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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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weißt doch, dass ich recht habe, oder?«
    Sie wusste nur zu gut, dass unser Drache seinem Kampfinstinkt nicht würde widerstehen können, falls ein schwarzer Drache am Himmel über dem Turm auftauchte. Außer vielleicht wenn sie da war, um ihn zurückzuhalten.
    »Die Orks werden dich umbringen«, seufzte sie.
    »Bestimmt nicht. Das ist nicht mein Schicksal. Ich … ich hab es in der Schale gesehen«, log ich, um zu einem Ende zu kommen.
    Sie schaute mich fest an. Vielleicht glaubte sie mir, denn ihre Anspannung schien ein wenig nachzulassen. Dann verriet ich ihr, dass ich eine Zauberschranke gegen die Orks einsetzen wollte.
    Ich hatte noch die Säckchen von Oda, dem alten Botaniker, bei dem ich Lizlides Wunde versorgt hatte. In einem davon war ein Extrakt aus der Kozmariste, also der Pflanze, die Orks so wirkungsvoll zurückdrängen konnte wie Kakerlakengift. Das war mir völlig entfallen. Wie gut, dass ich auf Oda gehört hatte und die Säckchen stets bei mir trug, anstatt sie in die Reisetasche zu stecken. Jetzt war der Moment gekommen, um herauszufinden, ob sie etwas taugten. Ich löste meine Wasserflasche von meinem Gürtel und nahm den Deckel ab. Dann schüttete ich vorsichtig das ganze Kozmaristenpulver hinein. Jetzt noch ein wenig geschüttelt, und der Kräutertee war fertig.
    »Ich bespritze die Treppe damit. Du gehst schon mal zum Drachen rauf«, sagte ich.
    »Nein, lass mich das machen. Du kümmerst dich besser um die Schale.«
    Sie nahm mir so schnell die Flasche aus der Hand, dass ich nicht dazu kam, ihr zu widersprechen. In diesem Moment
überfiel mich eine böse Vorahnung, sodass ich ihr fast vorgeschlagen hätte, aufzugeben und so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Doch sie wandte sich ab und versprach, sofort zur Turmspitze zurückzukehren, sobald sie fertig war. Also widmete ich mich schnell wieder meiner eigenen Aufgabe, zwang mich, an nichts anderes zu denken, und nahm sie wütend in Angriff. Leider erwies sich die Sache als schwieriger, als ich angenommen hatte, denn das Metall, aus dem die Reliquie gehämmert worden war, hatte nichts von seiner Widerstandsfähigkeit verloren. Ich ging immer wieder um sie herum wie ein ausgehungerter Hai um einen Taucher in einem Käfig, schlug, zog, drückte, keuchte, knurrte, stieß die schlimmsten Flüche aus … Schon bald rang ich nach Luft und war nass geschwitzt. Immerhin gelang es mir durch meine Bemühungen schließlich, die Eisenfüße ein wenig zu lockern. Das gab mir neuen Mut. In diesem Moment hallte ein bellendes Geräusch die Treppe herauf, das wahrscheinlich ein Niesen war. Also waren die Orks bereits in der Nähe und wurden nur von unserem Zaubertrank aufgehalten. Ich dankte Oda in Gedanken und machte mich wieder an die Arbeit.
    Keine Minute später gab einer der Metallfüße endlich nach. Ich brauchte die Schale nur noch anzuheben, um sie zu lösen. Vorher gönnte ich mir ein paar Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen. Ich stand mit dem Rücken zur Tür. Auf einmal sank die Temperatur abrupt ab und es durchfuhr mich eiskalt. Ich drehte mich um und erstarrte vor Schreck.
    ER stand da, vor mir.
    Es verschlug mir so sehr den Atem, dass ich vor Angst nicht mal schreien konnte …

ZWIEGESPRÄCH MIT DEM SCHÄNDLICHEN
    A n der Turmspitze wehte ein so stürmischer Wind, dass Lizlide die Stimme erheben musste, um den Drachen zu beruhigen. Er lief unentwegt auf der Brüstung hin und her und sah abwechselnd Lizlide und einen schwarzen Punkt fern im Osten an, der vor Kurzem aufgetaucht war. Sie wusste, dass sie den Drachen unter Kontrolle halten konnte, solange ihn der feindliche Artgenosse nicht angriff. Aber das war nur noch eine Frage von Minuten.
    Lizlide drehte sich unaufhörlich um und hoffte, den Ausländer zu erblicken, mit dem sie sich verbunden fühlte wie eine Blume mit der Sonne. Doch er kam nicht! Der Drache stieß einen ungeduldigen, fast schmerzvollen Schrei aus, weil er seine Kampfeslust zügeln musste. Sie redete immer weiter auf ihn ein. Noch nie hatte sie so viel mit einem Tier gesprochen, denn meistens verständigte sie sich weniger durch Töne als durch Schwingungen des Geistes. Bei diesem extrem primitiven Tier musste die Elfe nun eine enorme körperliche Energie aufwenden, um ihren Einfluss zu bewahren. Lange konnte sie nicht mehr durchhalten, auch wenn sie nicht davor zurückscheute, bis ans Ende ihrer Kräfte zu gehen.

    Ich für meinen Teil wich zurück und stieß gegen die Schale. Der Schändliche war sicher nicht

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