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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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war­te­te, viel­mehr war es das Ge­schenk ei­ner ster­ben­den Kul­tur an die, die nach ih­nen kom­men wür­den. Viel­leicht, nur viel­leicht, ir­gend­wann, wa­ren wir be­reit, ihr Er­be an­zu­tre­ten und gin­gen dann hof­fent­lich sorg­sam da­mit um.
    Hoff­nung, dach­te ich, als ich die stei­le Ram­pe wie­der nach oben ging, wo das Licht auf mich war­te­te, war das größ­te Ge­schenk. Die Hoff­nung dar­auf, dass das En­de nicht das En­de sein wür­de.
    Et­was, für das man wahr­lich bis zum Letz­ten kämp­fen soll­te.
    Als ich blin­zelnd in das Ta­ges­licht trat, war­te­ten be­reits Zo­ko­ra und die an­de­ren auf mich. Ich muss­te mich dort un­ten län­ger auf­ge­hal­ten ha­ben, als ich dach­te, sie hat­ten hier im La­ger be­reits für Ord­nung ge­sorgt.
    »Ihr wart flei­ßig«, stell­te ich fest, als ich zu den schwar­zen Sol­da­ten hin­sah, die in klei­ne­ren und grö­ße­ren Grüpp­chen ver­teilt in ei­ner Ecke des La­gers stan­den oder sa­ßen, ich sah kei­ne Fes­seln, doch ih­re Waf­fen la­gen wei­ter hin­ten auf ei­nem über­ra­schend großen Hau­fen. Of­fen­bar wa­ren sie ge­fü­gig ge­nug, dass sich Se­ra­fi­ne trau­te, sich un­ter sie zu mi­schen und ih­nen Was­ser zu ge­ben. Was viel­leicht auch an ei­ner über­großen Kat­ze lag, die sich un­weit von ihr faul die Son­ne auf die Pan­zer­plat­ten schei­nen ließ.
    Zo­ko­ra nick­te. »Es war ein­fach ge­nug«, mein­te sie. »Der Ho­he­pries­ter er­teil­te ih­nen den Be­fehl, sich ru­hig zu ver­hal­ten, bis er wie­der­kom­men wür­de. Sie sag­ten, er ging dann die Ram­pe hin­un­ter  … ich neh­me an, du bist auf ihn ge­sto­ßen?«
    Ich dach­te an den see­len­lo­sen Kör­per, der dort un­ten lag, und un­ter­drück­te ein Schau­dern.
    »Ja«, sag­te ich nur. »Er wird nicht wie­der­kom­men.«
    Sie mus­ter­te mich prü­fend. »Was ist dort un­ten ge­sche­hen?«
    »Es war ei­ne Fal­le«, be­gann ich, doch be­vor ich wei­ter­spre­chen konn­te, kam Se­ra­fi­ne her­an­ge­rannt und warf sich mir in die Ar­me. »Ha­vald!«, rief sie un­ter Trä­nen. »Ist al­les gut ge­gan­gen? Ist das Grab im­mer noch ver­schlos­sen?«
    »Ja. Nur der Zu­gang zu ihm noch nicht«, ant­wor­te­te ich ihr. »Ich dach­te, das über­las­se ich euch. Dort un­ten in der Ecke, siehst du die Schnü­re? Es sind Pul­ver­schnü­re, die zu Fäs­sern füh­ren, die mit Xi­ang-Rauch­pul­ver ge­füllt sind. Die Pries­ter selbst ha­ben sie dort an­ge­bracht.«
    »Wie freund­lich von ih­nen«, mein­te Va­rosch mit ei­nem brei­ten Grin­sen.
    »Was ist mit den an­de­ren Pries­tern?«, frag­te ich.
    »Ich ha­be noch zwei ge­fun­den, sie ver­such­ten, sich zu ver­ste­cken«, sag­te Zo­ko­ra und wies mit ih­rer Hand auf zwei ver­kohl­te Lei­chen hin, die vor dem Al­tar­stein la­gen, der nun in drei große Tei­le zer­bors­ten war. »Der Ein­zi­ge, der fehlt, ist der Ho­he­pries­ter. Hast du nicht ge­sagt, du hät­test ihm die See­le ent­zo­gen? Wie kann es dann sein, dass er noch Be­feh­le gab?«
    »Das musst du den Ne­kro­man­ten­kai­ser fra­gen«, mein­te ich. »Ich sag­te ja, es war ei­ne Fal­le, Ko­laron Ma­lor­bi­an ritt die­sen Pries­ter als sei­ne Pup­pe und war­te­te dort un­ten zu­sam­men mit Aley­te auf mich.«
    »Ko­laron war hier?«, frag­te Se­ra­fi­ne ent­setzt. »Aber  …«
    »Nur als ei­ne Pup­pe«, be­ru­hig­te ich sie.
    »Und das Grab?«, frag­te Va­rosch un­ge­dul­dig. »Hat er es nicht öff­nen wol­len?«
    Ich lä­chel­te grim­mig. »Er ver­such­te sich dar­an, doch das Tor blieb ver­schlos­sen.«
    »Wie konn­test du zu­las­sen, dass er es über­haupt ver­sucht?«, frag­te Zo­ko­ra un­ge­hal­ten.
    »Ich wuss­te, dass es sich nicht für ihn öff­nen wür­de«, er­klär­te ich lä­chelnd. »Er ist nicht an See­len­rei­ßer ge­bun­den.«
    »Willst du dir die Wür­mer ein­zeln aus der Na­se zie­hen las­sen?«, frag­te Se­ra­fi­ne em­pört.
    »Ihr könn­tet mich auch be­rich­ten las­sen«, schlug ich mil­de vor.
    »Dann fan­ge da­mit an«, be­fahl mir Zo­ko­ra herr­schaft­lich, und ich wi­der­stand nur mit Mü­he dem Im­puls, sie da­für in die Ar­me zu neh­men und zu drücken, da­für lach­te ich laut auf.
    »Was ist?«, frag­te sie

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