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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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flüsterte Azrathorm. »Ich wusste ja, dass sich Elfen mit Tieren verständigen, aber ich hätte nie geglaubt …«
    Er verstummte, denn jetzt geschah etwas noch Außergewöhnlicheres: Der Drache senkte sein widerliches, geiferndes, noch immer blutbeflecktes Maul und ließ Lizlide die Hand darauf legen.
    »Ich muss unbedingt die Elfen rekrutieren«, murmelte der Hauptmann in sich hinein. »Kommt, meine Freunde. Ich habe nur wenig Zeit für Euch, werde Euch aber aufmerksam zuhören.«

    Azrathorm führte uns über eine Reihe von Treppen in seine Höhlenwohnung, bestehend aus einem spartanisch eingerichteten Wohnraum und einem geräumigen Büro. Hier setzte er sich an einen großen, mit Unterlagen und Karten überhäuften Tisch und hörte tatsächlich zu. Dann dachte er ernsthaft nach und stellte einige eher unwichtige Punkte infrage, vor allem unseren »bedenklichen« Vorschlag, seine Drachen schwarz anzumalen und den Reitern die Rüstungen anzulegen, die wir am Vortag von den feindlichen toten Drachenreitern erbeutet hatten. Am Ende versprach er uns: »Sobald meine Truppenstärke wieder auf einem akzeptablen Niveau ist, lasse ich es Euch wissen.« Eine elegante Art, uns sofortige Hilfe zu verwehren. Die Litithen hatten mit so einer Antwort gerechnet und ließen es dabei bewenden. Um einen letzten Trumpf auszuspielen, war ich versucht, fallenzulassen, was Lizlide mir eröffnet hatte - allerdings nur einen Moment lang, denn mit Schrecken dachte ich an die möglicherweise verhängnisvollen Folgen einer solchen Enthüllung, nämlich als Tauschobjekt herhalten zu müssen. Auf jeden Fall hatte ich wie meine Freunde begriffen, dass sich der Hauptmann durch nichts umstimmen lassen würde, außer vielleicht durch eine schriftliche Anordnung von Akys III.
    Enttäuscht und, was mich betrifft, auch ratlos stiegen wir wieder in den lauten Felskessel hinunter. Lizlide war immer noch bei dem Drachen, der sich vor ihr niedergelegt hatte wie eine fügsame Raubkatze. Die Betreuer waren verblüfft. Die Reiter waren näher gekommen und kommentierten die Glanzleistung, trauten sich aber nicht, der Elfe Fragen zu stellen. Als sie ihren Kommandeur bemerkten, eilten alle wieder an ihre Plätze zurück.
    Longtothe dankte Azrathorm und fügte der Form halber hinzu, dass er uns in den nächsten Tagen in der Nähe der Ebenen von Isparin antreffen könne. Lizlide sah zu, wie wir
diese letzten Worte mit dem Hauptmann wechselten, und erkannte an unseren düsteren Mienen, dass wir unser Ziel nicht erreicht hatten. Sicher war sie genauso enttäuscht wie wir, obwohl sie sich nichts anmerken ließ. Wir wandten uns ab, um unsere Equineds zu holen. Als ich aus dem Stall kam, stellte ich fest, dass sich die Elfe nicht von der Stelle gerührt hatte und mich starr ansah, als erwartete sie etwas, wahrscheinlich dass ich mit ihr redete. Also vertraute ich Armaintho Fregainthe an und ging zu ihr.
    »Wir müssen uns etwas anderes ausdenken«, sagte ich, als ich sie erreicht hatte. Ich merkte, dass sie angespannt war und sogar leicht zitterte. »Was ist los?«
    »Thédric, wie viele Leute braucht man, um die Schale des Schicksals zu tragen?«
    Ich wurde blass. »Warum willst du das wissen?«
    »Antworte. Schnell.«
    Soweit ich mich erinnerte, war die Schale des Schicksals nur ein Schild auf einem Steinsockel. Aber ich hatte keine Ahnung, ob er einzementiert war.
    »Einer würde reichen, glaube ich«, antwortete ich.
    »Dann los.«
    Ich warf einen ängstlichen Blick auf den Drachen, der hinter der Elfe seinen riesigen Kopf wieder gehoben hatte.
    »Moment mal, du hast doch nicht etwa vor …«
    »Er wird auf mich hören«, unterbrach mich Lizlide. »Aber wenn du zögerst, tötet er dich.«
    Ich schluckte und spürte eine körperliche Reaktion, an die ich mich allmählich gewöhnte: weiche Knie, Druck auf der Brust, ohrenbetäubendes Herzklopfen …
    »Na gut«, stimmte ich zu. »Bei drei rennen wir los.«
    »Bloß nicht. Gib mir deine Hand.«
    Endlich nahm sie meine Hand! Dann drehte sie sich zu dem Ungeheuer um und sagte etwas in der Elfensprache.
Der Drache machte sich wieder lang, was bedeutete, dass wir aufsteigen durften.
    »Er akzeptiert uns«, erklärte Lizlide.
    Ohne zu zögern, gingen wir auf ihn zu und achteten nicht auf die Stimmen, die uns von überall zuriefen. Die Elfe sprang auf den Oberschenkel des Ungeheuers, schwang sich in den Sattel und schnallte sich an. Ich nahm hinter ihr auf dem engeren und weitaus unbequemeren Passagiersitz Platz.
    »Bist

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