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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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darüber nach, was am Vorabend geschehen war, versuchte, sich davon zu überzeugen, dass all das kein Traum gewesen war.
    Er schlug die Laken zurück und stellte die Füße auf den Teppich. Da bemerkte er, dass ein Paar Hausschuhe und ein Morgenmantel neben dem Bett bereitgelegt worden waren. Er schlüpfte in die Hausschuhe, zog den Morgenmantel an und ging zum Fußende des Bettes, wo er seinen Smoking, sein Hemd und den Rest seiner Kleider auf einen Stuhl gelegt hatte.
    Er hatte beabsichtigt, vor seiner Abreise zu packen, aber seine Sachen waren nicht mehr dort. Er versuchte sich zu erinnern, ob er sie schon in seinen Koffer gelegt hatte. Also öffnete er den Koffer und entdeckte, dass sein Hemd gewaschen, gebügelt und zusammengelegt worden war. Seine Smokingjacke war gebügelt und in seinen Kleidersack gehängt worden.
    Nakamura ging ins Badezimmer und stellte fest, dass die große Wanne bereits zu drei Vierteln voll war. Er tauchte die Hand ins Wasser: Es war warm, aber nicht heiß. Dann erinnerte er sich, wie die Schlafzimmertür geschlossen worden war. Zweifelsohne laut genug, um ihn zu wecken, ohne dabei einen anderen Gast zu stören. Er zog den Morgenmantel aus und stieg in die Wanne.

    Anna trat aus dem Badezimmer und zog sich an. Sie legte gerade Tinas Armbanduhr um, als sie den Umschlag auf dem Nachttisch bemerkte. Hatte Andrews ihn hingelegt, während sie unter der Dusche war? Als sie aufwachte, war der Umschlag noch nicht dort gewesen war, da war sie sicher. Anna stand in Arabellas unverwechselbarer Handschrift auf dem Umschlag.
    441
    Anna setzte sich ans Fußende des Bettes und riss den Umschlag auf.
    WENTWORTH HALL
    26. September 2001 Liebste Anna, wie kann ich Ihnen nur jemals danken? Vor zehn Tagen teilten Sie mir mit, dass Sie beweisen wollten, nichts mit dem tragischen Tod von Victoria zu tun zu haben. Seit damals haben Sie so viel mehr bewerkstelligt und zu guter Letzt haben Sie sogar das Familiensilber gerettet.

    Anna lachte über den altmodischen Ausdruck. Dabei fielen zwei Blatt Papier aus dem Umschlag und flatterten zu Boden. Anna bückte sich und hob sie auf. Das Erste war ein Scheck über eine Million Pfund, ausgestellt auf Anna Petrescu. Das Zweite …

    Nachdem Nakamura sich angekleidet hatte, zog er sein Handy aus dem Nachttisch und wählte eine Nummer in Tokio. Er wies seinen Finanzdirektor an, 45 Millionen Dollar elektronisch zu seiner Bank in London zu transferieren. Er musste seine Anwälte nicht erst instruieren, da sie bereits die eindeutige Anweisung hatten, die gesamte Summe an Coutts & Co zu überweisen, wo die Familie Wentworth seit über zwei Jahrhunderten ein Konto zu haben pflegte.
    Bevor er sein Zimmer verließ, um sich zum Frühstück nach unten zu begeben, blieb Mr. Nakamura vor dem Porträt von Wellington stehen. Er verneigte sich leicht vor dem Eisernen Herzog und war sich sicher, dass dieser die Scharmützel der letzten Nacht genossen hätte.
    Als er die Marmortreppe hinunterstieg, entdeckte er Andrews in der Eingangshalle, der den Transport der roten Kiste 442
    überwachte, in der sich der van Gogh, wieder in seinem Originalrahmen, befand.
    Ein Diener stellte die Kiste neben die Eingangstür, damit sie in dem Moment in Mr. Nakamuras Wagen verladen werden konnte, in dem der Chauffeur vorfuhr.
    Arabella eilte aus dem Frühstückszimmer, als ihr Gast die unterste Treppenstufe erreichte.
    »Guten Morgen, Takashi«, rief sie. »Ich hoffe, dass Sie trotz allem etwas Schlaf abbekommen haben.«
    »Ja, dankeschön, Arabella«, erwiderte er, als Anna hinter ihm die Treppe heruntergehinkt kam.
    »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll«, sagte Anna.
    »Sotheby’s hätte mir weitaus mehr berechnet«, meinte Arabella erklärungslos.
    »Und ich weiß, dass Tina …«, fing Anna an, als plötzlich laut gegen die Eingangstür geklopft wurde. Nakamura stockte, während Andrews gemäßigten Schrittes durch die Halle ging.
    »Wahrscheinlich mein Fahrer«, meinte Nakamura, als der Butler die Eichentür aufzog.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte Andrews.
    Arabella drehte sich um und lächelte ihren unerwarteten Gast an.
    »Guten Morgen, Jack«, rief sie. »Ich wusste gar nicht, dass Sie mit uns frühstücken wollten. Sind Sie soeben aus den Staaten eingetroffen oder haben Sie die Nacht auf unserem örtlichen Polizeirevier verbracht?«
    »Nein, Arabella, das habe ich nicht. Aber man hat mir zugetragen, dass Sie das eigentlich verdient hätten«, erwiderte Jack grinsend.
    »Hallo, mein

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