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Die Feenflöte

Die Feenflöte

Titel: Die Feenflöte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Rose
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hört sich wirklich nicht gut an."
    "Sag' mal, was steht denn eigentlich drin in diesem Buch?"
    "Tjaaa, das ist gar nicht so einfach zu sagen. Auf die Schnelle konnte ich das nicht erkennen. Es ist ja nicht einfach so in Umgangssprache geschrieben."
    "Was ist mit dem Titel?"
    Sean schüttelte den Kopf.
    "Fehlanzeige. Konnte ich nicht entschlüsseln. Und der Inhalt..."
    "Was ist damit?"
    "Sehr mysteriös. Das müßte man ausgiebig studieren, um es lesen zu können. Falls das gelingt."
    "Komm, sag' schon, du hast mehr entziffert als du sagst."
    "Catherine, du wirst mir unheimlich."
    "Wieso?!"
    "Du hast in erstaunlich kurzer Zeit gelernt, in meiner Seele zu lesen."
    Sie lachte.
    "Nein, Sean, davon bin ich noch weit entfernt. Ich bin nur eine Frau."
    "Noch dazu eine Französin."
    "Was weit schwerer wiegt."
    "Also schön. Ich bilde mir ein, etwas erkannt zu haben. Irgendwie glaube ich, es geht um Musik."
    "Wenn das einer erkennt, dann du als Musiker."
    "Eben, das ist es ja. Ich sehe das durch meine Optik. Wer weiß, ob's stimmt!"
    "Weißt du was? Ich habe eine tolle Idee!"
    Catherine war ganz aufgeregt.
    "Ich rufe morgen Francoise Lanourdie an und frage sie, ob wir das Buch noch einmal genau studieren dürfen. Sie wird ganz sicher zustimmen."
    "Und was willst du ihr sagen, warum wir das tun wollen?"
    "Da fällt mir noch was ein." sagte sie voller Überzeugung.
    "Ohne ein Geheimnis zu verraten? Verzeih', wenn ich dich daran erinnere."
    "Schon gut. Es könnte doch sein, weil du als Musiker Interesse hast."
    "Morgen geht es sowieso nicht. Morgen Abend habe ich ein Konzert, und zwar hier in Paris, also vor einem anspruchsvollen, verwöhnten Publikum."
    "Dann eben übermorgen..."
    Sean schüttelte den Kopf.
    "Warum nicht?"
    "Ich habe auch eine Idee gehabt. Ich würde das Buch gerne kaufen."
    "Na, das ist ja..."
    "Was?"
    "Großartig! Nur, ..."
    "Nur?"
    "Die Auktion. Es soll versteigert werden. Das wird teuer. Wer weiß, was die anderen bieten."
    "Oder gar dieser van Loenhout."
    "Um Himmels Willen! Das wäre ja...! Nein, das dürfen wir auf keinen Fall zulassen."
    Stumm sahen sie einander an. Es gab ein Problem, eine schwierige Aufgabe, die sie gemeinsam lösen mußten. Obwohl die Ratlosigkeit in ihren Gesichtern stand, funkelte gleichzeitig Abenteuerlust in ihren Augen.
     
    Die drei Männer saßen an einem Konferenztisch. Ihr Gespräch drehte sich um Aufträge und Kunden, Liefertermine und Geldtransaktionen. Ein Zeitplan wurde nach einiger Diskussion aufgestellt, Termine vereinbart. Auf den ersten Blick wirkte alles wie eine alltägliche Besprechung in einem ganz gewöhnlichen Unternehmen. Hätte jedoch einer der Kunden dieser Firma Gelegenheit gehabt, die Räume näher anzuschauen, wäre ihm die Diskrepanz zwischen dem zur Straße gelegenen, anspruchsvoll und edel gestylten kleinen Laden, und dem großen, unordentlichen Werkstattraum hinter dessen rückwärtiger Tür aufgefallen. Möglicherweise hätte der Kunde das Durcheinander zunächst mit der typisch französischen Nonchalance, und das merkwürdige Durcheinander der unterschiedlichsten Waren mit dem Geschäftsfeld des Ladens zu erklären versucht.
    Ein mit der Kunst, vor allem der Malerei vertrauter Beobachter wäre sehr schnell stutzig geworden. Gemälde waren üblicherweise Unikate. Wie konnte es sein, daß in diesem Raum viele Gemälde mindestens zwei- oder dreimal vorhanden waren? Wozu dienten die zahlreichen leeren Bilderrahmen, die offensichtlich von vielen Trödlern und Flohmärkten zusammengetragen worden waren, und die nun, eher unachtsam gestapelt, in dem großen offenen Regal auf ihre weitere Verwendung warteten?
    Es hätte nur noch weniger Minuten des Zuhörens bei dieser eigentümlichen Besprechung bedurft, um endgültig hinter die Wahrheit zu kommen.
    "Ist damit alles geklärt?" fragte der untersetzte Mann mit den kalten grauen Augen, der offensichtlich das Kommando führte.
    Die beiden anderen Männer nickten nur.
    "Also, dann wißt ihr, was zu tun ist. Bereitet alles vor. Ich will diesmal keine Verzögerung! Nach der Auktion legen wir los, und zwar sofort. Die Kopien müssen spätestens 2 Wochen danach fertig sein. Der Transporttermin mit der Spedition ist klar, und daran gibt es nichts mehr zu rütteln. Diesmal begleite ich die Ware nach England. Außerdem muß ich Kontakte pflegen, bei Kunden in London und bei einigen amerikanischen Neureichen, die ich dort treffen werde. Noch Fragen?"
    "Kann ich mich auf die Lieferung mit den alten Leinwänden auch

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