Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
Vom Netzwerk:
meinetwegen, wir haben uns schon voneinander verabschiedet. Sondern wegen dieser Elfe aus dem Smaragdwald. Nach meiner Abreise wird sie allein sein. Und wenn ich wüsste, dass die Litithen sie beschützen würden, könnte ich beruhigter aufbrechen.«
    Die Litithen begrüßten meine Einstellung, da sie ihrem Ehrenkodex entsprach. Der Anführer der Gruppe ergriff das Wort.
    »Ergonthe ist mit Longtothe und unserer Delegation in
Olsomathe. Sie bleiben dort, solange der Rat tagt, höchstens zwei oder drei Tage.«
    Ich dankte ihnen, dann setzten wir alle unseren Weg fort. Die Begegnung hatte mich nicht nur beruhigt, was das Schicksal meiner Begleiterin anging. Sie weckte in mir auch eine irrsinnige Lust, so schnell wie möglich nach Olsomathe zu reiten und dort das Oberhaupt der Litithen zu bitten, dass ich bei ihnen bleiben durfte. Mit einem Wort, ich stand kurz davor, die Dummheit meines Lebens zu begehen.
    Es wird wirklich Zeit, dass ich dieses Land verlasse, dachte ich und trieb Armaintho zum Galopp an.

    Als wir den Rand des Titanenwalds erreichten, stellte ich überrascht fest, dass die gepflasterte Straße nach Isparin nur noch von Soldaten benutzt wurde. Die meisten von ihnen waren zu Fuß in kleinen Gruppen unterwegs. Einige Offiziere saßen auf Fantronen oder seltener auf Equineds. Obwohl ich diese magische Passage im Schatten der grünen Riesen bereits erlebt hatte, hatte ich auch diesmal wieder das Gefühl, erdrückt zu werden, so als wären wir durch irgendeinen Zauber in Liliputaner verwandelt worden. Alle Geräusche hallten wider wie in einer Kathedrale, das Licht bekam eine gedämpfte grünliche Färbung, und die Luft duftete nach frischer Erde und süßem Saft. Lizlides Hände umklammerten mich fester, was mich beunruhigte. Ich schloss daraus, dass sie Angst hatte oder zumindest sehr beeindruckt war.
    »Warst du noch nie in diesem Wald?«, fragte ich.
    »Ich wusste, dass es ihn gibt«, antwortete sie nur.
    »Und was für einen Eindruck hast du davon?«
    »Es ist nicht wie zu Hause.«
    Das reichte aus, um ihr Unbehagen auszudrücken.

    Nachdem wir eine Stunde flott geritten waren, kamen die ersten Häuser von Isparin in Sicht. Als ich feststellte, dass die Laternen mit phosphoreszierendem grünen Licht an den Häuserecken schon angezündet waren, merkte ich erst, dass es bereits zu dämmern begann. Das brachte mich auf die Idee, meine Abreise und damit den grausamen Moment, da ich Lizlide ihrem Schicksal überlassen musste, auf den nächsten Tag zu verschieben. Trotzdem war ich entschlossen, mich am Palast vorzustellen und im Laufe der nächsten Stunde abzureisen, wenn es die Umstände erforderten.
    Mir fiel auf, dass die Bewohner die Straßen, nicht aber die Stadt verlassen hatten, denn hinter zahlreichen Fenstern zeichneten sich Gestalten ab, die anscheinend Wache hielten. Sicher vertrauten diese Menschen, die keine Ahnung hatten, welche zerstörerische Macht auf sie zurollte, naiv auf das bewehrte Bollwerk der Bündnisarmee. Im Geiste sah ich schon Horden von Orks vor mir, die diese prachtvolle Stadt ausplünderten, und wurde von Entsetzen übermannt.
    Ich ließ Armaintho abrupt stehen bleiben und drehte mich zu meiner Begleiterin um.
    »Lizlide, sobald ich die Bestätigung habe, dass ich sofort abreisen kann, musst du dieses Gebiet so schnell wie möglich verlassen. Die Orks werden mit den verbündeten Armeen nämlich kurzen Prozess machen. Das weißt du, oder? Du musst nach Olsomathe, wie wir besprochen haben. Weißt du, wie du dorthin kommst?«
    Sie sah mich nur starr an und sandte mir allein durch die Tiefe ihres Blicks eine Botschaft von betörender Sinnlichkeit. Ich war versucht, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen, konnte mich aber zum Glück beherrschen.
    »Versprichst du mir, dass du nach Olsomathe gehst?«, beharrte ich. »Du musst es mir versprechen, Lizlide. Bitte.«
    Endlich kam eine Antwort aus ihrem entzückenden
Mund: »Ich brauche es nicht zu versprechen. Reiten wir weiter.«

    Auf dem Weg zum Fürstenpalast wollte ich gern am Imaginoport haltmachen. Je weiter wir zwischen den höchsten Innenstadtgebäuden vordrangen, desto mehr schienen sich die Schatten gierig über uns zu beugen. Ab und zu überraschte uns ein kalter Luftzug hinter einer Kurve und ließ meine Stimmung noch ein bisschen mehr gefrieren. Außerdem machte mich Armainthos Unruhe nervös. Er schien genauso gereizt zu sein wie ich.
    Als wir auf dem runden Platz des Imaginoports ankamen, war ich furchtbar enttäuscht,

Weitere Kostenlose Bücher