Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
zu nut­zen. Nur dass es mir nicht ge­lang, den Schä­del­stein zu zer­schmet­tern. Als ich dem Pries­ter die See­le ent­riss, mach­te er Ko­laron auf das Ge­sche­hen auf­merk­sam und er kam, um ihn sich als sei­ne Pup­pe zu neh­men und zu schau­en, was hier ge­sche­hen war. Er fand den Schä­del­stein, such­te Ar­kin auf und ent­riss ihm sei­ne sämt­li­chen Ge­heim­nis­se. So, wie ich ihn ver­stand, ließ er den Kriegs­fürs­ten nur des­halb le­ben, weil ihm der letz­te Teil von Ar­kins Plan so gut ge­fiel.«
    »Wel­cher Teil?«, frag­te Va­rosch an­ge­spannt.
    »Der Teil, in dem der Ver­schlin­ger, in mei­ner Haut und mich als Mas­ke tra­gend, nach Ar­kins Wil­len un­se­ren Trup­pen Be­feh­le er­teilt, die da­zu füh­ren wer­den, dass wir den Krieg ver­lie­ren. Doch noch bes­ser ge­fiel es Ko­laron, dass El­si­ne und Ase­la mir ver­trau­en, er fand es pas­send, wenn der Ver­schlin­ger, in mei­ner Mas­ke, die Eu­le und die Kai­se­rin wie­der an ihn ver­rät.«
    »Ha­vald«, brach­te Zo­ko­ra ge­presst her­aus. »Wenn es so ist, wie du sagst, wie sol­len wir jetzt noch si­cher sein kön­nen, dass du noch Ha­vald bist?«
    »Das ist das Pro­blem«, sag­te ich, wäh­rend ich sehr wohl wahr­nahm, wie ih­re Hand ganz lang­sam in Rich­tung ih­res Schwer­tes glitt. »Selbst ich bin mir nicht mehr si­cher, wer ich bin.«
    »Wie kannst du dir des­sen nicht si­cher sein?«, frag­te Va­rosch er­staunt.
    »Als mich der Ver­schlin­ger an­griff, über­rasch­te er mich da­mit, und es ge­lang ihm, et­was von mir zu neh­men, be­vor ich mich ge­gen ihn er­weh­ren konn­te.« Ich hol­te tief Luft. »Ich dach­te, ich hät­te es zu­rück­ge­win­nen kön­nen, doch jetzt bin ich nicht mehr si­cher, ob das, was ich zu­rück­ge­wann, auch zu mir ge­hört.« Ich hielt mei­ne rech­te Hand hoch und ließ die Klaue wach­sen, mit der ich vor­hin noch den Ne­kro­man­ten­kai­ser hat­te über­zeu­gen kön­nen. »Ich weiß mit ab­so­lu­ter Si­cher­heit, dass ich hier­zu zu­vor nicht im­stan­de war.«
    »Ha­vald«, kam es lei­se von Va­rosch. »Du machst mir Angst.«
    »Ja«, nick­te ich. »Ich mir auch.«
    »Du soll­test mir mehr ver­trau­en, Ha­vald«, mein­te Se­ra­fi­ne mit ei­nem lei­sen Lä­cheln. »Ich sag­te doch, ich er­ken­ne dich in je­dem Le­ben.« Sie stell­te sich auf die Ze­hen­spit­zen und gab mir einen Kuss, den ich auch nach tau­send Le­ben nicht ver­ges­sen wür­de.
    »Da­mit  …«, sag­te sie end­los spä­ter schwer at­mend und mit ei­nem Leuch­ten in den Au­gen, »wä­re das ge­klärt.«
    Nie­mand wag­te es, ihr zu wi­der­spre­chen, auch ich nicht, was nicht nur dar­an lag, dass auch ich nach Luft rang. Wahr­schein­lich lag es dar­an, dass wir es in die­sem Mo­ment auch al­le glau­ben woll­ten.
     

23
 
So viel Macht und Wissen
     
    »Ir­gend­wie«, mein­te Va­rosch et­was spä­ter, als wir auf dem Weg zu­rück zu En­ke und den dunklen El­fen wa­ren, »ist die­se Sa­che mit der Klaue doch un­heim­lich. Sag, kannst du dich noch wei­ter ver­wan­deln? Viel­leicht so­gar zur Gän­ze in das Un­tier, das zu die­ser Klaue ge­hört?«
    »Va­rosch«, sag­te ich ent­schie­den. »Es gibt Din­ge, die ich gar nicht wis­sen will.«
    Er sah mich an, schüt­tel­te dann den Kopf und lach­te ver­le­gen. »Wenn ich es mir recht über­le­ge, hast du da­mit recht.«
    Wir al­le wa­ren er­leich­tert, dass so schnell wohl nie­mand mehr an das Grab ge­lan­gen wür­de und wir uns auf den Heim­weg ma­chen konn­ten. Vor al­lem aber Va­rosch, der ge­ra­de­zu auf­ge­kratzt wirk­te. Was viel­leicht dar­an lie­gen moch­te, dass er es ge­we­sen war, der die Pul­ver­schnur ent­zün­det hat­te.
    Wir wa­ren vor­sorg­lich ei­ni­ge Dut­zend Schritt von dem Ein­gang der Ram­pe zu­rück­ge­wi­chen, doch nie­mand von uns hat­te sich vor­stel­len kön­nen, was vier Dut­zend Fäs­ser Rauch­pul­ver an­rich­ten konn­ten.
    Als wir uns spu­ckend, keu­chend und hus­tend da­nach vom Bo­den auf­ge­sam­melt hat­ten, wäh­rend noch Stei­ne, Dreck und Er­de auf uns her­ab­pras­sel­ten, konn­ten wir nur stau­nend auf einen Kra­ter schau­en, der be­stimmt drei­ßig Schritt im Durch­mes­ser maß und fast zwei Mann­län­gen tief war. Was von der Ram­pe üb­rig

Weitere Kostenlose Bücher