrten Pfoten. Ich setzte mich wieder hin und befahl meinen Truppen mit meiner freien Hand, stehen zu bleiben. Ein Herrenork, sicher ein hochrangiger Offizier, kam zu mir, um nachzufragen. Ich tat so, als würde ich ihn nicht sehen, gab meinem Equined die Sporen und ritt davon, ohne mich umzudrehen. Dennoch spürte ich, wie sich die verwirrten und schon jetzt misstrauischen Blicke der schwarzen Reiter in meinen Rücken bohrten.

    Im anderen Lager hatte man Schwierigkeiten, das Geschehen auf Feindesseite zu deuten. Akys III, der auf seinem prächtigen grauen Equined mit langer, seidenweicher Mähne thronte, verschränkte die Arme.
    »Was machen die da?«, wunderte er sich.
    In diesem Moment bemerkte er, dass das litithische Kontingent von der Ostflanke in Richtung Mitte rückte. Es zog sich in einer langen Kolonne am Fuß des Hügels entlang, als hätte es sich endlich dem Befehl gefügt, den Frontalangriff zu verhindern.
    »Und die da?«, fügte er hinzu.
    Der Herrenbruder kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit Genugtuung sah er zu, wie die wilden Krieger an ihm vorbeizogen und sich einige Hundert Meter vor den Infanteristen positionierten, die auf den Feldern und Wiesen auf ihre Befehle warteten. Er machte jedoch ein verdutztes Gesicht, als er beobachtete, wie sich eine Gruppe aus wenigen Rittern von der Truppe löste und dem schwarzen Reiter entgegenritt, der sich im Galopp näherte.
    Sein Knappe kam herbeigeeilt und verkündete: »Die Herrenbrüder sind eingetroffen, Eure Herrlichkeit.«

    »Na und? Was interessiert mich das?«, brüllte Akys III. »Arphindrite, Elgol, Favide!«, rief er.
    Drei höhere Offiziere in blauer Rüstung näherten sich mit ihrem Helm unter dem Arm auf ihren Reittieren.
    »Wir erwarten Eure Befehle, Eure Herrlichkeit«, antwortete einer von ihnen.
    »Seht nach, was diese Maskerade zu bedeuten hat. Und nehmt die Herrenritter meiner persönlichen Garde als Verstärkung mit!«

    Ich traute meinen Augen nicht. Longtothe, Ergonthe, Fregainthe und, auf Armaintho, Lizlide, mit einem Elfenbogen über der Brust galoppierten auf mich zu. Nur eine Wiese trennte uns noch voneinander. Ich war versucht, den Helm des Schändlichen hochzuwerfen und meine Freunde mit Freudengeschrei zu begrüßen. Aus irgendeiner Eingebung heraus blickte ich mich um. Die Herrenorks stürmten mir nach! Mein Verhalten hatte sie verwirrt, und allmählich ahnten sie, dass der Schein trog. Trotzdem konnte ich es mir nicht lange verkneifen, die Visiermaske anzuheben. Die frische Luft, die mir ins schweißnasse Gesicht peitschte, fühlte sich an wie ein beruhigender Balsam. Ich brauchte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. Dann befahl ich meinem Equined, vielleicht ein wenig zu schroff, stehen zu bleiben. Es gehorchte mir so abrupt, dass es mich beinahe abgeworfen hätte. Sofort ging es in Angriffsstellung: angespannter Körper, Ohren angelegt, dumpfes Knurren. Es hatte die gegnerischen Equineds gewittert. Von da an wusste ich, dass ich nicht mit ihm ins Lager der Bündnisarmee gelangen konnte. Meine Elfe bemerkte die Gefahr und begriff, dass sie mir nicht zu nahe kommen durften. Sie warnte ihre Gefährten, die ihre Reittiere sofort im Schritt weitergehen ließen. Schließlich blieben wir alle fünf knappe dreißig Meter
voneinander entfernt stehen. Mein Equined gab ein unaufhörliches Brüllen von sich. Es bebte vor Angriffslust und wartete auf meinen Befehl, sich auf den Feind stürzen zu dürfen. Noch hatte ich es in der Gewalt, aber ich spürte, dass der Kampftrieb bald die Oberhand gewinnen würde.
    Longtothe rief mir zu: »Thédric! Bei allen Vätern unserer Väter, bist du das oder ist das dein Geist?«
    Ich befühlte mit der freien Hand meinen

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