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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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Wege haben sich gekreuzt, weil es so im großen Buch des Schicksals geschrieben steht. Lizlide hat sicher die Botschaft erhalten, dass sie dich bis zum Ende deiner Reise begleiten soll, auch wenn sie mit dem Tod enden sollte.«
    »Ich verstehe aber immer noch nicht, warum.«
    »Weil diese Reise von enormer Wichtigkeit ist. Aber jetzt gräm dich nicht so. Das Rätsel wird sich schon aufklären, wenn der richtige Moment dafür gekommen ist.«
    »Das hab ich schon mal irgendwo gehört«, murmelte ich, und meine Stimmung war so düster wie ein Tag mit Nieselregen am Seineufer.
    Von diesem Moment an fand ich mich damit ab, dass Lizlide meine Reisebegleitung sein würde. Und ich muss gestehen, dass es mir insgeheim gefiel, sehr sogar.
    »Er ist gut, mein Posvot, was?«, erkundigte sich Oda.
    Ich stimmte ihm zu und hielt ihm begeistert den Teller hin, ausgehungert wie ich war.

AUF NACH ISPARIN
    I ch verbrachte in Odas Haus eine friedliche, erholsame Nacht voll süßer Träume, wie ich sie seit Langem nicht mehr hatte, eigentlich seit dem Tag, als ich in einem Anfall von Wahnsinn diese Reise gebucht hatte. Die Folge war, dass ich erst am späten Vormittag aufwachte. Selbst das fröhliche Vogelzwitschern, das mich in Paris normalerweise schon im Morgengrauen weckt, vermochte mich nicht aus meinen Träumen zu holen.
    Nachdem ich mich gewaschen und angezogen hatte (es gab ein hübsches Badezimmer mit pflanzlicher Seife, weichen Tüchern und kaltem, aber wohlriechendem Wasser nach Belieben), eilte ich hungrig in die Küche. Beim Eintreten erinnerte ich mich blitzartig an so manches Frühstück bei meiner alten Tante auf dem Land, wo ich als Kind oft ein Wochenende oder kurze Ferien verbringen durfte. Eine Schale auf einem Tisch mit einer zartgrünen Tischdecke, Töpfchen mit verschiedenen Köstlichkeiten, die man sich auf eine Scheibe Rindenbrot (so lecker wie das Bauernbrot bei meinem Bäcker in der Avenue des Gobelins) streichen konnte, und auf dem gekachelten Herd mit Blumenmustern eine kleine dampfende Kanne mit einer Art mild duftendem
Kaffee. Ein Bild puren Glücks, sodass ich vor Rührung fast weinen musste. Doch dann fiel mir auf, wie still es war und dass Oda und Lizlide fehlten.
    Ich war jedoch schnell beruhigt, als ich die beiden durch ein Fenster im Garten entdeckte. Sie standen vor ein paar dichten Büschen voller violetter Beeren. Falls sie miteinander kommunizierten, dann telepathisch. Es sah eher so aus, als wären sie in ihrer Bewunderung der Pflanzen miteinander verbunden. Ich gesellte mich zu ihnen und hatte dummerweise ein wenig Angst, die Elfe könnte in der Nacht ihre Meinung und seltsamerweise auch ihre Gefühle mir gegenüber geändert haben. Als ich näher kam, zog mich der scheue Blick ihrer Rehaugen magisch an und fesselte mich, sodass ich erst gar nicht merkte, dass sie den Arm nicht mehr in der Schlinge trug.
    »Tut mir leid«, entschuldigte ich mich, »ich hab den Wecker nicht gehört.«
    »Wir wollten dich nicht stören«, erklärte Oda, »aber jetzt solltet ihr so schnell wie möglich aufbrechen.«
    Er machte ein so ernstes Gesicht, dass ich einen Schreck bekam. »Was ist los?«, fragte ich.
    »Die schwarzen Armeen sind heute Nacht ein großes Stück weiter vorgerückt. Ihre Vorhut wird Isparin in zwei Tagesmärschen erreicht haben.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Das erzählt zumindest der Wind«, antwortete er und blickte zu den Wipfeln des nahen Waldes hinüber. »Außerdem sind die Halborks, die als Kundschaftertrupps unterwegs sind, jetzt am Tag genauso aktiv wie bei Nacht, was bestätigt, dass der Schändliche es eilig hat. Ihr müsst schnell vorankommen und dabei stets wachsam sein. Zum Glück haben die Elfen einen sechsten Sinn, mit dem sie einen Feind lange aufspüren, bevor er zu sehen ist.«

    Ich schaute Lizlide an und tauschte mit ihr zum ersten Mal ein flüchtiges Lächeln. Ich freute mich über diesen kleinen Fortschritt, dachte mir aber auch, dass sie unterwegs sicher nicht viel zur Konversation beisteuern würde. Aber das kannte ich ja schon von Ergonthe. Einen Moment lang war ich versucht, ihr zu erklären, wohin wir reisten und wie es um unsere zwangsläufig kurze gemeinsame Zeit bestellt war. Da ich überzeugt war, dass sie es sowieso schon wusste, besann ich mich eines Besseren. Außerdem wollte ich nicht die Stimmung trüben, die trotz der Umstände heiter und schmerzlich zugleich war.

    Bevor wir schweren Herzens diesen zauberhaften Ort verließen, überreichte mir unser guter

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