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Die Festung der Titanen

Die Festung der Titanen

Titel: Die Festung der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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sie. »Dann wis­sen wir die Ant­wort.«
     

12
 
Elsine und der Tarn
     
    »Wach auf«, sag­te Se­ra­fi­ne lei­se und schüt­tel­te mich an der Schul­ter. »Zo­ko­ra ist zu­rück!«
    Ich öff­ne­te ein Au­ge, sah, dass es noch dun­kel war, und woll­te mich auf die an­de­re Sei­te dre­hen, nur dass ich mich da­zu mit der lin­ken Hand ab­stütz­te.
    Da­mit war ich dann hell­wach.
    »Die­sen Fluch ha­be ich schon lan­ge nicht mehr ge­hört«, hör­te ich die al­te En­ke fast be­wun­dernd sa­gen. »Of­fen­bar ist er jetzt wach.«
    Als ich aus un­se­rer Kam­mer kam, sah ich mich Zo­ko­ra ge­gen­über, die sich mit ei­nem feuch­ten Lap­pen Blut von ih­rer Rüs­tung wisch­te.
    »Du bist wach«, stell­te sie als Be­grü­ßung fest.
    Ich nick­te. »Das scheint hier je­der fest­zu­stel­len.« Ich mus­ter­te das Blut auf ih­rer Rüs­tung, es schi­en nicht von ihr zu stam­men. »Was ist ge­sche­hen?«
    »Kriegs­fürst Ar­kin hat den Pries­tern ge­gen­über ver­ges­sen zu er­wäh­nen, dass wir hier sind und du am Wett­kampf teil­ge­nom­men hast. Der Ho­he­pries­ter des to­ten Got­tes be­kam einen Wut­an­fall, als er da­von er­fuhr, und schick­te zwei Pries­ter los, um uns zu ho­len und un­se­rer ge­rech­ten Be­stim­mung zu­zu­füh­ren.«
    »Ich fra­ge mich, wel­che das wohl ist«, mein­te die al­te En­ke von ih­rem Stuhl aus, wo sie wie üb­lich saß und strick­te  … und un­se­ren Tee oder Kaf­je trank. Ich sah stirn­run­zelnd zu ihr hin­über, teil­te sie sich nicht das Zelt mit El­si­ne, Del­ge­re und der Hü­te­rin? Warum war sie dann be­stän­dig bei uns zu fin­den? »Ich wet­te, es hat et­was mit ei­nem Al­tar und schar­fen Mes­sern zu tun.«
    »Die­se bei­den wer­den nie­man­den mehr op­fern«, sag­te Zo­ko­ra un­ge­rührt. »Da­für dür­fen sie sich vor So­lan­te er­klä­ren. Ich be­zweifle, dass es ih­nen ge­lingt.« Sie ließ den Lap­pen fal­len und mus­ter­te mich. »Ich se­he, du bist nicht nur wach, son­dern auf den Bei­nen. Wie geht es dir?«
    »Bes­ser«, teil­te ich ihr mit, wäh­rend ich dan­kend nach dem Kaf­je griff, den Se­ra­fi­ne mir reich­te. »Die Hand be­rei­tet mir noch Sor­gen, die an­de­ren Wun­den schei­nen bes­ser zu ver­hei­len. Du bist den Pries­tern be­geg­net?«
    Sie nick­te. »Ja. Va­rosch hat mir von dem Fest­mahl und dem Grab des to­ten Got­tes be­rich­tet. Al­ler­dings ha­be ich es be­reits selbst her­aus­ge­fun­den.«
    »Es ist al­so wahr?«, frag­te ich sie.
    »Das weiß ich nicht«, gab sie Ant­wort. »Ich weiß nur, dass die Pries­ter da­nach su­chen und die drei Dun­kelel­fen, die Rag­nar und dich über­fal­len ha­ben, dein Schwert stahlen, weil es an­geb­lich ei­ne Art Schlüs­sel ist, den es braucht, um in das Grab des to­ten Got­tes zu ge­lan­gen. Die­se El­fen hal­ten sich für die Hü­ter des Gra­bes und sind wild ent­schlos­sen, je­den zu tö­ten, der ihm auch nur na­he kommt.«
    »Hast du mit ih­nen spre­chen kön­nen?«, frag­te Se­ra­fi­ne, die wa­cher klang, als ich mich fühl­te.
    »Nein«, sag­te Zo­ko­ra und schüt­tel­te den Kopf. »Es sind zwar nur Män­ner, aber sie sind gut, es fiel mir schwer, ih­re Spu­ren zu ver­fol­gen. Sie lie­ßen al­ler­dings ei­ne Nach­richt in Form ei­ner Ste­le mit dem Kör­per ei­nes to­ten Pries­ters zu­rück.«
    »Was stand drauf?«, frag­te ich.
    Sie zuck­te mit den Schul­tern. »Das Üb­li­che für sol­che Ge­le­gen­hei­ten. Dro­hun­gen und ein Schwur, Ra­che zu neh­men. Dass wir ver­flucht wä­ren, weil wir die Ru­he des to­ten Got­tes stö­ren wol­len, und noch mehr War­nun­gen von ei­nem dro­hen­den Un­heil. Ich bin ent­täuscht von ih­nen«, füg­te sie ver­är­gert hin­zu. »So et­was hat­te ich von Men­schen er­war­tet, aber nicht von An­ge­hö­ri­gen mei­nes Vol­kes!«
    »Wenn ich mich recht er­in­ne­re, hat dein Volk auch sol­che Ste­len auf­ge­stellt«, mein­te die al­te En­ke et­was spitz. »Ich er­in­ne­re mich da an ei­ne ge­wis­se Berg­bau­sied­lung.«
    Zo­ko­ra nick­te grim­mig. »Nur wa­ren sie auch dumm ge­nug, zu er­wäh­nen, dass sie Ha­valds Schwert ge­stoh­len ha­ben und es oh­ne den Hü­ter der Schat­ten nicht mög­lich wä­re, das Grab zu öff­nen. Der Ho­he­pries­ter dort

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