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Die Feuerbraut

Titel: Die Feuerbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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gequält werden!« Noch während sie die Worte ausstieß, wurde Irmela klar, dass sie sich dem Befehl des Priors nicht entziehen durfte. Da Helene versucht hatte, auch sie durch Hexerei sterben zu lassen, galt sie als Geschädigte und war damit tiefer in das Geschehen verstrickt, als es ihr lieb sein konnte. Mit Schritten, die so mühsam waren, als hingen Bleigewichte an ihren Beinen, folgtesie Gibichen und Fabian zum Kerker, während Albert von Rain Stephanie und Frau von Kerling zu ihrem Quartier zurückbrachte. Heimsburg zögerte ein wenig, schloss sich dann aber Herrn von Rain an. Ihm war mehr daran gelegen, mit Dionysia von Kerling zu sprechen, als der Folterung einer alten Hexe zuzusehen.
    Beim Hinabsteigen in die Tiefe des Kerkers, in dem sie selbst gefangen gewesen war, schüttelte es Irmela wie im Fieber. Zu ihrer Erleichterung war der Mann, der ihr damals die Beine mit der Fackel versengt hatte, nirgends zu sehen, sonst wäre sie schreiend davongelaufen. Doch es war auch so schlimm genug. Sie musste sich an Fabian und Gibichen festhalten, da ihre Knie unter ihr nachzugeben drohten, und starrte die Frau an, die nun von zwei Knechten an der Seilwinde befestigt wurde.
    »Die Hölle wird euch alle verschlingen, wenn ihr mir auch nur ein Haar krümmt!«, drohte die Schwarze Hexe und spie auf die Knechte.
    Lexenthal hob die Hand. »Fangt an!«, befahl er, obwohl es die Aufgabe des Richters gewesen wäre.
    Die Folterknechte befestigten eines der Gewichte am rechten Fuß der Hexe und zogen sie ein Stück nach oben. Das Verfahren war ebenso gemein wie ausgeklügelt. Während der Frau die Arme beinahe aus den Schultergelenken gedreht wurden, zog der Stein das Bein nach unten und verdrehte den Körper auf äußerst schmerzhafte Weise. Die Schwarze Hexe schrie jedoch nicht und bat auch nicht um Gnade, sondern verfluchte Lexenthal, den Richter und alle Anwesenden und wünschte sie in die Feuer der Hölle.
    »Im Feuer willst du uns sehen, du Miststück? Du wirst selbst brennen! Hier kommt ein kleiner Vorgeschmack!« Der Foltermeister nahm ein Eisen aus dem Feuer, deutete auf die rot glühende Spitze und warf Lexenthal einen fragenden Blick zu. Alsdieser nickte, drückte er diese gegen die Sohle des mit dem Gewicht beschwerten Fußes.
    Die alte Frau heulte auf. Gleichzeitig zog der Geruch von verbranntem Fleisch durch den Kerker und reizte Irmelas Sinne so stark, dass sie glaubte, erbrechen zu müssen. Gibichen merkte es und reichte ihr rasch ein mit Parfüm getränktes Tuch, das er in weiser Voraussicht mitgenommen hatte.
    »Danke!«, flüsterte sie und sog den sanften Duft nach Blumen in sich ein.
    Unterdessen trat Lexenthal vor die Hexe und stemmte die Arme in die Seiten. »Nun, Hexe, wo bleibt dein Satan? Warum kommt er nicht, um dich zu retten? Ich kann es dir sagen: Er ist ein Nichts gegen die Macht des heiligen Glaubens und wird dir weder in diesem noch in dem anderen Leben helfen können.«
    »Gott verdamme dich!«, würgte die alte Frau hervor.
    Lexenthal gab dem Foltermeister einen weiteren Wink. Erneut hielt der Mann das glühende Eisen an die Fußsohle der Gefangenen, und diesmal dauerte es um einiges länger, bis er es wieder wegnahm.
    Das Schreien der Gefolterten hatte nichts Menschliches mehr. »Hilf mir, Dämon!«, wimmerte sie. »Kommt, o Asmodi, Azathot, Azrael, rettet eure Dienerin, die euch so lange treu ergeben war!«
    Als nichts geschah und der Schmerz schier unerträglich wurde, färbte das Gesicht der Alten sich grau, und sie begann die Geister, denen sie sich anvertraut hatte, mit übelsten Worten zu verfluchen.
    Nun drückte der Foltermeister ein noch heller glühendes Eisen an ihre Sohle. Sie versuchte mit ihrem unbeschwerten Fuß nach ihm zu treten, doch er lachte nur auf und stach die glühende Spitze tief in ihre Wade.
    Für einen Augenblick verstummte die Frau und begann dann zu wimmern. »Gnade, hochwürdiger Herr! Ich halte es nicht mehr aus!«
    Der Prior hob die Hand, und der Foltermeister ließ von seinem Opfer ab. Für Augenblicke herrschte ein nur durch das schmerzerfüllte Stöhnen der Gefolterten durchbrochenes Schweigen im Raum. Dann hob Lexenthal gebieterisch die Hand.
    »Wirst du nun gestehen, dass du meine Nichte Ehrentraud mit deinen Hexenkünsten umgebracht hast?«
    »Ich wollte ihr doch nur helfen, wieder so schön zu werden, wie sie vorher war. Doch meine Dämonen haben mich im Stich gelassen.«
    »So, wie sie dich jetzt im Stich lassen!«, peitschte Lexenthals Stimme durch

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