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Die Feuer des Himmels

Die Feuer des Himmels

Titel: Die Feuer des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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laut. »Wie denn? Auf Schmoller hinterhergaloppieren? Selbst wenn Ihr nicht innerhalb einer Meile aus dem Sattel fallen würdet, glaubt Ihr doch nicht im Ernst, Ihr würdet überhaupt noch ein Pferd erreichen, nachdem Ihr einen Weißmantel auf offener Straße angegriffen habt?« Galad befand sich nach wie vor an seinem Platz dort drüben, und Thom hatte sich ihm angeschlossen. Das Paar plauderte anscheinend angeregt. Sie beugte sich vor und riß kräftig an Thoms Schnurrbart. »Habt Ihr irgend etwas hinzuzufügen? Einen brillanten Plan vielleicht? Ihr hört doch immer auf alle Gerüchte. Hat sich da etwas ergeben, was uns helfen könnte?«
    Er schlug eine Hand vors Gesicht und warf ihr einen beleidigten Blick zu. »Nichts, außer Ihr haltet die Tatsache für hilfreich, daß Ailron Anspruch auf irgendein Grenzdorf in Altara erhebt. Einen Landstrich, der sich die ganze Grenze entlangzieht, von Salidar nach So Eban und bis Mosra. Kann das irgendwie helfen, Nynaeve? Tatsächlich? Versucht, einem Mann den Schnurrbart aus dem Gesicht zu reißen! Jemand sollte zur Abwechslung Euch einmal eins hinter die Ohren geben.«
    »Warum will Ailron einen ganzen Landstreifen an der Grenze haben, Thom?« fragte Elayne. Vielleicht interessierte sie sich wirklich dafür, denn sie schien immer an jeder törichten Wendung in Politik und Diplomatie interessiert, vielleicht versuchte sie aber auch nur, einen Streit zu verhindern. Sie hatte die ganze Zeit über die Wogen geglättet, bis sie begann, mit Thom zu flirten.
    »Es ist nicht der König, Kind.« Seine Stimme klang im Gespräch mit ihr viel sanfter. »Es ist Pedron Niall. Ailron macht gewöhnlich, was man ihm sagt, obwohl er und Niall so tun, als sei er ganz selbständig. Die meisten dieser Dörfer stehen seit dem Weißmantelkrieg leer. Die Kinder bezeichnen den immer als ›Auseinandersetzung‹. Niall war zu der Zeit der Oberkommandierende des Heeres, und ich bezweifle, daß er den Gedanken jemals aufgegeben hat, Altara zu erobern. Falls er beide Ufer des Eldar beherrscht, kann er den Flußhandel nach Ebou Dar abschnüren, und wenn er dann Ebou Dar erst in der Hand hat, fällt ihm der Rest Altaras zu wie eine reife Frucht.«
    »Das ist ja alles schön und gut«, warf Nynaeve entschlossen ein, bevor er oder das Mädchen noch etwas sagen konnte. Irgend etwas an seinen Worten hatte in ihrem Gedächtnis eine Glocke läuten lassen, doch sie konnte nicht sagen, was oder warum. Jedenfalls hatten sie keine Zeit für Unterrichtsstunden über die Beziehungen zwischen Amadicia und Altara, wenn draußen Galad und Trom standen und den Eingang der Schenke beobachteten. Das sagte sie denn auch und fügte noch hinzu: »Wie steht es mit Euch, Juilin? Ihr bewegt Euch doch oft in der Unterwelt.« Der Diebfänger suchte sich immer die Taschendiebe und Einbrecher und Straßenräuber in einer Stadt als Gesellschaft aus, denn er behauptete, sie wüßten mehr von dem, was wirklich vorging, als alle Stadtbeamten. »Gibt es hier Schmuggler, die wir bestechen können, damit sie uns heimlich hinausbringen, oder... oder... Na ja, Ihr wißt doch genau, was wir jetzt brauchen, Mann.«
    »Ich habe nur wenig herausbekommen. In Amadicia halten sich die Diebe gut versteckt, Nynaeve. Bei der ersten Verurteilung werden sie gebrandmarkt, bei der zweiten verlieren sie die rechte Hand und bei der dritten werden sie aufgehängt, gleich, ob sie die Königskrone gestohlen haben oder einen Laib Brot. In einem Ort von dieser Größe gibt es nicht viele Diebe, jedenfalls solche, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen« - er verachtete Amateurdiebe -, »und die wollten meistens nur über zwei Dinge sprechen: ob der Prophet tatsächlich nach Amadicia kommt, wie die Gerüchte besagen, und ob die Stadtväter klein beigeben und diese Reisemenagerie doch in den Ort lassen, um ihre Vorführung zu veranstalten. Sienda liegt zu weit von der Grenze entfernt, als daß Schmuggler...«
    Sie unterbrach ihn höchst befriedigt: »Das ist es! Die Menagerie!« Sie blickten sie alle an, als sei sie verrückt geworden.
    »Selbstverständlich«, sagte Thom in betont sanftem Tonfall. »Wir bringen Luca dazu, seine Keilerpferde hierherzuführen, und dann fliehen wir, während sie noch etwas mehr vom Ort zerstören. Ich weiß nicht, was Ihr ihm gegeben habt, Nynaeve, aber er hat uns einen Stein hinterhergeworfen, als wir wegfuhren.«
    Ausnahmsweise einmal vergab ihm Nynaeve den Sarkasmus, so milde er auch gewesen war. Und auch seine Unfähigkeit,

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