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Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter

Titel: Die Feuerkämpferin 01 - Im Bann der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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eines anderen Volkes sein …«, versuchte Learco weiter einzuwenden.

    »Nein, das sind Elfen. Die Schriften lügen nicht«, erklärte Neor entschlossen.
    »Aber auch Zufälle würde ich nicht ganz ausschließen«, warf Dubhe nachdenklich ein.
    »Gewiss. Aber andererseits haben wir jetzt so viele Hinweise, dass wir der Sache wirklich auf den Grund gehen können?«
    Wieder entstand ein langes Schweigen.
    »Das Wichtigste ist aber, ein Heilmittel zu finden«, setzte der Prinz hinzu.
    »Das ist nicht so einfach. Dafür sind Laboratorien notwendig, kundige Leute …«, gab Theana zu bedenken.
    »Natürlich. Aber umso entschlossener muss daran gearbeitet werden«, antwortete Neor. »Wie viele Länder sind denn bisher betroffen?«, fragte er dann und drehte sich zu seiner Mutter um.
    »Das Land des Wassers und das des Windes, den Berichten meiner Agenten zufolge.«
    »Sollten wirklich die Elfen dahinterstecken, wird sich die Seuche rasch ausbreiten. Wir müssen sie eindämmen.«
    »Im Gemeinsamen Rat ist das Thema überhaupt nicht zur Sprache gekommen«, wunderte sich Learco.
    »Nun, im Land des Wassers glaubt man wohl, die Nymphen hätten damit zu tun, und will die schmutzige Wäsche lieber zu Hause waschen. Und im Land des Windes wird man eine Lähmung des Handels befürchten«, antwortete Neor. Sein Verstand arbeitete fieberhaft. »Jedenfalls müssen wir die Sache dem Gemeinsamen Rat zur Kenntnis bringen und Botschaften und Ritter aussenden. Aber natürlich haben wir auch an unser eigenes Land zu denken. Das heißt eine stärkere Kontrolle des Warenverkehrs an den Grenzen. Aber ohne jemanden zu beunruhigen. Im Moment hat es noch keinen Sinn, die Bevölkerung zu unterrichten. Wir würden nur Panik verbreiten.« Dann wandte er sich seiner Mutter zu. »Und wir müssen bis zur Quelle zurückgehen.«

    Ein Blick genügte, und Dubhe verstand.
    »Das ist eine lange Reise durch die Unerforschten Lande. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe sie schon einmal unternommen. Allerdings sind mir nirgendwo Elfen begegnet.«
    »Rüste deine Leute mit Drachen aus und schärfe ihnen ein, dass sie die Elfen unbedingt aufspüren müssen – koste es, was es wolle. Es muss geklärt werden, ob sie wirklich dahinterstecken und, falls sich meine Vermutung als richtig erweist, warum sie das tun.«
    Dubhe nickte. »Ich werde alles Notwendige veranlassen.«
    »Und sag deinen Spähern, sie sollen auch hier in der Aufgetauchten Welt die Augen gut offen halten. Vielleicht haben sich noch mehr Elfen eingeschlichen. Die will ich haben. Und zwar lebend.«
    Es war, als streiche ein kalter Wind durch den Saal. Aber so war Neor, streng und unerbittlich, wenn er seine Pläne entwickelte.
    »Wenn jetzt nichts weiter anliegt, sollten wir die Sitzung auf nächste Woche vertagen oder früher, falls es wichtige Neuigkeiten gibt.«
    Die anderen standen auf. Draußen lagen die herrlichen Parkanlagen im strahlenden Sonnenlicht. Aber das Bild trog. Es war etwas im Gang unter der Kruste einer nun fünfzigjährigen Friedenszeit. Neor sah genauer hin und erkannte seine Tochter zwischen den Bäumen. Sie saß zu Pferd, das von ihrem Hauslehrer und Adhara geführt wurde. Sein Herz krampfte sich zusammen. Denn er wusste, es kam die Zeit, da entsetzliche Entscheidungen von ihm verlangt wurden, da alles, was auch er mit aufgebaut hatte, wieder einzustürzen drohte.
    Und er musste an Sennar denken, an die Worte, mit denen er sein Buch abgeschlossen hatte, bevor er die Aufgetauchte Welt verließ.
    Zeiten des Friedens und der Hoffnung werden kommen und dann wieder abgelöst werden von Verzweiflung und Finsternis .

    Fünfzig Jahre lang hatten sie sich vorgemacht, diesen Kreislauf, der die Aufgetauchte Welt regelmäßig an den Rand des Untergangs führte, durchbrochen zu haben. Fünfzig Jahre lang war Krieg nur noch eine Erinnerung gewesen. Doch vielleicht verlangte die Bestie nun wieder nach frischem Blut.
    Was ging da draußen nur vor?

16
    Rückkehr
    F ür Adhara war es eine anstrengende Woche: sieben Tage in der Hand der tyrannischen Prinzessin, die nicht daran dachte, das zu tun, was man ihr sagte, und sie immer wieder in missliche Situationen brachte.
    Gleich wenn sie sich morgens trafen, begann der Streit, weil Amina nicht lernen wollte. Jedes Mal fand die Prinzessin neue Ausflüchte, doch irgendwann merkte Adhara, dass es am günstigsten war, feste Vereinbarungen mit ihr zu treffen.
    »Wenn du brav lernst, verspreche ich dir, dass wir nach dem Mittagessen zusammen

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