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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ténor
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sprach von ihrem Hirsch, der mit verängstigten Augen die Drachen in unserer Nähe betrachtete. Sie hatten ihn gewittert und beäugten ihn interessiert.
    »Und du, was machst du?«
    Wie ich erwartet hatte, ging sie einfach über meine Besorgnis hinweg.
    »Begleite unsere Freunde. Sie brauchen deine Argumente, damit sie den Hauptmann überzeugen können, uns zwei von diesen …«
    Sie suchte nach einer passenden Bezeichnung für die Drachen.
    »Ungeheuern«, half ich ihr.
    »Tieren zu leihen«, beendete sie den Satz.
    Nachdem ich ihr geraten hatte, sich lieber von diesem abstoßenden und gefährlichen Schauplatz fernzuhalten, bat ich Armaintho, den drei Litithen nachzusetzen. Zuerst scheute er davor zurück, dann entschied er sich zögernd, sich vorzuwagen. Wie eine ängstliche Katze legte er die Ohren an, blickte immer wieder schräg zur Seite und bewegte sich fast mit dem Bauch auf dem Boden. Ich selbst war auch nicht ruhiger, besonders weil das riesige Gelände von den schrillen Schreien der geflügelten Reittiere und dem kaum menschlicheren Kreischen ihrer Herren widerhallte. Obwohl wir uns bemühten, nicht in die Nähe der Reißzähne dieser »Tiere« zu gelangen, spürten wir mehr als einmal ihren abscheulich stinkenden Atem. Zum Glück waren unsere Equineds schnell genug, um den heimtückischen Angriffen der Drachen auszuweichen, die jedes Mal kräftige Stöße mit dem Dreizack erhielten. Sofort wurden wir von Betreuern und Rittern ausgeschimpft. Vor allem Letztere waren erschöpft vom
tagelangen Kampf und nicht in Stimmung, lästige Besucher zu empfangen.
    »Vielleicht sollten wir später wiederkommen«, schlug ich vor.
    »Es ist klar, dass wir nicht heute unsere Mission erfüllen werden«, gab Ergonthe zu. »Aber wir müssen trotzdem mit Azrathorm sprechen.«
    Der betreffende Offizier bemerkte uns und schien sich sofort zu ärgern, dass er unter solchen Umständen gestört wurde. Er stand gerade mit mehreren seiner »Jagdflieger« bei einem verwundeten Drachen. Dieser lag auf der Seite, ganz in der Nähe einer Felswand, gegen die er vermutlich bei einer Notlandung geprallt war. Dunkelgrünes Blut, dickflüssig wie Wachs, rann ihm aus dem Maul. Einer seiner Flügel war von einem Raubtier, das mindestens so groß sein musste wie er, zerfetzt worden. Offensichtlich rang er mit dem Tode, denn er gab mehrmals ein langgezogenes, wütendes Röcheln von sich. Schließlich begriff der Hauptmann, dass wir sicher nicht hier waren, um eine Lufttaufe bei ihm zu bestellen. Er kam uns entgegen und wir drei saßen ab. Nachdem er unseren Anführer mit einem kurzen Kopfnicken begrüßt hatte, fragte er: »Seigneur Longtothe, was macht Ihr hier?«
    »Wir müssen mit Euch sprechen, Hauptmann.«
    »Glaubt Ihr, dass ich dafür Zeit habe?«
    »Es dauert nicht lange. Wir brauchen Eure Drachenreiter, maximal drei oder vier.«
    »Drei oder vier!«, rief der Hauptmann. »Seht Euch doch mal um! Drei oder vier Besatzungen, die bleiben mir gerade noch, um die feindlichen Einfälle abzuwehren. Wozu braucht Ihr sie denn?«
    Longtothe machte es kurz.
    »Um uns auf den Turm des Großen Spähers zu fliegen.«
    Azrathorm machte einen Moment lang ein ungläubiges
Gesicht und sagte dann ungehalten: »Folgt mir. Hier ist es zu laut. Bringt Eure Equineds in den Stall da.«
    Er zeigte auf eine große Höhle ganz in der Nähe. Sie war für die Reittiere von Besuchern und Boten der Kompanie angelegt worden. Nachdem wir unsere Equineds in Sicherheit gebracht hatten, folgten wir dem Hauptmann. Bevor ich hinter ihm eine in den Fels gehauene Treppe betrat, drehte ich mich noch einmal nach Lizlide um.
    »Lieber Himmel, was macht sie denn da?«, rief ich aus.
    Sie war zu einem besonders unruhigen Drachen hinübergegangen. Er hatte die Flügel ausgebreitet, sich wie ein deutscher Adler aufgerichtet, den Kopf leicht zur Seite geneigt und den Blick auf die zierliche Gestalt der Elfe geheftet. Jetzt drehten sich auch die Litithen und Azrathorm um und staunten über diese ungewöhnliche Szene.
    »Er wird sie fressen!«, schrie ich. »Hauptmann!«
    Inzwischen war Lizlide dem Drachen so nah gekommen, dass er mit dem Maul hätte nach ihr schnappen können. Sie sprach mit ihm, oder besser, sie sang ihm etwas vor. Gefesselt von ihrem klaren, einfühlsamen Singsang, wurde der Drache ruhig. Er legte die Flügel an und betrachtete mit wachsender Neugier das seltsame Geschöpf, das ihn allein durch den Klang seiner Stimme zu bändigen vermochte.
    »Unglaublich«,

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