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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Mihr
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Problem«, sagte Fred. »Einmal ist das Ehrensache, daß man dichthält, wenn man ein Ding dreht. Und außerdem können wir ja gemeinsam welche fangen.«
    Karl blickte unschlüssig zu Boden. Sein Kopf wurde langsam wieder klarer. Er wollte mit diesen Jungs nichts zu tun haben. Es konnte ihm echt gleichgültig sein, was die von ihm dachten.
    Fred bemerkte sein Zögern und spielte den letzten Trumpf aus: »Ich wette zwanzig Mark, daß du es nicht kannst!«
    Karl riß die Augen auf. So hoch war sein Taschengeld für einen ganzen Monat! Das war ein Angebot das er nicht ausschlagen konnte! Also nickte Karl. Fred lächelte zufrieden. Hatte er es sich doch gedacht, für Geld konnte man alles haben! Geschäftsmäßig machte er sein Angebot: »Wenn du einen Fisch fängst, bekommst du zwanzig Mark von uns. Wenn wir einen fangen umgekehrt. Und fangen wir beide einen, dann sind wir quitt, und keiner kann den anderen verpfeifen. Du könntest uns nämlich auch verpfeifen, stimmt’s?«
    »Okay«, sagte Karl. »Kommt mit, ich weiß eine Stelle, wo es prima klappt.«
    »Also los!«
    Karl schlug den Weg zum Weiher ein. Das sind leicht verdiente zwanzig Mark, dachte er. Fred und Eddi folgten.
    Heinrich versuchte Karl auf die Seite zu ziehen. »Da ist doch was faul!« flüsterte er ihm zu.
    »Ach was«, flüsterte Karl zurück, »wenn ich den Fisch hab’, werf’ ich ihn wieder hinein und kassiere einfach ab...«
    Heinrich wollte noch etwas sagen, aber er sah Karl an, daß er nicht umzustimmen war.
    Inzwischen arbeiteten Freds Gehirnzellen fieberhaft: Wie sollten sie nachher beweisen, daß Karl einen Fisch gefangen hatte? Es stand zwei zu zwei, also Aussage gegen Aussage. Herr Weißmann müßte doch dabei sein! Oder wenigstens in der Nähe. Nein, das durfte jetzt nicht gleich sein. Morgen wäre besser. Oder übermorgen.
    Satan umkreiste die Gruppe. Friedlich trottete er neben Karl her, sprang fort und wieder zurück. Dazwischen knurrte er Fred und Eddi an, weil er sie nicht mochte.
    Fred gab sich einen Ruck. »He, was macht der Hund, wenn jemand kommt?«
    »Er bellt und warnt uns«, meinte Karl gelassen. »Aber wenn ihn jemand erkennt? Er braucht ja nur zu fragen, wer mit dem Köter unterwegs war!« Satan knurrte lauter. Freds Stimme gefiel ihm wohl nicht.
    »Er hat recht«, meinte Heinrich. »Es ist nicht gut, Satan mitzunehmen.«
    »Quatsch«, entgegnete Karl, »der ist kein Risiko. Wenn ich wegrenne, rennt er hinter mir her!«
    »Und überhaupt, hast du dein Wettgeld dabei?« fragte Fred. Er hatte das von älteren Jungs gelernt: Einer bekommt das Wettgeld in die Hand und gibt es dann dem, der gewonnen hat.
    »Nein«, sagte Karl. »Aber ihr wollt euch wohl drücken, was? Habt ihr etwa plötzlich Angst?« Fred zog einen Zwanzigmarkschein aus der Tasche: »Laß erst dein Wettgeld sehen! Nachher zahlst du nicht. Wir geben es Heinrich.«
    »Ich hab’ kein Geld dabei«, rief Karl wütend. Mit diesen Kerlen bekam man doch immer Streit!
    »Na gut«, sagte Fred erleichtert, »dann machen wir die Aktion eben morgen...«
    »Ist mir völlig gleich, wann.«
    »Also, wann treffen wir uns?«
    »Morgen um sechs am Weiher.« Karl grinste. »Ihr werdet ihn schon finden, wenn ihr wirklich wollt. Vom Schotterweg geht ein Pfad rechts ab zum Weiher. Ungefähr zweihundert Meter vom Waldrand entfernt.«
    »Gut, einverstanden«, Fred nickte. »Und vergiß die zwanzig Mark nicht. Du brauchst sie mit Sicherheit...«
    »Wir werden ja sehen«, knurrte Karl.
    Zu seinem Erstaunen drehten sich die beiden jetzt um und gingen gemächlich zum Dorf zurück. Eigentlich war er froh, sie loszuwerden.
    Kaum waren sie außer Hörweite, meinte Heinrich aufgeregt: »Du kannst sagen, was du willst, aber da ist was faul!«
    »Kann schon sein. Ich hab’ auch so ein komisches Gefühl bei der Sache. Aber wir sind immer noch schlauer als die zwei.«
    »Ich weiß nicht. Das mit dem Geld gefällt mir nicht. Weshalb haben sie dich nicht einfach gebeten, es vorzumachen? Du hättest es doch auch ohne Wette getan!«
    »Ja, vielleicht. Aber glaubst du, daß die schon mal in ihrem Leben einen Fisch mit der Hand gefangen haben?« fragte Karl.
    »Ich glaub’s nicht. Bei den Pfadfindern bestimmt nicht.«
    »Ich jedenfalls nehme es ihnen nie und nimmer ab!« rief Karl.
    »Aber warum wetten sie dann zwanzig Mark?« fragte Heinrich tiefsinnig.
    »Langsam bin ich auch davon überzeugt, daß da was nicht stimmt.« Karl wurde immer nachdenklicher. »Am besten, wir besprechen das erst mal mit

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