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Die Farben der Finsternis (German Edition)

Die Farben der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Farben der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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geliefert?«
    »Richtig.«
    »Haben Sie irgendeine Erklärung dafür gefunden, warum sein Zahnfleisch blutete und warum er diese Flecken hatte?«
    »Symptome mehrerer Krebsarten, hat man mir gesagt. Ich bin kein Mediziner; ich wollte nur wissen, ob er irgendwo gesucht wurde. Ich nehme an, dass er wegen seiner Krankheiten einen guten Täter für eine terroristische Vereinigung abgab. Sein Todesurteil stand bereits fest – vielleicht wollte er einen ruhmreichen Abgang.«
    »Na, dann hat er ihn aber krachend verfehlt, wenn er sich mit Knete um den Bauch unter eine Bahn geworfen hat. Wo wurden diese Untersuchungen durchgeführt? Intern?«
    »Ja – das nehme ich jedenfalls an.«
    Cass dachte daran, dass er von oben zu dieser Besprechung gezwungen worden war, von Leuten, die wiederum selbst den Befehl dazu bekommen hatten – schätzungsweise von Mr Bright. Er dachte an das unnatürliche Aussehen des fetten Mannes. Wenn das Netzwerk etwas damit zu tun hatte und dieser Dicke irgendwie mit dem geheimnisvollenMr Bright und Der Bank verbunden war, würde Mr Bright die Körperreste doch selbst unter Kontrolle haben wollen, oder nicht?
    »An Ihrer Stelle würde ich das noch mal nachprüfen«, sagte er. »Oh, und nehmen Sie bloß alles mit, wenn Sie gehen. Wir wollen schließlich nicht, dass dermaßen schickes Equipment in den Händen der Polizei landet.«

    Cass überließ es Fletcher, wie er aus dem Keller hinauskam, und ging wieder nach oben. Die Aussicht darauf, Mr Bright wiederzusehen, machte ihn nervös. Er hatte sich geschworen, dem Spinnennetz möglichst fernzubleiben, in dem der alterslose Mann den Rest seiner Familie gefangen hatte, aber die unsichtbaren Fäden klebten fester als erwartet. Egal was er machte, das Netz zog sich enger zusammen. Er hatte keine Veranlassung, Fletcher auf die Nase zu binden, dass es ihm gar nicht darum ging, Abigail Porter zu finden – der Chef der ATD war nur das Äffchen, genau wie seine Vorgesetzten. Cass musste es dem Leierkastenmann selbst sagen. Er wollte nur einer der beiden Porter-Schwestern helfen, und zwar der kalten, toten Hayley. Sie hatte einen gewissen Anspruch auf seine Zeit, und die Regierung und das Netzwerk konnten ihre Spielchen ohne ihn treiben.
    Armstrong stand hinter Cass’ Schreibtisch. »Na, fühlen Sie sich wie zu Hause?«
    »Ich bringe das hier nur zurück.« Der Sergeant hielt die Ausdrucke hoch. »Ich wusste nicht, wie lange Sie weg sein würden.«
    »Und, sind Sie fündig geworden?«
    »Jep.« Armstrong grinste. »Bis auf Angie Lane hatten alle bei ihren Ärzten über Phobien geklagt.«
    »Echt?« Cass’ Herz schlug schneller. »Scheiße, kann es sein, dass wir da auf etwas gestoßen sind?«
    »Sieht ganz so aus. James Busby hatte Angst vor tiefem Wasser – ein Problem für einen Studenten der Sportwissenschaft. Katie Dodds fürchtete sich ganz schrecklich vor Spinnen, Hayley Porter hatte Flugangst und Cory Denter Höhenangst.«
    »Gibt es irgendein Medikament, das alle genommen haben?«
    »Leider nicht. Hayley bekam Valium verschrieben, aber nur für die Tage, an denen sie flog. Die beiden anderen sollten eine Therapie machen, aber nirgendwo steht, ob sie es auch getan haben.«
    »Immerhin haben wir eine Verbindung.« Cass lehnte sich an seinen Schreibtisch. »Der Scheiße sei Dank.«
    »Aber Angie Lane bleibt immer noch draußen.«
    »Nur weil nichts in ihrer Krankenakte steht, heißt das nicht, dass sie keine Phobie hatte. Wir müssen noch mal mit ihrer Mitbewohnerin reden, die müsste das wissen.«
    »Ich bin Ihnen meilenweit voraus«, sagte Armstrong und klimperte mit den Autoschlüsseln. »Da wollte ich gerade hinfahren. Sie ist in einer Vorlesung, die in zwanzig Minuten endet. Wenn wir sofort losfahren, müssten wir eigentlich pünktlich da sein.«

19
    »Wir können die anderen ruhig vorlassen«, sagte Amanda. »Für die paar Minuten müssen wir uns nicht durchquetschen.«
    Rachel musste ihr recht geben. Es gab nur eine einzige Tür zum Hörsaal, die gerade alle Studenten gleichzeitig anstrebten.
    »Beim Reinkommen drängeln sie nie«, sagte Dr. Cage. »Komisch.«
    Rachel lächelte ihm zu. Für Vorlesungen und Seminare in Rechnungswesen und Betriebswirtschaft waren die von Dr. Cage beliebt und gut besucht. Er war zwar schon alt – also mindestens fünfzig –, aber ziemlich witzig und schaffte es wider Erwarten, das Studium von Zahlen und Wirtschaftsmodellen interessant zu gestalten.
    »Ich möchte Emma aus dem Weg gehen«, fuhr Amanda fort. »Die

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