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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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Olsomathe den Namen Blogarthe benutzt hast. Ich betrachte dich als Litithen. Von nun an sind zwölftausend Ritter bereit, ihr Leben für deines zu geben. Also erweise uns bitte die Ehre, uns dein Vertrauen zu schenken.«
    Ich war erschüttert, durcheinander und unfähig, die richtigen Worte zu finden, um mich für eine derart noble Haltung zu bedanken. Es fiel mir schwer zu begreifen, dass ausgerechnet mir das passierte: Gerade war ich noch ein lächerlicher Student, dessen Alltag so aufregend war wie ein Gerichtssaal und dessen einziger Nervenkitzel darin bestand, seinen Goldfisch beim Luftschlucken zu beobachten. Und nur zwei Wochen später war ich plötzlich auf dem besten Wege, ein Krieger und Mitglied einer Bruderschaft zu sein, die bereit war, sich allein für mein Wohlergehen zu opfern. Am liebsten hätte ich geweint, begnügte mich aber damit, diesen rechtschaffenen Männern zu versichern, dass sie mich überzeugt hatten.

    In der kurzen Nacht, die auf diesen denkwürdigen Abend folgte, fand ich kaum Schlaf. Alles Mögliche ging mir durch den Kopf: mein Zwangsexil, das Schwert des Schändlichen, das über meinem Kopf baumelte, und … Lizlide. Tatsächlich erschien inmitten dieses Mahlstroms aus quälenden Fragen immer wieder ihr Gesicht mit ihren sanften, so ausdrucksvollen und so geheimnisvollen schwarzen Augen. Als mich Fregainthe beim ersten Tageslicht aus dem Bett warf, hätte ich schwören können, dass ich nur wenige Minuten geschlafen hatte. So stand ich mit dumpfem Schädel und bleischweren Füßen auf, wusch mich, zog mich an und frühstückte … allein. Meine litithischen Brüder waren nämlich schon seit einer Weile gerüstet. Ergonthe und Longtothe waren unsere Equineds holen gegangen, Fregainthe kümmerte
sich ums Gepäck. Während ich gedankenverloren meine heiße Milch trank - Milch von Triglos, das sind Kühe mit langhaarigem Fell -, erzählte ich ihm von meinen Sorgen wegen Lizlide.
    »Werde ich sie wiedersehen?«, seufzte ich.
    »Wenn es so sein soll, ja. Aber rechne nicht zu sehr damit. Die Elfen unterscheiden sich sehr von den Menschen und unterhalten normalerweise kaum Beziehungen zu ihnen. Sie misstrauen ihnen, und das zu Recht. Mit uns Litithen verstehen sie sich noch am besten, weil uns Unabhängigkeit und Diskretion ebenso wichtig sind wie ihnen. Ich kann dir nur raten, die junge Elfe in Erinnerung zu behalten, aber nichts zu unternehmen, um sie wiederzusehen. Du darfst niemals vergessen, dass ihr nicht aus derselben Welt stammt.«
    »Ich vergesse es nicht«, versicherte ich.
    Ich seufzte erneut. Der Tag fing ganz schön traurig an. Trotzdem freute ich mich, mein Equined zu sehen, das mich wie üblich freudig begrüßte, indem es an meiner Hand leckte und mit den Vorderpfoten scharrte. Seine Krallen klackerten auf dem Granitboden der Straße und sein Wiehern hallte zwischen den hohen Häuserwänden wider.
    »Hooo, Armaintho! Ruhig, mein Freund. Du weckst ja die ganze Nachbarschaft auf.«
    »Können wir?«, fragte unser Anführer ungeduldig.
    Ich befestigte auf einer Seite meines Sattels die Tasche mit meinem Gepäck, auf der anderen meinen Svilth. Dann prüfte ich noch einmal alle Schnallen und Riemen, schwang mich in den Sattel und machte es mir bequem.
    »Ich bin bereit, Seigneur Longtothe!«, rief ich begeistert wie ein junger Knappe.
    Wegen des glatten Bodens durchquerten wir die Stadt im Schritt. Nur schweren Herzens ließ ich eine Frau dort
zurück, in die ich mich offensichtlich verliebt hatte … na ja, eigentlich war sie gar keine richtige Frau … obwohl, vielleicht doch ein bisschen.
    »Fregainthe«, fragte ich plötzlich, »haben die Elfen wirklich nichts Menschliches an sich?«
    Der Litith, der rechts von mir ritt, bedachte mich mit einem Blick, mit dem man sonst nur etwas verschrobene Leute ansieht.
    »Ich meine, was für Wesen sind sie? Tiere? Chimären, die halb Mensch, halb Tier sind? Oder menschliche Wesen, aber eine andere Art?«
    Jetzt waren auch Ergonthe und Longtothe, die vor uns ritten, aufmerksam geworden und drehten sich verwundert zu mir um.
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte mich unser Anführer. Verlegen wie beim Beichten einer Sünde fragte ich: »Können sich ein Mensch und eine Elfe lieben?«
    Alle drei machten ein bestürztes Gesicht. Ergonthe und Longtothe sahen sich wortlos an. Auch Fregainthe sagte keinen Ton. Das reichte aus als Antwort, die sie sicher so formuliert hätten: Die spinnen, diese Ausländer!

LUFTANGRIFF
    B ald gelangten wir auf

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