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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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Kavallerie - Kampffantronen, die so
groß waren wie Mammuts. Zwei besonders ungeduldige und kampflustige Männchen entwischten der Kontrolle ihrer Führer. Nachdem sie ringsherum Panik verbreitet und einige Bäume umgestürzt hatten, verließen sie die Deckung und stürmten nach Norden davon, das bronzene Horn gegen den Feind gerichtet. Nach einem Höllengalopp drangen sie in ein Orklager ein, als wäre es ein Kornfeld, und zerstörten unterwegs Zelte und Wagen, bis sie schließlich verschwanden.
    Solche Vorfälle häuften sich mit fortschreitender Abenddämmerung. Bald würden die ersten Scharmützel einsetzen und den Beginn der Schlacht einläuten. Dann würde der Krieg bis zur völligen Vernichtung eines Kontrahenten andauern.

    Endlich stieß der Anführer der Litithen wütend zu seinen Offizieren auf den grasbewachsenen Felsvorsprung.
    »Wir haben noch immer keinen Befehl zum Aufmarschieren erhalten«, verkündete er ohne Umschweife. »Falls Akys III glaubt, uns so zu einem Vergehen verleiten zu können, irrt er sich gewaltig.«
    »Und das heißt?«, fragte Ergonthe.
    »Dass wir uns nicht von der Stelle rühren! Hier oben hat man eine schöne Aussicht. Bewundern wir also die Landschaft, bis wir Lust bekommen, loszuziehen und uns ein paar Orkköpfe zu gönnen.«
    Keines der dreißig anwesenden Familienoberhäupter hatte etwas dagegen. Ganz im Gegenteil, denn sie alle wussten, dass sich in dieser ersten Gefechtsnacht nur das Fußvolk im größten Durcheinander und ohne Ruhm niedermetzeln würde. Sie selbst bevorzugten die glanzvollen Momente, in denen sich ausweglos scheinende Situationen umdrehen und Plätze im Walhall der Litithen erringen ließen.

    Lizlide benahm sich auf einmal merkwürdig, worauf Armaintho nervös wurde: Sie näherte sich dem Rand der Steilwand und begann mit gerunzelter Stirn einen bestimmten Punkt am Horizont abzusuchen.
    »Was ist los?«, fragte Ergonthe und stellte sich neben sie.
    »Sie kommen.«
    Elfen haben so gute Augen, dass die Ritter erst ein paar Minuten später fern in der Landschaft die Bewegung der gegnerischen Truppen erkennen konnten. Ihre Verwunderung war groß: Die Armee rückte nur als ein einziger Punkt voran, angetrieben von einem mächtigen Herrenorkkontingent, dem eine winzige schwarze Silhouette vorausritt.
    »Sie greifen in der Mitte an!«, wurde fast überall gerufen. Man vermutete, dass der Feind die Front durchstoßen wollte, so wie eine Lanzenspitze eine ungeschützte Brust. Es stand zu befürchten, dass er bis ins Herz, also ins Lager der Herrenbrüder, vordringen würde, um es zu verwüsten und sich der Herrscher selbst zu bemächtigen. Die Aussicht, dass das Königreich auf diese Weise führerlos werden könnte, rief eine solche Aufregung hervor, dass zahlreiche Soldaten ihre Position verließen, um dem Angreifer den Weg zu versperren. Auch Akys selbst wurde unruhig und brauchte einige Zeit, um zu reagieren. Er hatte die Idee, die im Osten stationierten litithischen Bataillone und zugleich die im Westen positionierte schwere Kavallerie wie eine Schere einzusetzen, die die Spitze des Orkangriffs abschneiden sollte, sobald diese die Bündnisarmee erreicht hatte. Die Hoffnung kehrte zurück. Der Oberbefehlshaber ließ einen Herold kommen, um Longtothe seinen Befehl zu überbringen, besann sich dann aber anders. Nachdem er eine Weile nachgedacht und sich dabei über den Bart gestrichen hatte, beschloss er eine andere Taktik. Er nannte seine neuen Anweisungen,
und der Reiter setzte sich sofort in Bewegung, um sie an den Empfänger zu übermitteln.
    Der Anführer der Litithen hatte keine Anweisungen nötig, um zu wissen, was seine Leute tun sollten.
    »Fregainthe, unsere Brüder sollen sich bereithalten. Ein glorreicher Ritt erwartet uns.«
    Während Fregainthe davoneilte, erschien der Herold des Oberbefehlshabers und überbrachte seine Nachricht.
    »Wir sollen uns in der Mitte versammeln?«, rief Longtothe. »Will er sich über uns lustig machen?«
    »So lautet der Wunsch Seiner Herrlichkeit«, bestätigte der Herold.
    »Na schön, teile seiner Herrlichkeit mit, dass die litithischen Ritter unnötige Opfer zutiefst verabscheuen. Wir werden im richtigen Augenblick angreifen, und zwar so, dass der Kopf des Drachen fallen wird. Unsere Bündnistruppen sollen sich darauf vorbereiten, den Rest des Ungeheuers zurückzudrängen.« Da der Bote unschlüssig stehen blieb, fügte er hinzu: »Und richte unserem viel geliebten Oberbefehlshaber meine vorzüglichste Hochachtung

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