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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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den Mund.
    »Komm mit«, wies er mich dann an und ging an mir vorbei, ohne mich eines Blickes zu würdigen.
    Ergonthe und Fregainthe durchbohrten mich dagegen mit Blicken, als hätte ich die Dummheit des Jahrhunderts begangen. Verwirrt blieb ich, wo ich war. Nun erschienen etwa ein Dutzend Männer und Frauen in eng anliegender fuchsroter, brauner oder grüner Kleidung. Alle trugen ein kurzes Schwert an der Seite. Das war die Elfendelegation. Lizlide sah ihnen reglos entgegen. Sie kannte sie nicht, da sie einer anderen Gemeinschaft angehörten. Neugierig beobachtete ich das Zusammentreffen, das sich sehr gut zu entwickeln schien, denn sie begannen, sich in ihrer anmutigen gemurmelten Sprache zu unterhalten. Plötzlich packte mich eine kräftige Hand am Arm und zog mich mit.
    »Mitkommen!«
    Es war mein ehemaliger Fremdenführer. Ich machte mich los.
    »Nicht ohne Lizlide!«
    »Mach dir keine Sorgen um sie. Du siehst sie wieder, wenn es so sein soll. Wir müssen schnellstmöglich aus dem Palast, bevor noch jemand von deiner Ankunft erfährt.«
    »Und Armaintho?«
    »Er folgt dir natürlich.«
    Ungläubig ließ ich mich mitziehen. Bevor wir die Vorhalle verließen, drehte ich mich noch einmal zu meiner Elfe um. Jetzt, da sie ihr Volk wiedergefunden hatte, schien sie mich
vergessen zu haben wie einen vorbeifliegenden Vogel. Ich ärgerte mich schon, als sie mich plötzlich ansah und mir unmerklich zunickte. Ich hätte alles gegeben, um sicher zu sein, dass das nur ein »Auf Wiedersehen« war.

DAS SCHICKSAL DER AUSLÄNDER
    A rmaintho tappte brav hinter mir her, als ich den drei Litithen wortlos durch die Gassen der Stadt folgte, bis sie vor einer niedrigen, ebenerdigen Haustür stehen blieben.
    »Hier wohnen wir, solange der Rat tagt«, erklärte Fregainthe. »Ich bringe dein Equined auf eine Koppel, die uns nicht weit von hier zur Verfügung steht.«
    »Gut, danke«, antwortete ich. Mein Magen fühlte sich an wie zugeschnürt.
    Aber was hatte ich mir vorzuwerfen? Wir stiegen eine schmale, dunkle Treppe hinauf und betraten zwei Stockwerke höher eine geräumige Unterkunft, in der eine gemütliche Atmosphäre herrschte. Erst jetzt merkte ich, dass ich einen Bärenhunger hatte und mich vielleicht auch deshalb solche Magenschmerzen quälten. Sobald sich die Tür hinter uns geschlossen hatte, drehten sich Ergonthe und Longtothe zu mir um und schauten mich sehr viel wohlwollender an.
    »Thédric«, begann Ergonthe, »es tut uns leid, dich wiederzusehen, denn das bedeutet, dass du nicht nach Hause zurückkehren konntest. Andererseits freuen wir uns auch, denn wir haben uns Sorgen um dich gemacht.«
    »Wirklich? Na dann … umso besser«, stammelte ich.

    »Akys III hat angeordnet, dass alle Ausländer verhaftet werden.«
    »Ich weiß, ich bin den Zerberussen am Palast von Isparin nur mit Müh und Not entkommen.«
    »Und dir fällt nichts Besseres ein, als hierher zu reiten, wo du am ehesten Gefahr läufst, erkannt zu werden?«
    »Äh … nein. Gibt es etwas Besseres?«
    Ergonthe sah mich an wie ein Kuriosum der Natur. Dann antwortete er lächelnd: »Nein.«
    »Kommt, meine Brüder, wir brauchen hier nicht rumzustehen«, sagte Longtothe plötzlich.
    Dann lud er uns höflich ein, in den breiten Sesseln Platz zu nehmen, die um einen Couchtisch herum am Kamin standen.
    »Hast du Hunger, Thédric?«, erkundigte er sich. »Ich glaube, wir haben noch gegrilltes Radon und ein paar dicke Bohnen aus Oloath.«
    Das Wasser lief mir im Munde zusammen und ich äußerte ein unmissverständliches »Mhm!«

    Nachdem wir uns gestärkt hatten und sich Fregainthe wieder zu uns gesellt hatte, verbrachten wir den Abend damit, uns von unseren letzten Reisen zu erzählen. Als ich mit meinem eigenen Bericht (der mir einige Komplimente und bewundernde Blicke einbrachte, sodass ich vor Stolz fast platzte) fertig war, fasste das Oberhaupt der Litithen rasch die erste Sitzung des Rates für mich zusammen, vor allem die Rede von Akys III. Was ich dabei über die Motive des Schändlichen für diesen gewagten Krieg erfuhr, konnte ich kaum glauben.
    »Wie kann denn ein Ausländer das Geheimnis dieses Menschen kennen?«, fragte ich mich.
    »Der Schändliche ist kein Mensch«, betonte Longtothe.
    »Sondern?«
    »Niemand weiß es, nicht einmal, wie er aussieht. In einigen Legenden wird er ›der Fürst ohne Gesicht‹ genannt. Manchmal erscheint er in Menschengestalt und wird dann zum Schwarzen Herrscher über seine Länder des Nordens.«
    »Der letzte hieß

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