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Die Farbe der Gier

Die Farbe der Gier

Titel: Die Farbe der Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe der Gier
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Bedingung ein Problem für Sie darstellen«, meinte Nakamura. »Es betrifft den Preis, den ich zu zahlen bereit bin. Und ich glaube, dass ich – um einen ganz schrecklichen, aber treffenden amerikanischen Ausdruck zu verwenden – diesbezüglich den Finger am Abzug habe.«
    Anna nickte zögernd.
    »Falls – und ich wiederhole falls – Sie in der Lage sind, meine anderen Bedingungen zu erfüllen, biete ich für van Goghs Selbstporträt mit abgeschnittenem Ohr 50 Millionen Dollar. Ich habe ausgerechnet, dass Lady Arabella damit nicht nur ihre Schulden bezahlen kann, sondern noch genug Geld für die Steuern übrig behält.«
    »Aber es könnte für 70, vielleicht sogar 80 Millionen unter den Hammer kommen«, protestierte Anna.
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    »Das setzt voraus, dass Sie nicht schon lange vorher unter die Räder kommen«, erwiderte Nakamura. »Ich entschuldige mich«, fügte er sofort hinzu. »Sie haben meine Schwäche für schlechte Wortspiele ja schon entdeckt.« Zum ersten Mal lächelte er.
    »Man hat mir mitgeteilt, dass Mr. Fenston Ihrer Klientin vor kurzem eine Zahlungsaufforderung mit Konkursandrohung zukommen ließ, und wie ich die Amerikaner kenne, kann sich der Rechtsstreit über Jahre hinziehen. Meine Londoner Anwälte bestätigen, dass Lady Arabella nicht in der Position ist, die zweifellos lähmenden Kosten eines solch langwierigen Rechtsstreites zu tragen.«
    Anna holte tief Luft. »Falls – und ich wiederhole falls – …«
    Nakamura besaß die Freundlichkeit zu lächeln, »… ich Ihre Bedingungen akzeptiere, erwarte ich im Gegenzug einen Akt des guten Willens.«
    »An was denken Sie dabei?«
    »Sie werden bis zur Vertragserfüllung zehn Prozent, also fünf Millionen Dollar, bei Lady Arabellas Anwälten in London hinterlegen. Das Geld wird Ihnen zurückerstattet, falls Sie das Bild doch nicht zu kaufen wünschen.«
    Nakamura schüttelte den Kopf. »Nein, Dr. Petrescu, ich bin nicht in der Lage, Ihre Geste des guten Willens zu erfüllen.«
    Anna hatte das Gefühl, als würde ihr alle Luft entweichen.
    »Ich bin jedoch bereit, fünf Millionen Dollar bei meinen Londoner Anwälten zu hinterlegen. Die Gesamtsumme wird beim Austausch der Verträge bezahlt.«
    »Danke.« Anna konnte ihren Seufzer der Erleichterung nicht unterdrücken.
    Aber Nakamura fuhr fort: »Nachdem ich Ihre Bedingungen akzeptiert habe, erwarte ich im Gegenzug ebenfalls einen Akt des guten Willens.« Er erhob sich hinter seinem Schreibtisch.
    Anna stand nervös auf. »Sollten wir handelseinig werden, 261
    ziehen Sie es ernsthaft in Betracht, die Stelle als Direktorin meiner Stiftung anzunehmen.«
    Anna lächelte, verneigte sich aber nicht. Sie streckte die Hand aus und sagte: »Um einen weiteren entsetzlichen, aber passenden amerikanischen Ausdruck zu verwenden,
    Mr. Nakamura – wir haben einen Deal.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Noch eines, bevor Sie gehen.« Nakamura nahm einen Umschlag vom Schreibtisch. Anna drehte sich um und hoffte, nicht ängstlich zu wirken. »Wären Sie so freundlich, Miss Danuta Sekalska diesen Brief zukommen zu lassen? Sie besitzt enormes Talent und ich hoffe, man erlaubt ihr, künstlerisch zu reifen.« Anna lächelte, während der Vorsitzende sie den Flur entlang zur wartenden Limousine begleitete. Sie unterhielten sich über die tragischen Ereignisse in New York und die langfristigen Folgen für Amerika. Nakamura erwähnte jedoch nicht, warum sein eigentlicher Chauffeur im Krankenhaus lag und an ernsthaften körperlichen Verletzungen litt, von seinem Stolz ganz zu schweigen.
    Aber die Japaner waren ja schon immer der Ansicht, dass man manche Geheimnisse besser im Kreis der Familie behielt.
    Jack informierte nur selten die jeweilige amerikanische Botschaft von seiner Anwesenheit, wenn er sich in einer fremden Stadt befand. Sie stellten immer zu viele Fragen, die er nicht beantworten wollte. Tokio bildete da keine Ausnahme, aber er hatte selbst einige Fragen, auf die er Antworten suchte, und er wusste genau, wem er diese Fragen stellen musste.
    Ein Hochstapler, den Jack für mehrere Jahre hinter Gitter gebracht hatte, hatte ihm einmal erzählt, dass man immer in einem guten Hotel einchecken sollte, wenn man im Ausland war und eine Information benötigte. Man sollte sich nicht an den Geschäftsführer wenden und sich auch gar nicht erst mit den Leuten an der Rezeption abgeben, nur mit dem Portier.
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    Informationen waren dessen Lebensunterhalt; sein Gehalt war da nur nebensächlich.
    Für 50 Dollar erfuhr Jack

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