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Die Farben des Chaos

Titel: Die Farben des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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besonders zu empfehlen?«, fragte der blonde Magier, indem er zwischen ihr und Cerryl hin und her schaute.
    »Heute ist alles gut, Ser. Ich würde die Koteletts empfehlen, drei Kupferstücke. Höchstens etwas zäh, aber sie schmecken sehr gut. Dazu ein helles Bier oder einen Rotwein. Das Fass ist frisch angestochen.«
    »Ich nehme die Koteletts und ein Bier«, sagte Faltar.
    »Die Koteletts, aber ich hätte gern den Rotwein dazu.« Cerryl war viel zu hungrig und müde, um lange über den Speiseplan nachzudenken, aber in der letzten Zeit hatte er öfter Bier getrunken, und so war er der Ansicht, dass er dieses Mal lieber den Rotwein versuchen sollte.
    »Zweimal Kotelett … es gibt Backkartoffeln und Brot dazu … und ein Bier und einen Rotwein. Wäre das alles?«
    Die beiden Magier nickten und die Schankmaid eilte davon.
    »Ich wusste gar nicht, dass du Wein trinkst. Ist das der Einfluss der Heilerin?«
    Cerryl errötete unwillkürlich.
    »Oh … sie wird dich noch von Grund auf umkrempeln.«
    »Wahrscheinlich hat sie das sogar schon getan«, räumte Cerryl ein. »Ich sehe sie aber leider nicht oft, weil sie mit Heilen beschäftigt ist und ich am Stadttor Dienst tun muss.«
    Mit lautem Knall wurden ein Becher und ein Krug auf dem Tisch abgesetzt. »Das macht dann vier Kupferstücke, die Herren.«
    Cerryl und Faltar fischten die Münzen aus den Börsen und im Nu war die Schankmaid wieder verschwunden.
    »Ja, der Dienst am Tor ist langweilig«, stimmte Faltar zu. »Aber manchmal bekommt man eigenartige Dinge zu sehen. Heute Nachmittag habe ich ein paar Schwarze gesehen – es waren drei. Ich glaube, es waren die drei, die aus Recluce verbannt wurden.«
    »Du hast sie eingelassen, ohne eine Meldung zu machen?«
    »Nein, so dumm bin ich nun auch wieder nicht.« Faltar nahm einen großen Schluck Bier. »Sie haben die Stadt bald wieder verlassen, aber ich habe Kinowin nach meinem Dienst trotzdem unterrichtet. Allerdings haben sie sich ja nichts zuschulden kommen lassen.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat sich bei mir bedankt und eine Botin geschickt, um Jeslek zu unterrichten. Wie heißt sie noch gleich, diese neue Rothaarige?«
    »Kiella? Oh, deshalb hatte sie es so eilig.«
    »Und ich dachte, du hättest die ganze Zeit geschlafen.«
    »So müde war ich doch gar nicht.«
    »Ich hätte dich mit Chaos-Feuer rösten können und du hättest es nicht bemerkt«, meinte Faltar grinsend. »Jedenfalls waren es zwei Schwertkämpfer und ein Heiler.«
    »Ich nehme an, du hast sehr genau hingesehen.«
    »Und ob. Einer der Schwertkämpfer war übrigens eine Frau. Rothaarig und hübsch, soweit ich es sehen konnte, aber ziemlich groß, größer als du, und sie hatte den gleichen Gesichtsausdruck wie Eliasar, wenn er dich beim Waffentraining herumscheucht. Einer war wie Kinowin, groß und blond, nein – sogar noch größer als Kinowin. Der Heiler war ein kleiner, junger Bursche. Rothaarig und eher schüchtern.«
    »Da wären die Koteletts, das macht noch einmal sechs Kupferstücke.« Die Schankmaid mit der blauen Weste stellte zwei schwere braune Teller auf den Tisch und schenkte Faltar und Cerryl einen Blick.
    Cerryl holte vier Kupferstücke hervor, Faltar tat es ihm gleich.
    »Und vielen Dank auch.« Sie ließ die Münzen in ihrer Börse verschwinden und lächelte strahlend, nickte noch einmal und entfernte sich wieder.
    Cerryl biss stirnrunzelnd ins erste Kotelett. Es war wirklich etwas zäh, aber es schmeckte gut. Er hatte ganz eigene Ideen, was die Reisenden aus Recluce anging, aber Kinowin hatte ihm befohlen, außerhalb der Halle keine Vermutungen zu äußern.
    »Was meinst du?«, fragte Faltar schließlich.
    »Ich weiß es nicht. Sie schicken die Schwarzen, die sich nicht anpassen wollen, nach Candar, wie Myral mir einmal erzählt hat.«
    »So ist das eben bei denen. Wenn du dich nicht fügst, fliegst du raus. Ich glaube, wenn man auf einer Insel sitzt, hat man es leicht damit.«
    »Jeder Ort hat seine Regeln«, erwiderte Cerryl. Er schnitt das Fleisch mit seinem Messer zurecht und spießte ein Stück Backkartoffel auf. »Deshalb haben wir ja auch die Stadtwache.«
    »Einer der Magier, der Eliasar geholfen hat, als ich noch in der Ausbildung war, ist zur Stadtwache gegangen. Klyat heißt er. Er soll früher als Waffen-Magier bei den Lanzenreitern gewesen sein.«
    »Was macht er jetzt?«
    Faltar zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung. Ich habe schon lange nicht mehr mit ihm gesprochen, und als ich noch in der Ausbildung war,

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