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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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Blumenkohl, den deine Mutter kocht, oder der Salatkopf aus ihrem Garten!« Er bezahlte. Sie standen auf und gingen zum Wagen zurück, wo Satan sie mit freudigem Gebell begrüßte.
    Unterwegs hielt der Förster an einer Lichtung und zeigte Tina, wie gut Satan abgerichtet war. Er hatte in dieser Hitze zwar keine rechte Lust, sich bei einem Trillerpfiff aus gut hundert Metern Entfernung folgsam hinzulegen, aber er tat es dennoch. »So mußt du pfeifen, wenn er ausrücken will!« erklärte der Knasterbart. »Wenn er sich dann hingelegt hat, gehst du zu ihm hin und schimpfst ihn aus; aber tüchtig, sonst tanzt er dir schnell auf der Nase herum!«
    »In Ordnung«, sagte Tina. Sie stiegen wieder in den Wagen und fuhren weiter. Dort blockierte eine frisch gefällte Fichte den Weg. Sie mußten anhalten, aussteigen und zu Fuß weitergehen. In der Nähe kreischte eine Motorsäge. Sie hielten auf das Geräusch zu. »Bleib dicht neben mir!« sagte der Förster. »Es ist gefährlich, wenn der Baum fällt.« Über gestürzte Fichten kletterten sie zu den beiden Holzfällern. Diese hatten eben aus einer mächtigen Fichte einen schmalen, halbkreisförmigen Keil herausgeschnitten. Der Knasterbart begrüßte die Männer. »Na, Schluß für heute?«
    »Nur diese noch«, antwortete der eine. »Sie fällt dort drüben hin, genau zwischen die beiden starken Stämme.«
    Der Förster nahm Tina bei der Hand und trat mit ihr ein Stück zurück. Die Motorsäge heulte wieder auf und fraß sich mit einem Strahl von weißen Sägespänen in den Stamm.
    Der Baum begann zu zittern. Es ächzte bedrohlich. Der Mann mit der Säge sprang zurück. Ganz langsam bewegte sich der Stamm nach der vorher bezeichneten Seite hin. Es krachte laut. Schneller und schneller fiel der Stamm; in den Wipfeln rauschte es, als wäre ein Sturm hineingefahren, und dann schlug der mächtige Baum mit einem Donnerschlag auf den Boden, daß die Erde unter ihren Füßen zitterte.
    Einen Augenblick waren alle stumm. Nur die Motorsäge blubberte noch leise.
    »Hundert Jahre hat er gebraucht, um so ein Riese zu werden«, sagte der Förster und ließ Tinas Hand los. »Und wenn er nicht gefällt worden wäre, hätte er uns alle leicht überleben können.« Die Arbeiter räumten ihr Werkzeug zusammen und unterhielten sich mit dem Förster. Morgen sollte ein Traktor kommen und die Stämme zum vorläufigen Lagerplatz ziehen, wo sie der Langholzlaster abholen würde.
    Zu viert gingen sie zu Knasterbarts Wagen. Der Förster fuhr zuerst die Männer nach Hause, dann Tina. Sie klopfte Satan den Hals und die Brust und versprach, ihn bald zu einem langen Spaziergang abzuholen. Als ob er sie verstanden hätte, wedelte er eifrig mit dem Schwanz.
    Auf dem Widermoser-Hof hielt Tina nach Tim und Karl Ausschau. Die beiden saßen auf der Bank hinter dem Stall und schmiedeten Pläne. Tim hatte heute fleißig mitgearbeitet und war mächtig stolz darauf. Als Beweis zeigte er Tina zwei große Blasen an der rechten Hand. Dann aber verstummten die Jungen wie auf ein geheimes Kommando.
    »Was ist mit euch los?« fragte Tina erstaunt.
    Karl druckste herum. Er hätte am liebsten gar nichts gesagt, aber Tim konnte das Geheimnis nicht für sich behalten. »Wir müssen heute nacht noch einmal hinaus!« sagte er verschwörerisch.
    Tina runzelte die Stirn. »Ob das gut geht?«
    »Vielleicht gehen wir auch erst morgen nacht«, sagte Karl eilig und stieß Tim in die Rippen. »Sogar Heinrich macht mit!« behauptete Tim und sah Tina trotzig an. Ausgerechnet wenn hier etwas Tolles im Gang war, sollten sie kneifen?
    »Dir sind drei Tage Nachmittagsarbeit wohl noch nicht genug?« wandte sich Tina jetzt an Karl. »Wenn ihr euch die Nacht um die Ohren schlagt, kriegt ihr ja doch wieder kalte Füße! Ich kenne euch! Ihr könnt mir nichts vormachen!«
    »Setz dich erst mal her und laß dir alles erklären«, schlug Karl bedächtig vor und berichtete von ihrem Plan. Sie wollten mit allen Mitteln die verdächtige Automarke herausfinden. Das wäre doch ein wertvoller Hinweis für den Knasterbart oder für die Polizei! Und was war schon dabei, wenn sie einen kleinen Abendspaziergang durch das Dorf machten! Da konnte doch wirklich nichts passieren. Sie würden sich am Parkplatz des Gasthofes hinter die Hecke setzen und aufpassen — das war alles! Karl sah Tina bittend an. Sie würde sie doch nicht verraten, oder?
    »Ich glaube nicht, daß dabei etwas anderes als Ärger herauskommt. Und wenn ihr schon unbedingt dorthin wollt, dann

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