Die Feriendetektive
saßen da und machten lange Gesichter. Der schöne Traum vom Abenteuer schien zerronnen. Aus war es mit dem Wildererfangen! dachten sie. Aber das letzte Wort war noch nicht gesprochen. Der Knasterbart bezahlte und sie gingen zum Auto. Auf der Heimfahrt fragte Tina schüchtern: »Darf ich jetzt nicht mit auf den Hochsitz? Ich möchte doch so wahnsinnig gerne mal einen Fuchs oder einen Dachs sehen...«
Der Förster brummte: »Doch, Tina, dich nehm’ ich mit, weil du die Vernünftigste bist, Mädchen! Aber die Jungens kommen erst dran, wenn sie gescheiter geworden sind!«
Die brüteten finster auf der Rückbank. Sie fanden den Knasterbart ungerecht. So viel vernünftiger war Tina nun auch wieder nicht!
Für zwanzig Mark in die Falle
Tina wartete vergebens, daß der Knasterbart sein Versprechen einlösen würde. Aber der Förster hatte wohl keine Zeit. Wenn Tina Karl fragte, ob er nicht mitkommen wolle, winkte er nur ab. Er hatte überhaupt keine Lust, sich im Forsthaus einen neuerlichen Korb zu holen.
Aber es dauerte nicht lange, bis Tina ihn umgestimmt hatte. — Am Mittwoch verstand Tim eine Matheaufgabe nicht. Tina half ihrem Bruder beim Lernen und überredete Karl, mal beim Knasterbart »anzuklopfen«. Vielleicht war er gar nicht mehr verärgert, und Karl konnte erreichen, daß alle Jungen mit auf den Hochsitz durften. Als Heinrich das hörte, meinte er, er hätte diese Woche genug gelernt, und ging ebenfalls mit.
Doch der Knasterbart war nicht zu Hause. Frau Fischer war sehr freundlich und gab ihnen Satan samt Leine und Hundepfeife mit.
»Wir könnten uns unten im Tal am Bach Umsehen!« schlug Karl vor.
»Einverstanden.«
Sie gingen durchs Dorf, weil das der kürzere Weg war. Dabei mußten sie am Gasthof vorbei. Im Nebenzimmer flipperten Fred und Eddi und erblickten die beiden. Sie bezahlten eilig und folgten ihnen. Am Dorfrand holten sie sie ein.
»Tag«, sagte Fred übertrieben freundlich.
Karl und Heinrich drehten sich erstaunt um. »Wo kommt ihr denn her?«
»Ach, wir gehen nur so ein bißchen spazieren.«
»Nehmt ihr uns mit?« fragte Eddi.
Karl hätte am liebsten nein gesagt, aber er beherrschte sich. »Von mir aus!«
Sie gingen eine Weile stumm nebeneinander her. Heinrich fühlte sich ungemütlich. Dann fragte Fred: »Wart ihr mal bei den Pfadfindern?«
»Nee. Wozu?«
»Wir waren, stimmt’s, Eddi? Tolle Sachen haben wir dort gelernt.«
»Was für Sachen denn?« fragte Heinrich.
Eddi legte los. »Na, Feuer machen und Hütten bauen und am Feuer braten und kochen...«
»Ja, ja, mit Erwachsenen zusammen«, sagte Karl abfällig. »Und alles ist schon vorbereitet. Das ist doch keine Kunst!«
»Hast du ‘ne Ahnung!« sagte Fred herablassend. »Wir haben Hühner überm Feuer gebraten! Wir haben sogar Fische mit der Hand gefangen!«
»Im Aquarium vielleicht«, meinte Karl.
»Das ist doch verboten, oder?« fragte Heinrich zweifelnd.
»Das war uns völlig wurscht«, sagte Eddi. » Außerdem: Man darf sich nur nicht erwischen lassen. Wir sind ja schließlich nicht blöd!« Fred nickte bekräftigend zu den Worten seines Bruders.
»Alle meinen, sie werden nicht erwischt«, sagte Heinrich und knuffte Karl.
»Nie im Leben glaube ich euch!« rief Karl wütend. »Ihr könnt das ganz bestimmt nicht: einen Fisch mit der Hand fangen!«
»Kannst du es vielleicht?« fragte Fred.
»Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte Karl wild. »Hast du das gehört, Eddi? Der behauptet, er könne das auch!«
»Einen Besen fress’ ich, wenn das stimmt!« fügte Eddi herausfordernd hinzu.
»Ach, der Eddi, der gibt doch bloß groß an!« behauptete Fred.
Karl wurde immer wütender.
Heinrich wollte einlenken: »Hört mal, ihr habt zuerst behauptet, daß ihr Fische mit der Hand fangen könnt. Warum macht ihr es nicht vor?«
»Eddi ist mein Zeuge. Er war dabei und hat’s gesehen. Und ich ihn auch. Stimmt’s, Eddi?«
»Sicher. Aber der Karl behauptet es bloß. Den hat keiner gesehen. Soll er es doch vormachen...« Karl machte eine Dummheit. Er hatte sich provozieren lassen. »Mich haben auch schon welche dabei gesehen!« behauptete er unbedacht.
Also doch! Fred und Eddi zwinkerten sich zu. Es kam nur noch darauf an, ihn soweit zu bringen, daß er ihnen sein Kunststück vormachte. Dann war er überführt!
»Ich glaub’ es einfach nicht, basta!« sagte Eddi. »Er soll es vormachen!«
Karl wurde allmählich doch mißtrauisch. »Woher soll ich wissen, daß ihr mich nachher nicht verpfeift?«
»Kein
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