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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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können.
    „Alix, alles wird gut“, murmelte Jordan. „Die Hochzeitsfeier wird schön, das verspreche ich dir.“
    Unglücklicherweise wusste sie es besser. Aber das Problem waren nicht nur die Hochzeitsfeier oder die Tatsache, dass andere Leute die Kontrolle über die Feierlichkeiten übernommen hatten. Es war auch der Mann, den sie zu heiraten gedachte. Er hatte ihr nicht zugehört. Hatte sie von sich geschoben, sie vertröstet, ihre Sorgen nicht ernst genommen. So sehr Alix ihn auch liebte und Teil seines Lebens werden wollte, begann sie doch zu spüren, dass es ein Fehler war, ihn zu heiraten.
    „Das ist nicht mehr unsere Hochzeit. Es war nie unsere Hochzeit. Deine Mutter und Jacqueline haben daraus eine … eine Zirkusvorstellung gemacht. Ich weiß, dass sie es gut meinen, und ich bin ihnen für ihre Hilfe dankbar – das bin ich wirklich.“ Sie wusste nicht genau, wie sie ihm erklären sollte, wie gefangen sie sich fühlte, und rang um die richtigen Worte. „Ich habe versucht, so zu tun, als sei alles in Ordnung. Für dich und deine Familie und für Jacqueline und Reese wollte ich die ganze Sache durchstehen. Aber ich kann die Hochzeitsfeier, wie sie geplant ist, nicht durchziehen. Ich kann es einfach nicht.“
    „Das ist nicht dein Ernst!“
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, und Tränen brannten in ihren Augen. Sie schluckte schwer. Als sie sprach, klang ihre Stimme erstickt und heiser. „Es ist viel zu wichtig für dich, die anderen glücklich zu machen, Jordan.“
    „Das ist nicht wahr!“
    „Doch, ich fürchte, das ist es.“ Sie starrte traurig auf ihre Hände und zog dann ganz langsam den Diamantring von ihrem Finger. Für einen Moment schloss sie die Finger um den Ring, wollte ihn noch einen Augenblick lang festhalten.
    „Das kan n nicht dein Ernst sein“, wiederholte Jordan und klang beinahe so, als wollte er lachen. Als würde er glauben, dies sei nur ein schlechter Scherz.
    Sie legte den Diamantring auf die Ecke seines Schreibtisches.
    „Alix, hör mir zu. Jede Braut bekommt vor der Hochzeit kalte Füße. Das ist ganz normal.“
    „Die Nesselsucht ist nicht normal. Jordan …“ Sie atmete tief ein. „Ich wünsche mir nichts mehr auf dieser Welt, als deine Frau zu werden. Doch ich kann nicht jemand werden, der ich einfach nicht bin. Ich kann keinen Mann heiraten, der mich so leicht ignoriert und auf das hört, was andere ihm sagen.“
    Jordan blickte finster auf den Ring. „Du willst also tatsächlich alles absagen?“
    Wieder war ihre Kehle wie zugeschnürt. Unfähig zu reden, nickte sie nur.
    „Einfach so?“
    Abermals nickte sie.
    Er erhob sich, stützte seine Hände auf die Schreibtischplatte und beugte sich leicht vor. „Fein. Du willst nicht mehr. Das sind großartige Neuigkeiten. Und was soll ich bitte schön den anderen sagen?“
    Darübe r machte Jordan sich Sorgen? Was die anderen dachten? Alix wollte ihm antworten, doch der Schmerz in ihrem Inneren machte es ihr unmöglich zu sprechen.
    Als sie sich zum Gehen wandte, streckte Jordan seine Hand aus. „Tu es nicht“, flehte er. „Wir müssen darüber reden.“
    „Es gibt nichts mehr zu sagen“, flüsterte sie und sah zu, wie er sich über den Tisch beugte und nach dem Ring griff. Er hielt das Schmuckstück zwischen Daumen und Zeigefinger und starrte es ungläubig an, so als könnte der Diamant ihm verraten, was schiefgelaufen war.
    „Deine Mutter hat mich von Anfang an abgestempelt“,sagte Alix. Sie wollte, dass Jordan wusste, dass sie sich der Ablehnung seiner Mutter sehr wohl bewusst war. „Ich bin nicht die richtige Frau für dich. Das war ich nie, und ich war ein Dummkopf, zu glauben, dass es anders sein könnte.“
    Jordan starrte sie an.
    „Offensichtlich war es dir nicht klar – deiner Familie schon“, fuhr Alix fort. „Außerdem bin ich wohl nicht gerade kirchentauglich.“
    „Das … das ist absurd“, stammelte er.
    „Es tut mir leid. Mehr als alles auf der Welt wäre ich gern die Frau, die du und alle anderen sich wünschen. Ich habe es versucht, aber es wird nicht funktionieren.“
    „Das ist tatsächlich dein Ernst, nicht wahr? Es ist nicht nur die Hochzeitsfeier, die du absagen willst – du willst mich nicht mehr heiraten, habe ich recht?“
    Dies war keine List und kein Trick, um ihn dazu zu bringen, seine Idee von der Hochzeit noch einmal zu überdenken und es schließlich so zu machen, wie sie es wollte. Es war ihr Ernst. Jordan hatte die Situation ganz klar und deutlich zusammengefasst: Sie

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