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Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition)

Titel: Die Farbe des Todes: Ein Veronica-Sloan-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Jedenfalls nicht allzu sehr.
    Die Bilder kehrten wieder. Keine große Veränderung. Leanne war immer noch eifrig bei der Arbeit, und ab und zu schaute sie auf die Wanduhr, als schätze sie ab, wie viel Zeit ihr noch blieb, bis sie gehen musste. Oder bis jemand sie abholte?
    Einige Bilder später schien es, als habe Leannes Telefon geklingelt.
    Sie griff danach. Es lag auf ihrem Schreibtisch, ein Gerät ohne Display, sodass die Nummer des Anrufers nicht zu sehen war.
    Ronnie hielt die Diashow an und flüsterte: »Wer ist dran, Mädel?«
    »Glaubst du, das ist der entscheidende Anruf?«
    »Könnte sein.«
    Bilder in Zeitlupe. Leanne ging ans Telefon. Das Bild kippte ein wenig – sie hatte den Hörer in die Halsbeuge geklemmt. Sie starrte auf ihren Schreibtisch. Nahm einen Stift. Kritzelte auf einem Block herum. Spiralen. Das Unendlichkeitszeichen. Ein Herz.
    »Aha«, brummte Sykes. Offenbar fiel ihm das auch auf.
    Alles war locker und lässig. Doch dann geschah etwas. Das Gespräch nahm eine andere Wendung. Forderte der Anrufer etwas? Drohte er?
    Leanne packte ihren Stift fester. Ihre Knöchel wurden weiß von dem Druck. Die Spitze des Stiftes drückte sich ins Papier, durchbohrte es. Die Finger ihrer anderen Hand ballten sich auf dem Schreibtisch zu einer Faust. Sie knallte das Telefon auf den Tisch.
    »Ja. Das muss der Anruf gewesen sein. Die Leute, die sie vor dem Weißen Haus gesehen haben, berichteten, sie habe ärgerlich gewirkt. Dieser rätselhafte Anrufer hat etwas gesagt, woraus sie geschlossen hat, dass sie da rüberfahren muss, und davon ist sie alles andere als begeistert.«
    »Die Atmosphäre hat sich jedenfalls verändert«, stimmte Jeremy zu. »Sie hatte einen super Tag, bis dieser Anruf kam.«
    Ronnie griff nach ihrem Handcomputer und schrieb Mark rasch, er möge bitte in der Telefonzentrale der Phoenix-Gruppe checken, wer am 4. Juli um etwa 13:19 Uhr in Leannes Büro angerufen hatte. Oh, sie hoffte so sehr, dass er es herausfinden würde …
    Zurück zu den Bildern. Einige weitere Minuten, in denen Leanne rasch ihre Sachen ordnete und ihren Schreibtisch aufräumte. Dann eine rasche Folge von merkwürdigen Kopfbewegungen. Sie suchte das Büro ab, erst eine Seite, dann drehte sie schwungvoll den Kopf zur anderen Seite hinüber. Und das Ganze noch mal.
    Ach so, sie schüttelt den Kopf. Ärgerlich oder empört.
    Genau. Das war der Anruf. Er hatte zu einem Stimmungswechsel geführt und Leanne von ihrem Schreibtisch hochgescheucht, und sie rechnete nicht damit, an diesem Tag noch einmal wiederzukommen.
    Sie schnappte sich ihre Handtasche, verließ ihr Büro und zog die Tür zu. Dann stieß sie einen Schlüssel ins Schloss. Offensichtlich begann ihr ungewollter Einsatz.
    Ronnie und Sykes schauten ihr weiter zu. Leanne umging die Fußgängermassen unten, indem sie Fußgängerbrücken zwischen drei Bürogebäuden benutzte. Alle drei Häuser gehörten Phoenix, vermutete Ronnie. Im Vorbeifahren hatte sie das gar nicht bemerkt.
    Im letzten Gebäude fuhr Leanne mit einem Aufzug in eine Garage hinunter. Obwohl sie die kurze Entfernung durchaus zu Fuß hätte zurücklegen können, eilte sie zu ihrem Wagen. Die Parkgarage war verlassen – zwar voller Autos, aber menschenleer. Leanne schaute sich kein einziges Mal um, um sich zu vergewissern, dass keine Gefahr drohte. Als sei sie diese Situation so gewohnt, dass sie gar nicht auf die Idee kam, sie könnte gefährdet sein.
    Sie stieg in ihr winziges Auto und fuhr aus der Garage, dann einige Blocks durch dicht gedrängte Menschen bis zu einem gekennzeichneten Kontrollpunkt für Mitarbeiter. Es war nicht der, durch den Ronnie ins Weiße Haus gelangt war, sondern ein kleinerer, aber er war genauso streng bewacht.
    Leanne parkte, stieg aus und lief hinüber. Die Wachposten kannten sie und vertrauten ihr offenbar viel mehr als einer kleinen Polizistin – sie entspannten sich, als sie näherkam. Der Soldat, der sie durchsuchte, lächelte anfangs, wurde dann aber ernst. Offenbar war Leanne nicht so gesprächig wie sonst, ein weiterer Hinweis auf ihre Stimmung. Er ließ sie recht schnell passieren.
    Bis dahin passte alles zum Beweismaterial, das sie bisher gesammelt hatten, von den Zeitangaben bis hin zu den Zeugenaussagen. Nun kamen sie an den kritischen Punkt.
    Leanne parkte auf einem leeren Parkplatz, den sonst die Bauarbeiter benutzten und der eines Tages wieder zu einer Rasenfläche am Weißen Haus werden würde. Eilig begab sie sich zum Gebäude, schaute dabei auf den

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