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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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Oberkörper und antwortete dann: »Nach letztem Stand bin ich noch unter den Lebenden.«
    »Worauf wartest du noch, willst du nicht zu uns kommen?«
    »Ja, aber ich muss es zu Fuß tun und hoffen, dass sich dieses Tier nicht in den Kopf setzt, mir seine verzehrende Liebe zu beweisen.«
    Ich sah, wie Lizlide ihren Bogen nahm und ihn spannte. Ich dachte schon, sie würde das Equined des Schändlichen erschießen, was mich nicht im Geringsten betrübt hätte. Tatsächlich war aber die Schlacht um Isparin kurz davor zu beginnen.

    Ich sprang zu Boden und wurde von Grauen gepackt. Die Herrenorks waren inzwischen ganz nah. Sie bildeten eine beängstigende, dunkle Welle mit versteinerten Gesichtern und erhobenen Schwertern. Etwas zischte über mich hinweg. Im nächsten Moment bekam der Reiter an der Spitze einen Pfeil mitten in die Brust und fiel aus dem Sattel. Lizlide hatte den Tanz des Schreckens eröffnet.
    »Thédric! Komm!«, schrie Ergonthe.
    Ich drehte mich um und stürmte auf meine Freunde zu. Doch nach gerade einmal zehn Schritten bekam ich einen heftigen Stoß in den Rücken, der mich zu Boden schmetterte. Das Equined des Schändlichen hatte mich mit einem Fußtritt zu Fall gebracht. Jetzt war ich ihm vollkommen ausgeliefert.
Ich sah, wie es sich aufbäumte und mich mit seinen Krallen zerreißen wollte, doch bevor es auf mich niederkam, wurde es von einem Pfeil getroffen, der bis ins Herz drang. Mit einem dumpfen Geräusch fiel es tot zu Boden und traf dabei nur mein Bein. Ich rappelte mich auf und humpelte zu meinen Freunden. Armaintho war als Erster bei mir und bot mir seinen Rücken an. Ich nahm Lizlides ausgestreckte Hand und stieg hinter ihr auf. Mit fast übernatürlicher Geschwindigkeit schoss sie erneut auf einen Herrenork. Obwohl er von dem Pfeil mitten auf der Stirn getroffen und dadurch niedergestreckt wurde, mussten wir dem Ungeheuer ausweichen wie einer Kanonenkugel.
    Erst jetzt merkten wir, dass es bereits zu spät war zum Fliehen. Wir waren umzingelt und mussten kämpfen, um würdig zu sterben. Allerdings brauchte ich dazu noch eine Klinge. Lizlide hat eine, fiel mir ein. Ich zog also das kurze Schwert, während meine Beschützerin gerade einen dritten Ork zur Strecke brachte. Armaintho wich geschickt denen aus, die sich jetzt wie Kamikazeflieger auf uns stürzten. Nicht einer von ihnen erreichte uns. Bis eine Klinge so nah an meiner Wange vorbeischwirrte, dass ich einen Moment lang glaubte, sie hätte mich geschnitten. Mir blieb keine Zeit, mich zu vergewissern, ob der Angreifer erneut den Arm mit der Waffe hob. Ich holte aus und spürte, dass meine Waffe ein weiches Hindernis traf und darin versank. Ich hatte meinen ersten Ork erstochen. Völlig überrascht von meiner Leistung sah ich zu, wie er auf seinem Reittier ins Wanken geriet und sich mit einer Hand den Bauch hielt. Sein Equined machte eine abrupte Rückwärtsbewegung, um Armainthos Klauen auszuweichen, wodurch sein Reiter herunterfiel.
    Die Litithen tauchten nun in großer Zahl auf, um den feindlichen Angriff abzuwehren. Ein Tumult aus Schreien,
Rufen, Geklirr und wildem Gebrüll, das von den Equineds herrührte, und Tobsucht erhob sich rings um uns. Ich wandte den Kopf in alle Richtungen und suchte nach dem nächsten Ork, den ich durchbohren konnte, sah aber nichts als kämpfende Freunde. Erst jetzt merkte ich, dass sie sich zusammengeschlossen hatten, um einen Schutzwall zu bilden, der uns im Herzen der Schlacht isolierte. Falls es einem Herrenork doch gelang, ihn zu überwinden, starb er durch einen Elfenpfeil in die Stirn.
    Longtothes Stimme schallte durch das Getümmel.
    »Lizlide, hierher! Wir bringen Thédric raus!«
    Sofort galoppierte Armaintho, begleitet von etwa zehn litithischen Rittern, darunter Ergonthe, los. Da ich so atemlos war, dass ich nicht rufen konnte, schenkte ich ihm ein dankbares Lächeln, auf das er mit einem stummen Blick voller Brüderlichkeit reagierte. In diesem Augenblick erschien eine mehrere Hundert Mann starke, Rüstung tragende Reitertruppe: die Garde von Akys III. Plötzlich rauschte ein Dröhnen über den Himmel. Mehrere Herrenritter flogen mit riesigen grasbewachsenen Erdklumpen in die Luft. Die schwere Artillerie des Feindes war in Aktion getreten.
    Seltsamerweise wies Lizlide Armaintho an, stehen zu bleiben. Sie drehte sich um und suchte den Himmel in nördlicher Richtung mit den Augen ab.
    »Was machst du?«, fragte ich.
    »Man entkommt der Gefahr nicht, indem man ihr den Rücken zukehrt.«
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