Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
flüsterte Ronnie.
    Sie würde die Gesichter auf der Seite alle einzeln herausnehmen und sehen, was sie darüber finden konnte.
    Ihr war sofort aufgefallen, dass die Person, die Wilders auf der ausgerissenen Seite am nächsten stand, eine hübsche junge Frau war, und mit ihr fing sie an. Sie schnitt das Gesicht aus und vergrößerte es, so weit es ging, dann gab sie es als Suchparameter ein und begann erneut mit der Suche. Als das Programm anfing, die Treffer auf den Bildschirm zu laden, kaute sie an ihren Fingernägeln.
    Es gab eine Menge Treffer. Der allererste stach ihr gleich ins Auge, es war ein Zeitungsfoto. Zeitung hieß, dass es sich um eine medientaugliche Neuigkeit handelte.
    Ronnie klickte auf den Link und wurde zu dem Foto und einem dazugehörigen Artikel aus dem Miami Herald vom 13. April 1991 weitergeleitet. Schon als sie den ersten Absatz las, fügte sich alles zusammen. Der Zeitpunkt, das Lockmittel, die Gewalt, das Verbrechen. Das Fotobuch.
    Ronnie ging zu den Suchergebnissen zurück und klickte noch weitere Links zu dem ersten Foto an. Sie las die nachfolgenden Artikel, und ihre Gewissheit wuchs mit jeder Zeile. Jetzt begriff sie. Endlich.
    Sie überlegte zwar kurz, ihren Chef anzurufen, aber sie wusste, er würde sich die Zeit nehmen wollen, für die Überprüfung ihrer Ergebnisse ein Team zusammenzustellen. Daher griff sie zum Telefon und rief Jeremy an. Sie erzählte ihm noch nichts, sondern bat ihn nur, zu ihr zu kommen.
    In nicht einmal zehn Minuten stand er vor der Tür.
    »Wilders war es«, sagte sie, als sie ihre Wohnungstür aufriss. »Jack Wilders hat Leanne Carr umgebracht.«
    Jeremy stellte keine dummen Fragen und bezweifelte ihr Ergebnis auch nicht. Er kam einfach hereinspaziert und sagte: »Erklär mal.«
    Ronnie berichtete ihm von dem Schlüssel, von dem Fotobuch, von der zerrissenen Aufnahme und von ihrer Suche. Währenddessen rief sie die entsprechenden Bilder auf und bewies ihre Aussagen damit eindeutig.
    »Das Foto von dieser jungen Frau tauchte in Dutzenden von Zeitungsartikeln auf, denn sie wurde im April 1991 brutal ermordet. Sie war eine Collegestudentin aus Wisconsin und besuchte in den Frühjahrsferien Freunde in Florida. Ihre Leiche wurde am Strand gefunden, in Stücke geschnitten. Es war einer der brutalsten Morde, die es in Miami je gegeben hat.«
    Sykes interpretierte dieses Material genauso wie sie. »Der Tathergang klingt jedenfalls ganz ähnlich.«
    »Ja, nicht? In einem Artikel steht, jemand aus dem näheren Umfeld habe angedeutet, dass die Polizei zwar einen Verdacht hatte, aber keinen eindeutigen Beweis für eine Verbindung zwischen dieser Person und dem Opfer finden konnte. Außerdem wird angedeutet, dass dieser Verdächtige hervorragende Beziehungen hatte und dass sie ohne weitere Beweise nichts unternehmen konnten.«
    »Wilders.«
    »Genau. Sein Vater war Senator, erinnerst du dich? Die hätten so schnell Anwälte für ihn genommen und mit so vielen Prozessen gedroht, dass die Polizei sich ohne hieb- und stichfeste Beweise nicht an ihn rangetraut hat und dass sie auch seinen Namen nicht an die Presse weitergegeben haben.«
    »Meinst du, dieses Strandfoto hätte ihnen den nötigen Beweis geliefert?«
    »Ganz bestimmt. Es hätte die Verbindung zwischen Wilders und dem Opfer aufgezeigt.«
    »Oh Mann. Kannst du dir ausmalen, was in ihm vorgegangen sein muss, als er sein Geburtstagsgeschenk aufschlug und dieses Foto ihm entgegenstarrte?«
    »Er muss in Panik geraten sein. Bestimmt hat er damals gedacht, er wäre ungestraft davongekommen.«
    Aber für Mord gab es keine Verjährung. Das musste Wilders gewusst haben.
    »Die Seite rauszureißen hat ihm nicht gereicht«, sagte Sykes. »Er wollte ganz sichergehen, dass Leanne nichts ausposaunen würde, falls sie noch über weitere Informationen zu dieser jungen Frau gestolpert war.«
    Bitterkeit schlich sich in ihre Stimme, als Ronnie erwiderte: »Ja, und vermutlich hat er sich gedacht, er könnte ja auch ein bisschen Spaß haben, während er sein Problem aus der Welt schaffte.«
    Beide schwiegen ein Weilchen. Dachten darüber nach. Über eine nette junge Frau, die alle gern gehabt hatten, auch ihr Chef und seine Familie, und die von diesem Chef in einen entsetzlichen Tod gelockt worden war. Hatte sie das gewusst? Hatte sie herausgefunden, wer ihr Mörder war?
    Wenn Ronnie bedachte, wie böse dieses Verbrechen – und das von 1991 – gewesen war, musste sie annehmen, dass der Mörder gewollt hatte, dass sein Opfer um

Weitere Kostenlose Bücher