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Die Farm

Die Farm

Titel: Die Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Turner, die die fünfte und sechste Klasse unterrichtete, eine große Ehre erwiesen, als sie sich dafür entschied, bei uns zu pflücken.
    Wir brauchten alle Tagelöhner, die wir kriegen konnten, aber normalerweise pflückten sie, wo es ihnen passte.
    Nachdem Pappy den letzten Bissen geschluckt hatte, dankte er seiner Frau und meiner Mutter für das gute Frühstück und ging hinaus, damit sie aufräumen konnten. Ich stolzierte mit den Männern auf die hintere Veranda.
    Unser Haus war nach Süden ausgerichtet, die Scheune und die Felder befanden sich nördlich und westlich davon, und im Osten sah ich jetzt die erste Spur Orange über dem flachen Farmland des Arkansas-Delta. Die Sonne ging auf, unbehelligt von Wolken. Mir klebte bereits das Hemd am Rücken.
    An den John Deere war ein Flachbettanhänger gekuppelt, und die Mexikaner saßen schon darauf. Mein Vater ging zu Miguel, um mit ihm zu sprechen. »Guten Morgen. Wie habt ihr geschlafen? Seid ihr fertig zum Arbeiten?« Pappy holte die Spruills.
    Ich hatte einen eigenen Platz, eine Nische zwischen dem Kotflügel und dem Sitz des John Deere. Dort verbrachte ich Stunden, wenn wir über die Felder tuckerten, ackerten, säten oder düngten, und klammerte mich an die Metallstange mit dem Schirm, der den Fahrer, entweder Pappy oder meinen Vater, vor der Sonne schützte. Ich setzte mich auf meinen Platz und blickte hinunter auf den voll besetzten Anhänger, die Mexikaner auf der einen Seite, die Spruills auf der anderen. In diesem Augenblick fühlte ich mich sehr privilegiert, weil ich auf dem Traktor selbst fuhr, und der Traktor gehörte uns.
    Mein Hochmut war jedoch nur von kurzer Dauer, denn zwischen den Baumwollsträuchern waren wir alle gleich.
    Ich war neugierig gewesen, ob auch der arme Trot auf die Felder mitkommen würde. Zum Pflücken brauchte man zwei gesunde Arme. Trot hatte nur einen, soweit ich das beurteilen konnte. Aber er war dabei, saß am Rand des Anhängers, allen anderen den Rücken zugewandt, und ließ seine Beine herunterbaumeln, allein in seiner eigenen Welt. Und da war auch Tally, die mich nicht einmal ansah, sondern unverwandt in die Ferne starrte.
    Wortlos nahm Pappy den Fuß von der Kupplung, und der Traktor samt Anhänger rumpelte los. Ich passte auf, dass niemand herunterfiel. Im Küchenfenster sah ich das Gesicht meiner Mutter, die uns nachblickte, während sie abspülte. Sie würde ihre Arbeiten erledigen, anschließend eine Stunde im Gemüsegarten verbringen und sich dann für einen harten Tag auf den Feldern zu uns gesellen. Das Gleiche galt für Gran.

    Niemand war müßig, wenn die Baumwolle reif war.
    Wir tuckerten an der Scheune vorbei, der Diesel klopfte, der Anhänger knarzte, und bogen dann nach Süden ab zu den tief gelegenen vierzig Morgen, ein Landstreifen neben dem Siler’s Creek. Wir begannen immer dort mit dem Pflücken, weil dieses Gebiet als erstes überschwemmt würde.
    Wir harten die tiefen Vierzig und die hinteren Vierzig. Achtzig Morgen waren keine kleine Unternehmung.
    Nach ein paar Minuten kamen wir zum Baumwollanhänger, und Pappy hielt den Traktor an. Bevor ich hinunterhüpfte, blickte ich nach Osten und sah die Lichter unseres Hauses, keine Meile weit entfernt. Dahinter erwachte der Himmel zum Leben, orangefarbene und gelbe Streifen zeichneten sich ab.
    Nirgendwo war eine Wolke zu sehen, und das hieß, dass unser Land in nächster Zeit nicht überschwemmt würde. Es hieß außerdem, dass uns nichts vor der sengenden Sonne schützte.
    Tally sagte: »Guten Morgen, Luke«, als sie an mir vorbeiging.
    Mir gelang es, ihren Gruß zu erwidern. Sie lächelte mir zu, als wüsste sie ein Geheimnis, das sie nicht weitererzählen würde.
    Pappy gab keine Richtungsanweisungen, aber das war auch nicht nötig. Man entschied sich für eine Reihe in der einen oder anderen Richtung und fing an zu pflücken. Kein Gerede, kein Lockern der Muskeln, keine Wettervorhersagen. Wortlos warfen sich die Mexikaner die langen Baumwollsäcke über die Schulter, stellten sich auf und gingen nach Süden. Die Leute aus Arkansas wandten sich nach Norden.
    Einen Augenblick stand ich im Halbdunkel eines bereits heißen Septembermorgens und starrte auf eine sehr lange gerade Baumwollreihe, eine Reihe, die mir irgendwie zugewiesen worden war. Ich dachte, dass ich es nie bis an ihr Ende schaffen würde, und fühlte mich plötzlich müde.

    Ich hatte Cousins und Cousinen in Memphis, Söhne und Töchter der beiden Schwestern meines Vaters, und diese Kinder

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