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Die Farm am Eukalyptushain

Die Farm am Eukalyptushain

Titel: Die Farm am Eukalyptushain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Catriona nahm ihreHand. »Versprich mir nur, dass es bis zu deinem nächsten Besuch nicht wieder so lange dauert.« Rosa nickte. »Ich werde mein Bestes tun.« Sie lächelte. »Und sei es nur, um die Romanze zwischen Connor und Belinda im Auge zu behalten.«
    Sie tranken ihren Tee und aßen den Kuchen, und dann ging Rosa duschen, während Catriona das Abendessen zubereitete. Catriona dachte an ihre Unterhaltung. Es hatte sie überrascht, dass Rosa und Connor zu dem alten Häuschen geritten waren. Es war nicht gerade ein Ort, der angenehme Erinnerungen weckte. Aber sie selbst war in Gedanken nach Atherton zurückgekehrt, um die Geister der Vergangenheit zur Ruhe zu betten. Vielleicht hatten Rosa und Connor das Gleiche getan?
    Beim Tischdecken sang sie leise. Dampf erfüllte die Küche, während sie sich mit Töpfen und Pfannen zu schaffen machte. Connor war vom Hof hereingekommen und saß seitlich neben dem Tisch; er hatte das schmerzende Bein ausgestreckt und blätterte in einem Landwirtschaftskatalog. »Suchst du nach neuen Möglichkeiten, mein Geld auszugeben?«, fragte Catriona scherzhaft.
    Er legte den Katalog beiseite und lehnte sich zurück. »Rosa und ich waren heute bei unserem alten Haus«, begann er zögernd.
    »Rosa hat es mir erzählt.« Catriona fragte sich, worauf er hinauswollte.
    »Man hat es verfallen lassen, und das ist schade. Könnte ein hübsches kleines Haus sein, wenn man es wieder instand setzt.« Er nahm den Katalog und blätterte abwesend darin. »Ich habe mir gedacht, Belinda und ich könnten da wohnen«, erklärte er schließlich.
    »Das ist eine wunderbare Idee«, sagte sie warmherzig und setzte ihm einen voll beladenen Teller vor. »Aber es wundert mich ein bisschen, dass du dort wieder wohnen möchtest. Die Erinnerungen an dieses Haus können nicht angenehm sein.«
    Connor rutschte auf dem Stuhl hin und her und rieb sich das Knie. »Was dort passiert ist, ist Vergangenheit. Jetzt geht es um Belindas und meine Zukunft. Das Verwaltercottage ist nicht groß genug, wenn wir eine Familie gründen wollen.«
    »Herr im Himmel, Con«, stöhnte Rosa. Sie hatte geduscht und wollte jetzt essen. »Du zäumst das Pferd von hinten auf, findest du nicht? Gib dem Mädchen doch eine Chance.«
    Er bekam einen roten Kopf und aß grinsend weiter, und den Rest des Abends verbrachten sie damit, Pläne zu schmieden. Irgendwann ging Catriona zu Bett, und Connor diskutierte seine Ideen eifrig am Telefon mit Belinda, die immer noch in Cairns war.

    Der Morgenchoral der Vögel war in vollem Gange, als Catriona die Bettdecke zurückschlug und aufstand. Sie hatte gut geschlafen. Rosas letzter ganzer Tag war angebrochen, und sie hatte sich vorgenommen, daraus etwas Besonderes zu machen. Es war schön gewesen, sie unter der Dusche singen zu hören, obwohl ihre Stimme einen Krähenschwarm verscheuchen konnte. Es würde still werden ohne sie, denn ihr kurzer, aber ereignisreicher Besuch hatte die Erinnerung an Poppy geweckt. Wie ähnlich sie einander waren in ihrer fröhlichen Begeisterung für das Leben und in ihrer liebenswerten Persönlichkeit! Poppys Geist lebte in ihrer Enkelin weiter, und das war ein Segen.
    Sie duschte, zog sich an und stand dann eine Weile am Fenster. Rauch quoll aus dem Kamin des Kochhauses, und die Männer standen rauchend und plaudernd herum, bevor sie ihr Tagewerk in Angriff nahmen. Catriona war zufrieden und fühlte sich wohl in ihrem Heim, mit ihrer Familie und in ihrer Umgebung. Und nachdem Kanes Geist gebannt war, konnte sie ihr Leben weiterführen und sich auf die Ankunft der nächsten Generation freuen.
    Lächelnd beobachtete sie die Vögel. Sie schwärmten wie eine bunte Wolke durch den blassblauen Morgenhimmel. Niemalswürde sie sich satt sehen an der Pracht dieser Geschöpfe; sie waren frei von allen irdischen Sorgen und konnten kommen und gehen, wie es ihnen gefiel.
    Dieser Gedanke führte sie zu Billy Birdsong. Hatte er die Freiheit gefunden, die er gesucht hatte? War er wieder bei seinen Ahnen in der Traumzeit? Vermutlich war er es, denn sie hatte die Klagerufe seiner Frauen gehört, und die meisten Männer des Stammes waren vor drei Tagen verschwunden. Es würde irgendwo eine Trauerzeremonie geben und dann ein Corroboree, was bedeutete, dass sie wahrscheinlich torkelnd zurückkehren würden, weil sie zu viel Grog getrunken hatten.
    Sie wandte sich vom Fenster ab und ging in die Küche. Die Fähigkeit der Aborigines, solche Dinge zu spüren, erstaunte sie immer wieder. Sie

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