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Die Feuer von Eden

Titel: Die Feuer von Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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unsichtbar bleiben. Wir wollen doch nicht, daß Sato denkt, das hier wäre ein bewaffnetes Lager. Und sagen Sie nicht ›Ja, Sir‹.«
    »Ja, Sir. Ich meine...« Frederickson nickte.
    »Ihre vierte Priorität ist es, diese Arschlöcher zu finden, die das mit unseren Leuten machen, und sie zur Strecke zu bringen. Verstehen Sie, was ich damit meine?«
    »Meinen Sie, mit der Polizei und Fünf-Null zusammenarbeiten, Sir?«
    Trumbo äffte den Tonfall des Mannes nach. »Nein, ich meine nicht, mit der Polizei und Fünf-Null zusammenarbeiten, Sir. Ich meine sie zur Strecke bringen. Erschießen Sie sie.«
    Frederickson runzelte die Stirn. »Ja, Sir. Ähm, Mr. Trumbo... sollte es nicht eine fünfte Priorität geben? Naja, eher eine erste.«
    »Wovon reden Sie?« Trumbo hatte sich mittlerweile in den Golfwagen gesetzt. Der Sitz war naß. Der Milliardär schaltete den Motor an und spähte zurück zur Big Hale, die als Lichterschein über den Palmen hinter der dunklen Bucht auszumachen war. Irgendwo dort oben trieb Caitlin es vermutlich gerade mit diesem Blutsauger Myron Koestler...
    »Ich rede von Ihnen, Sir«, sagte Frederickson. »Wenn Mr. Briggs verschwunden ist, wer paßt dann auf Sie auf?«
    Byron Trumbo seufzte. »Ich werde auf mich selbst aufpassen. Halten Sie nur immer schön die Augen offen, und sorgen Sie dafür, daß Ihre Männer es auch tun.« Trumbo ließ den Leibwächter im Regen stehen und fuhr allein zum Hauptgebäude zurück, durch den sorgfältig angelegten Dschungel von »Süd 40«, wo die billigeren hales dunkel und verlassen auf ihren Stelzen standen, vorbei an dem kleinen Pool und dem großen Pool und der Shipwreck-Bar und den gewundenen Weg hinauf, vorbei an der Walbeobachtungs lanai und in den Bauch der Big Hale hinein.
    Will Bryant erwartete ihn schon in der Empfangshalle.
    »Wie geht es Dillon?« fragte Trumbo.
    »Einige ernste Schnittverletzungen, ein gebrochenes Schlüsselbein, Bißwunden am Unterarm, die bis auf den Knochen gehen. Dr. Scamahorn sagt, daß er unter Schock steht.«
    »Bißwunden?« Trumbo blieb einen Moment am Fahrstuhl stehen. »Was für Bißwunden?«
    Will Bryant schüttelte den Kopf. »Dillon hat es nicht gesagt, und Scamahorn konnte es nicht sagen. Irgendwas Großes.«
    »Irgendwas Großes«, wiederholte Trumbo. »Na toll. Wo ist Briggs?«
    »Es sieht so aus, als ob ihn etwas in den Tunnel geschleift hätte. Mr. Carter und ich sind mit zwei Männern runtergegangen, aber wir haben...«
    »Einen Moment, einen Moment. Welcher Tunnel?« Sie standen mittlerweile im Aufzug und fuhren in die oberste Etage.
    »Der hinter der Wand im Büro des Astronomen. Sie erinnern sich sicher, daß Sie Briggs und Dillon angewiesen haben, sie sollten sich dort unten mal umsehen.«
    »Ja, aber ich habe sie nicht angewiesen, sich wegschleifen oder anfressen zu lassen.« Sie traten aus dem Aufzug und gingen mit eiligen Schritten zur Präsidentensuite. »Also ist Dillon außer Gefecht, Briggs wird in dem Scheißtunnel vermißt, und auf der Krankenstation stapeln sich die betäubten Augenzeugen dieser ganzen Scheiße langsam wie Feuerholz.«
    »Stimmt«, pflichtete Will Bryant bei. »Dr. Hastings hat wieder angerufen, aber ich habe ihm gesagt, daß Sie zu tun hätten und unabkömmlich wären.«
    »Das kann man wohl laut sagen«, bemerkte Trumbo. Er nickte Bobby Tanaka und den anderen im Wohnzimmer der Suite zu und verschwand im Schlafzimmer, um sich eine lange Hose und ein Polohemd anzuziehen.
    »Aber Hastings sagte, der Lavastrom würde sich seitlich bewegen. Er macht sich große Sorgen wegen der giftigen Gase, die ausgestoßen werden...«
    »Mich kümmert mehr die viele heiße Luft, die Hastings ausstößt«, knurrte Trumbo. »Haben Sie den überarbeiteten Vertrag fertig?«
    »Bobby und ich gehen ihn gerade durch.«
    »Gut. Wir treffen uns um sieben mit Hiroshe und diesem kleinen Arschloch Inazo Ono, und ich will, daß wir dann endlich Nägel mit Köpfen machen.«
    »Ono ist ein harter Brocken«, sagte Will.
    Byron Trumbo zeigte all seine Zähne.
     
    Um halb sechs trat Trumbo aus der Dusche in Mayas samoanischem Bungalow. Das Model sah ihn schläfrig vom Bett aus an. »Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«
    »Natürlich ist das mein Ernst, Süße«, gab Trumbo zurück. »Heute ist ein großer Tag.«
    »Warum, was passiert denn heute?«
    »Nun, zuerst einmal fliegst du zurück zu deinem Fototermin nach Chicago.«
    »Mein nächstes Foto-Shooting ist in Toronto.«
    »Okay, du fliegst also zurück nach

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